Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
„Wir wollen gerne bei diesem Experiment dabei sein“
Die Band Skarabusch wird im Autokino Weingarten auftreten – mit gehörig Abstand, versteht sich
Das Autokino erlebt eine Renaissance. Ob im Bodenseekreis, in Ulm, in Aschheim bei München oder im Raum Stuttgart: Im eigenen Auto lässt sich gut Abstand halten. Auch in Weingarten (Kreis Ravensburg) werden ab 21. Mai auf dem Parkplatz an der Fachhochschule Filmabende ausgerichtet. Zur Einstimmung in den Abend wird jeweils eine Band spielen. Christiane Wohlhaupter hat bei Pit Niermann nachgefragt, wie sich die Band Skarabusch auf den Autokino-Auftritt am 31. Mai vorbereitet.
Herr Niermann, am Wochenende wären sie mit ihrem Stilmix aus Jazz, Klassik, Liedermacher-Titeln, Rock und Blues bei „Jazztime in Town“aufgetreten. Wie viele Konzerte sind durch Corona für Skarabusch ausgefallen?
Uns sind durch die aktuelle Situation ein paar Auftritte weggebrochen. Zuletzt haben wir im Januar ein Foyerkonzert in der Linse gegeben.
Ist so auch der Kontakt zu den Veranstaltern des Autokinos Weingarten zustande gekommen?
Genau. Vor ungefähr zwei Wochen sind wir gefragt worden, ob wir nicht im Vorprogramm für einen Film dort auftreten wollen. Ich habe es mit den anderen Bandmitgliedern besprochen und wir fanden, das hört sich spannend an.
Wie wird der Auftritt denn ablaufen?
Wir sind sechs Musiker. Wir werden auf die Hygiene-Vorgaben achten und mit genug Abstand auf der Bühne stehen – gerade auch zu unserer Sängerin und unserem Bläser. Anders als unter normalen Bedingungen werden wir auch unseren Sound über Kopfhörer rückgemeldet bekommen. Es ist zwar nicht, wie wir es gewohnt sind, aber bei dem Experiment wollen wir gerne dabei sein.
Pit Niermann, Sebastian Rösch, Chris Kodalik, Bernhard Gögler, Matthäus Fiesel und Magnus Stiefenhofer (von links) von der Band Skarabusch werden am 31. Mai im Autokino Weingarten mit ihrem Stilmix aus Jazz, Klassik, Liedermacher-Titeln, Rock und Blues auftreten.
Wird sich der Auftritt sonst noch von Ihren üblichen unterscheiden?
Wir werden wohl 45 bis 50 Minuten spielen – halb so lange wie bei unseren normalen Konzerten. Aufgrund der aktuellen Situation haben wir lange Zeit nicht proben können. Aber wir wollen natürlich gerade bei diesen ungewohnten Bedingungen nicht unvorbereitet auftreten. Ein erstes Mal haben wir mit entsprechendem Abstand nun schon geprobt und wollen es auch noch zwei, drei weitere Male tun. Wir wollen versuchen, die Situation vom 31. Mai schon in der Probe entsprechend abzubilden – auch mit der Rückmeldung über die Kopfhörer. Wichtig ist natürlich auch, passendes Material für den Auftritt auszuwählen.
Welche Stücke eignen sich denn für das Autokino?
Wir haben ein sehr abwechslungsreiches Programm und wollen auch
in der kurzen Zeit unterschiedliche Stile präsentieren. Wir haben Stücke, die viel Raum für spontane Ideen lassen. Aber die Stücke, bei denen die Improvisation im Mittelpunkt steht, passen nicht, wenn wir so auf Abstand spielen. Weil wir vermuten, dass wir nicht in gewonter Weise auf dieser Bühne miteinander interagieren können, haben wir uns für durchorganisiertere Stücke entschieden.
Wie bereiten Sie sich sonst noch vor?
Es werden vor unserem Auftritt am 31. Mai an anderen Tagen bereits andere Bands auftreten. Zwei, drei von uns werden vielleicht auch deren Auftritte anschauen, um ein Gespühr für die Abläufe zu bekommen.
Was denken Sie, kommen die Zuschauer, weil sie einen bestimmten Film sehen wollen, weil sie endlich mal wieder das Haus verlassen wollen oder weil sie Musik hören wollen?
Vorrangig werden sich die Leute wahrscheinlich für einen bestimmten Film oder mal wieder eine Veranstaltung außer Haus entscheiden. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es ein zusätzlicher Motivationspunkt ist, wenn da eine Band spielt, die sie kennen. Und vielleicht wollen manche auch einfach den Hype um das Autokino erleben.
Waren Sie schon mal im Autokino?
Ja, in meiner Jugend in den 60er-Jahren in Essen. Da waren die technischen Voraussetzungen noch ganz andere (lacht) – da hat man noch die Lautsprecher ins Auto gehängt.
Hörproben und Infos zu Skarabusch, der Independent-Band aus dem Schussental, gibt es unter www.skarabusch.de
Auf dem Programm im Autokino stehen bisher „The Peanut Butter Falcon“mit Vorband Newbeatz (21. Mai), „Die Känguru-Chroniken“mit Vorband Crossroads (22. Mai) sowie „Jojo Rabbit“und die Linse-Band (23. Mai). Weitere Filme folgen. Als Bands stehen schon fest LinseBand (29. Mai), Greyhound (30. Mai) und Skarabusch (31. Mai). Info: www.autokino-weingarten.de Das Drive-in Autokino an der Messe zeigt unter anderem Komödien und Klassiker. Infos: www.autokinofn.de Das Autokino
(Bodenseekreis) zeigt unter anderem „Frau Mutter Tier“(16. Mai), „The Lodge“(22. Mai) und „Die Kunst der Nächstenliebe“(23. Mai). Außerdem treten Uli Boettcher (29. Mai) und Christoph Sonntag (30. Mai) auf. Infos: www.fabrik-muehlhofen.de Beim Autokino auf dem
gibt es unter anderem „Bad Boys for Life“(15., 16., 17. und 20. Mai), „Mina und die Traumzauberer“(16. Mai), „Feuerwehrmann Sam“(17. Mai), „Frozen 2“(17. Mai), „Die Känguru-Chroniken“(19. Mai) und die „Ocean Film Tour Vol. 7“(22. Mai) zu sehen. Auf dem Parkdeck des BlautalCenters in sind Filme wie „Bad Boys for Life“(17. Mai), „The Gentleman“(18. Mai), „Die Känguru-Chroniken“(19. Mai) und „Nightlife (20. Mai) zu sehen. Infos: www.blautal-center.de (crw)