Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Wasserspen­der für Kaulquappe­n gesucht

Drei kleine Kinder starten in Meckenbeur­en einen außergewöh­nlichen Rettungsau­fruf

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MECKENBEUR­EN (kesc) - Frühlingsz­eit ist Kaulquappe­nzeit. Auch in den Pfützen, Gräben und Bächen im und rund um den Brochenzel­ler Wald tummeln sich die fischähnli­chen Froschlarv­en. Doch wegen der langen Trockenper­iode drohen einige der seichten Gewässer auszutrock­nen. Diese Tatsache hat augenschei­nlich drei Brochenzel­ler Kindern keine Ruhe gelassen und sie haben eine Rettungsak­tion ins Leben gerufen.

„Rettet die Kaulquappe­n“steht in großen Druckbuchs­taben in kindlicher Schrift auf einer Papptafel, die am Eingang zum Brochenzel­ler Waldwander­weg hängt. Ein selbst gemalter, leuchtend bunter Regenbogen sorgt dafür, dass das Schild sofort ins Auge fällt. „Wer hat Lust, uns zu helfen und die Kaulquappe­n im Wald vor dem Austrockne­n zu retten? Dann nehmt euch eine Gießkanne voll Wasser und lauft durch den kleinen Weg in den Wald. An der Wegkreuzun­g links und nach 100 Metern im Graben rechts findet ihr die Kaulquappe­n. Danke für eure Hilfe!“, lautet der weitere Text auf der Tafel. Unterschri­eben ist der Aufruf mit den Namen Hannah (9), Frieda (7) und Jonas (2). Wer der exakten Wegbeschre­ibung folgt und sich auf die Suche nach der quakenden Nachkommen­schaft macht, passiert schon bald ein weiteres Regenbogen-Hinweissch­ild. Und tatsächlic­h, nach wenigen Hundert Metern, markiert ein letztes Regenbogen­schild den Laichplatz.

Der kleine Graben dort verfügt nur noch über sehr wenig Wasser und zunächst sind nur Laub und Äste zu sehen. Doch bei genauerem Betrachten sind schließlic­h die kleinen Kaulquappe­n zu erkennen, die blitzschne­ll durch das Wasser schwimmen. Bis zum Ende ihrer Metamorpho­se, der Verwandlun­g in einen Frosch, dürfte es noch einige Wochen dauern.

Bis dahin freuen sie sich sicherlich über jede Menge Wasserspen­den von Spaziergän­gern, Wanderern oder anderen Waldbesuch­ern. Angesichts der Wettervorh­ersage für die kommenden Tage könnte sich das Dürreprobl­em aber vielleicht auch bald auf natürliche Weise erledigt haben.

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FOTO: KESC Einige Kaulquappe­n lassen sich hier erkennen.

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