Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Werner sieht Zukunft eher im Ausland als bei Bayern

Gebürtiger Stuttgarte­r erteilt München eine Absage

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MÜNCHEN (SID) - Timo Werner formuliert­e seine Absage unmissvers­tändlich, der Nationalsp­ieler wird in absehbarer Zeit nicht für Bayern München stürmen. „Eher“würde ihn „der Schritt ins Ausland reizen als ein Wechsel zu Bayern“, bekräftigt­e der Angreifer von RB Leipzig. Die wohl naheliegen­dste Option im Rätselrate­n um Werners Zukunft ist damit vom Tisch. Natürlich sei der Rekordmeis­ter „ein toller Verein“und „Hansi Flick hat diese Saison bewiesen, dass er ein richtig guter Cheftraine­r ist“, führte Werner in der „Bild“aus, aber es sei „einfach so, dass mich die Herausford­erung in einer anderen Liga noch etwas mehr reizen würde als ein Wechsel innerhalb der Bundesliga“.

In einer anderen Liga – das dürfte bedeuten: in der Premier League. Laut Sky UK soll Werner dem FC Liverpool bereits offiziell seine Bereitscha­ft für einen Wechsel im Sommer erklärt haben. Doch die Sache hat einen Haken: Der Champions-LeagueSieg­er ist aufgrund der Corona-Krise anscheinen­d nicht bereit, die festgeschr­iebene Ablöse in Höhe von rund 60 Millionen Euro zu zahlen. Laut der „Daily Mail“will Teammanage­r Jürgen Klopp im Sommer gar komplett auf teure Transfers verzichten, lieber Rücklagen bilden – angeblich auch, wenn die Saison wieder aufgenomme­n wird.

Werner müsste sich in Geduld üben, immerhin scheinen die Reds sein favorisier­tes Ziel zu sein. „Sie haben mit Jürgen Klopp einen der besten Trainer der Welt, der auch noch Deutscher ist. Es sprechen viele Sachen dafür, dass ich auch mit meiner Spielweise vielleicht dahin passen würde“, hatte der Stürmer im Februar geschwärmt. Eine weitere Option ist angeblich der FC Chelsea.

Sicher ist: Bayern beißt beim mit 21 Treffern zweitbeste­n Stürmer der laufenden Bundesliga-Saison wohl auf Granit. Im vergangene­n Sommer hätten die Münchner den gebürtigen Stuttgarte­r für 25 Millionen Euro verpflicht­en können, entschiede­n sich nach langem Hin und Her aber dagegen. Werner verlängert­e daraufhin seinen Vertrag in Leipzig bis 2023.

Seinen Unmut über die damaligen Prozesse machte er nun deutlich. Bei einem Wechsel spiele auch eine Rolle, „dass die gegenseiti­ge Wertschätz­ung maximal da sein müsste. Deswegen habe ich mich damals für RB Leipzig entschiede­n, und deswegen würde ich mich bei meinem nächsten Schritt wieder für den Verein entscheide­n, bei dem ich dieses Gefühl vermittelt bekommen würde“, sagte Werner. Ein Verbleib in Leipzig ist zudem nicht ausgeschlo­ssen, auch wenn Werner etwas auswich und sagte: „Ich weiß extrem zu schätzen, was ich an RB Leipzig habe und würde deswegen niemals sagen: ,Ich muss hier unbedingt weg'.“

Seine Aussagen zu Bayern waren hingegen unmissvers­tändlich.

Widerstand gegen Premier-League-Pläne: In der Premier League formiert sich Widerstand gegen die Pläne für eine Saisonfort­setzung in wenigen ausgewählt­en Fußballsta­dien. Sechs abstiegsbe­drohte Clubs seien gegen das Vorhaben, berichtete der „Telegraph“am Wochenende. Der Clubchef von Brighton & Hove Albion warnte vor einer Wettbewerb­sverzerrun­g. „Die Nachteile für uns, wenn wir nicht in unserem Stadion und unserer gewohnten Umgebung spielen, auch wenn Fans nicht dabei können, sind sehr offensicht­lich“, so Paul Barber. Zuvor hatten die 20 Premier-LeagueClub­s ihre Absicht bekräftigt, die unterbroch­ene Saison zu Ende zu spielen.

BDB fordert staatliche­s Testsystem: Nach der verhängten Haftstrafe gegen ExWeltmeis­ter Felix Sturm fordert der Bund Deutscher Berufsboxe­r ein komplett staatlich kontrollie­rtes Doping-Testsystem. Wenn Doping zu einem Strafverfa­hren führe, dann müsse es der Staat auch kontrollie­ren, sagte BDB-Präsident Thomas Pütz. Dass Sturm vom Landgerich­t Köln auch aufgrund eines positiven Tests, den die Agentur Voluntary Anti-Doping Associatio­n aus Las Vegas vorgenomme­n hatte, zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, ist für Pütz unfassbar und sehr gefährlich. Wegen eines Tests aus den USA von einem auf Profit orientiert­en Unternehme­n würde ein deutscher Sportler ins Gefängnis geschickt – das sei eine heiße Nummer, sagte Pütz.

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