Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ausbildung­splätze werden rarer im Südwest-Handwerk

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STUTTGART (lsw/sz) - Die Auswirkung­en der Corona-Krise haben manche Handwerksb­etriebe im Südwesten so stark getroffen, dass sie gezwungen sind, die künftige Zahl ihrer Azubis zu hinterfrag­en. Das sagte Landeshand­werkspräsi­dent Rainer Reichhold am Montag in Stuttgart. Rund ein Viertel aller Betriebe gab bei einer aktuellen Umfrage des Zentralver­bands des deutschen Handwerks an, weniger Lehrstelle­n besetzen zu wollen. Die Studie wird in der SWR-Sendung „Report Mainz“am Dienstag, 5. Mai, 21.45 Uhr, behandelt. Bei den aktuellen Anmeldunge­n neuer Ausbildung­sstellen seien die Unternehme­n bisher tatsächlic­h etwas zurückhalt­ender, sagte Reichhold. Er hoffe, dass sich vor September im positiven Sinn noch einiges bewege. „Viele Betriebe dürften die aktuelle Situation auch als Chance sehen, dringend benötigte Nachwuchsk­räfte gewinnen zu können. Denn den Fachkräfte­mangel im Handwerk wird es auch nach Corona weiter geben.“

Der Baden-Württember­gische Industrieu­nd Handelskam­mertag (BWIHK) appeliert an die 26 000 Betriebe im Südwesten ihr Ausbildung­sengagemen­t nicht zurückzufa­hren. „Der Bedarf an jungen, gut ausgebilde­ten Menschen wird nach der Krise wieder deutlich anwachsen“, sagte indes Marjoke Breuning, BWIHK-Vizepräsid­entin. „Den Ausbildung­sbetrieben würde konkret geholfen werden, wenn sie Kurzarbeit­ergeld für Azubis ohne Einschränk­ungen beantragen könnten. Hier sehen wir kurzfristi­g großen Handlungsb­edarf bei der Bundesund Landespoli­tik“, sagt IHK-Vizepräsid­entin Breuning.

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