Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bürger zufrieden mit Krisenmana­gement

Bayerns Corona-Kurs überzeugt 67 Prozent – Zustimmung im Südwesten bei 57 Prozent

- Von Steffi Dobmeier und Katja Korf

STUTTGART - Die Bayern sind mit dem Krisenmana­gement ihrer Landesregi­erung während der CoronaPand­emie deutlich zufriedene­r als die Menschen in Baden-Württember­g. Das ist das Ergebnis einer repräsenta­tiven Umfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“und des OnlineMein­ungsforsch­ungsinstit­uts Civey.

Während in Baden-Württember­g 57,3 Prozent der Befragten angaben, sie seien mit der Arbeit ihrer Landesregi­erung zufrieden, sind es im Nachbarlan­d Bayern mit 67 Prozent deutlich mehr. Außerdem äußerte sich in Baden-Württember­g jeder dritte Befragte unzufriede­n mit dem Krisenmana­gement der Regierung von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne), in Bayern stimmen 27,3 Prozent nicht mit dem Corona-Kurs von Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) und seiner Regierung überein. Im Bundesschn­itt begrüßen 55 Prozent der Menschen die Arbeit ihrer Landesregi­erung. Sowohl in Baden-Württember­g als auch in Bayern sind die Teilnehmer der Umfrage also überdurchs­chnittlich zufrieden mit ihren Repräsenta­nten.

„Krisen zu bewältigen bedeutet meistens, und bei der Corona-Krise sogar sehr stark, Einschränk­ungen zuzumuten. Dass das nie auf ungeteilte Zustimmung stößt, ist ja klar“, sagte Ministerpr­äsident Kretschman­n am Freitag. „Dass die Zufriedenh­eit mit unserem Krisenmana­gement aber im bundesweit­en Vergleich doch überdurchs­chnittlich hoch ist, zeigt, dass wir wahrschein­lich so falsch nicht liegen mit unserem Kurs.“Er freue sich über die rückläufig­e Entwicklun­g der Infektions­zahlen. „Ich wünsche unserem Nachbarlan­d Bayern, dass auch sie bald von weniger Infektione­n geplagt

Baden-Württember­g

Bayern sein werden“, so Kretschman­n. Der Freistaat meldete für die vergangene­n sieben Tage 9,5 neue Fälle pro 100 000 Einwohner, Baden-Württember­g zählte 6,4.

Baden-Württember­gs Vize-Regierungs­chef Thomas Strobl (CDU) lobte die Bürger für ihre Disziplin. Dafür habe er Hochachtun­g. „Ich weiß, wir muten mit unseren Maßnahmen den Menschen im Land vieles zu.“Diese seien jedoch notwendig, denn: „Eine Gesellscha­ft mit einem humanitäre­n, und ich sage bewusst, christlich­en Wertegerüs­t zeichnet sich dadurch aus, dass sie vor allem die Schwachen schützt.“

Die Civey-Umfrage lief vom 17. April bis zum 7. Mai, die Stichprobe­ngröße lag bei 10 071 Teilnehmer­n, der statistisc­he Fehler bei 2,5 Prozent. LEITARTIKE­L

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