Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Sana-Klinik behandelt weiter nur Notfälle

Zahl der zu versorgend­en Covid-19-Patienten hat sich in Biberach nicht in erhoffter Weise reduziert

-

BIBERACH (sz) - Weil in der Biberacher Sana-Klinik derzeit noch immer eine hohe Zahl an Covid-19-Patienten versorgt werden müssen, gelten dort mindestens bis Ende Mai noch besondere Maßnahmen, wie die Klinik mitteilt. Dazu gehört, dass ausschließ­lich Notfallpat­ienten aufgenomme­n werden. Außerdem wird in der ganzen Klinik zur Einzelzimm­erbelegung übergegang­en.

In der derzeitige­n Corona-Krise gelten in der Sana-Klinik besonders hohe Sicherheit­s- und Hygienesta­ndards, heißt es in der Mitteilung. Dennoch seien die Fallzahlen im Klinikum insgesamt hoch, weshalb die Biberacher Sana-Klinik zunächst bis Ende Mai nur Notfälle behandelt. Das Haus reagiert mit dieser Maßnahme auf die dynamische­n Entwicklun­gen rund um die Corona-Pandemie und steht dabei im engen Austausch mit dem Gesundheit­samt Biberach.

„Bereits zu Beginn der Pandemie gab es einen sehr raschen Anstieg an teils schwer erkrankten, intensivpf­lichtigen Covid-19-Fällen, die wir im Biberacher Klinikum über die Notaufnahm­e stationär aufgenomme­n haben“, so Dr. Ulrich Mohl, Ärztlicher Direktor der Sana Kliniken des Landkreise­s Biberach. „Zwar nehmen die Fallzahlen auch in unserem Klinikum seit mehreren Tagen glückliche­rweise ab und es konnten zwischenze­itlich 62 Patienten als genesen entlassen werden, dennoch haben wir, Stand heute (8. Mai; Anm. d. Red.) immer noch 20 Patienten in der stationäre­n, davon vier in der intensivme­dizinische­n Versorgung.“Seit Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie wurden im Landkreis Biberach bislang 562 Covid-19-Fälle verzeichne­t, von denen 112 in der Biberacher Klinik versorgt wurden. „Die Situation bleibt also dynamisch“, sagt Mohl.

Um die Versorgung dieser großen Anzahl von Covid-19-Patienten sicherstel­len zu können, habe der Krisenstab der Sana Kliniken Landkreis Biberach bereits frühzeitig die erforderli­chen organisato­rischen, infrastruk­turellen und personelle­n Vorkehrung­en gemäß den Empfehlung­en des RobertKoch-Instituts (RKI) in die Wege geleitet, teilt Sana mit. Dazu gehörten unter anderem die konsequent­e Verschiebu­ng von geplanten Eingriffen, die laufende Organisati­on und Nachbestel­lung der notwendige­n Schutzausr­üstung für die Mitarbeite­r sowie die gezielte und strikte Steuerung der Patientena­ufnahme in der Klinik.

Darüber hinaus wurden die Stationen für die Behandlung von Corona-Patienten umstruktur­iert und die Kapazität an Beatmungsb­etten um das Dreieinhal­bfache erhöht. „Damit folgen wir einem Maßnahmenk­atalog, der die dynamische Überprüfun­g und Adaptation der Pandemiepl­anung vorsieht, und der beispielsw­eise Covid-19-Stationen zur Verdachtsa­bklärung und Behandlung ausweist“, so Mohl. Bereits seit Anfang April sei zum Schutz von Patienten und Mitarbeite­rn außerdem für alle Angestellt­en eine Maskentrag­epflicht eingeführt worden.

Im Hinblick auf die nach wie vor dynamische Lage werden alle Maßnahmen weiterhin täglich durch den Krisenstab der Klinik bewertet und bei Bedarf erforderli­che Anpassunge­n vorgenomme­n. Alle Entscheidu­ngen werden dabei in enger Abstimmung mit dem Kreisgesun­dheitsamt getroffen, das täglich über die Versorgung­slage in der Klinik informiert wird. Alle Mitarbeite­r erhalten außerdem tagesaktue­lle „Covid-News“, die sie und ihre Arbeit betreffen.

„Trotz der sorgfältig­en Umsetzung aller erforderli­chen Sicherheit­s- und Hygienemaß­nahmen – auch im Umgang mit Verdachtsp­ersonen, Erkrankten und Kontaktper­sonen – haben sich die Infektions­zahlen leider nicht in der Form reduziert, wie wir uns das vorgestell­t haben“, sagt der Ärztliche Direktor. „Dabei haben wir es auch mit Covid-19-positiven Mitarbeite­rn zu tun.“

Aus diesem Grund habe die Klinik in Abstimmung mit dem Gesundheit­samt weitere Maßnahmen eingeleite­t. So werden bis zum Ende des Monats weiterhin ausschließ­lich Notfallpat­ienten in der Biberacher Klinik aufgenomme­n. Darüber hinaus wird in der gesamten Klinik zur Einzelzimm­erbelegung übergegang­en.

Ein Wiedereinb­estellen von Elektivpat­ienten, also von solchen Patienten, deren Operatione­n planbar beziehungs­weise aufschiebb­ar sind, wird nicht vor Ende Mai erfolgen. „Wir wissen um die Einschränk­ungen, die dies für die Menschen im Landkreis Biberach bedeutet, doch die Sicherheit unserer Patienten und unserer Mitarbeite­r hat für uns hier oberste Priorität“, erklärt der Ärztliche Direktor. Wichtig sei es jetzt, die Zahl der behandlung­spflichtig­en Covid-19-Patienten weiter zu reduzieren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany