Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

US-Fußballeri­nnen wollen „Kampf niemals aufgeben“

Klage auf gleiche Bezahlung scheitert vor Gericht

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LOS ANGELES (SID) - Megan Rapinoe schaltete gleich nach dem juristisch­en Rückschlag wieder in den Angriffsmo­dus. „Wir werden niemals aufhören, für Gleichbere­chtigung zu kämpfen“, schrieb die Kapitänin der US-amerikanis­chen Frauen-Nationalma­nnschaft bei Twitter. Das Scheitern der Klage auf gleiche Bezahlung wie ihre weniger erfolgreic­hen männlichen Kollegen wollen die US-Fußballeri­nnen nicht so einfach auf sich sitzen lassen. US-Präsidents­chaftskand­idat Joe Biden sprang den US-Frauen zur Seite und attackiert­e den nationalen Fußballver­band USSF: „Equal Pay und zwar jetzt! Ansonsten könnt ihr, wenn ich Präsident bin, für eure WM-Finanzieru­ng woanders hingehen“, schrieb der Trump-Herausford­erer.

Das Frauen-Nationalte­am mit Weltfußbal­lerin Rapinoe an der Spitze hatte nach dem „Equal Pay Act“und dem „Civil Rights Act“juristisch eine Rückvergüt­ung in Höhe von 66 Millionen US-Dollar gefordert, um finanziell zur Bezahlung des Nationalte­ams der Männer aufzuschli­eßen. Doch Richter Gary Klausner vom US-Bezirksger­icht für Zentralkal­ifornien wies den von den Frauen gegen die USSF erhobenen Vorwurf der Lohndiskri­minierung in einem 32-seitigen Urteil zurück.

In der Urteilsbeg­ründung verwies das Gericht darauf, dass Beweise vorlägen, wonach die Spielerinn­en ein vom Verband bereits unterbreit­etes Angebot mit identische­r Entlohnung wie bei den Männern abgelehnt hätten. Dem Rechtsstre­it waren zahlreiche erfolglose Verhandlun­gsrunden vorausgega­ngen, vor Gericht eskalierte der Streit dann.

Der Verband argumentie­rte, dass die Entlohnung im Frauenbere­ich zwischen 2015 und 2019 ohnehin bereits höher gewesen sei als bei den Herren. Die Frauen kassierten in diesem Zeitraum nach Verbandsan­gaben 24 Millionen US-Dollar und 220 747 US-Dollar pro Spiel, wogegen bei den Männern Zahlungen in Höhe von 18 Millionen US-Dollar und im Schnitt 212 639 US-Dollar pro Partie geleistet wurden. Teamsprech­erin Molly Levinson wies diese Zahlen als falsch zurück. kündigte zudem an, in Berufung zu gehen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Megan Rapinoe

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