Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neustart für Reha und Tourismus
Städtische Rehakliniken Bad Waldsee belegen ab Dienstag Mayenbad wieder – Wohnmobilstellplatz ist geöffnet
BAD WALDSEE - Mit dem Neustart von Reha und Tourismus kehrt in dieser Woche wieder ein Stück Normalität ein in Bad Waldsee. Mit der Öffnung von Wohnmobilstellplatz, Ferienwohnungen, Gaststätten und dem Haus am Stadtsee beginnt die touristische Sommersaison aufgrund behördlicher Vorgaben zunächst allerdings im kleineren Rahmen. Eine gute Nachricht kommt von den Städtischen Rehakliniken: Ab Dienstag wird das seit Anfang April leerstehende Mayenbad im Rehazentrum Therme mit den ersten 48 Patienten belegt – das Elisabethenbad folgt zeitversetzt.
Bekanntlich sind die städtischen und privat geführten Rehakliniken nicht nur wichtige Arbeitgeber für Bad Waldsee. Patienten und ihre Familien sind auch „Frequenzbringer“für den innerstädtischen Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie sowie für den Dienstleistungssektor. „Die Umsätze aus Reha und Tourismus stellen eine wichtige Einnahmequelle für uns dar: Jedes Jahr fließt aus diesen Branchen ein Bruttoumsatz von mehr als 60 Millionen Euro in die Kurstadt“, weiß Walter Gschwind, Leiter der Tourismus-Information.
Diese Summe wird im „CoronaSommer“2020 aufgrund der Vorgaben zum, „Hygieneschutz“zwar nicht mehr erwirtschaftet werden. Aber ein Anfang ist jetzt gemacht mit der Öffnung touristischer Einrichtungen. „Allen an Reha und Fremdenverkehr Beteiligten wünsche ich, dass sich die Prognose der Tourismusexperten bewahrheitet, wonach Ferien im eigenen Land abseits von touristischen Hotspots und Ballungszentren in diesem Jahr gefragter sein werden denn je. Davon wollen wir auch in Bad Waldsee profitieren und damit den verkorksten Saisonbeginn
ein Stück weit kompensieren“, hofft Gschwind.
Größter Gastgeber sind seit Jahren die Städtischen Rehakliniken – hier wird ein Großteil der touristischen Übernachtungen in Bad Waldsee generiert. Dem Klinikdirektor sind deshalb nach kritischen Wochen geradezu Felsbrocken vom Herzen gefallen, als die Deutsche Rentenversicherung die Wiederaufnahme von Heilverfahren in den Kliniken
gestattete. „Damit können wir nach sechswöchigem Leerstand unser Rehazentrum Therme schrittweise wieder belegen und gehen in Richtung Normalität.“Peter Blank ist die Erleichterung darüber anzumerken, zumal dann auch weitere Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückkehren können.
Laut Blank reisen ab Dienstag die ersten 48 Patienten im Mayenbad an - wöchentlich sollen weitere Gäste folgen. Neben der Wiederaufnahme von Heilverfahren registriert man in den Rehakliniken auch eine steigende Nachfrage nach Anschlussheilbehandlungen (AHB), weil in den Krankenhäusern seit diesem Monat wieder operiert wird. „Daneben erreichen uns verstärkt Nachfragen von Patienten, denen wir im März und April wegen Corona absagen mussten.“Zunächst wolle man mit dem Mayenbad starten und anschließend das Elisabethenbad zeitversetzt in Betrieb nehmen. „Im Rehazentrum Therme muss übrigens auch weiterhin ein bestimmter Anteil an Betten für Covid-19-Patienten freigelassen werden“, so der Direktor zur Corona-Notfallversorgung des Landkreises.
„Reha nach Corona“werde sich zudem deutlich unterscheiden von „Reha vor Corona“, sagt Blank. Grund dafür seien die enormen arbeitsschutzund hygienetechnischen Vorgaben, die künftig im Klinikbetrieb gelten. Dazu zählen unter anderem neue Abstandsregelungen, Mund-Nasen-Schutz, zwei Mal tägliches Fieber messen, verkleinerte Therapiegruppen und Besuchsverbot in den Kliniken. Der Belegungsträger empfiehlt den Patienten sogar, die Einrichtungen nicht zu verlassen während ihrer Reha oder AHB. Um die Rahmenvorgaben umsetzen zu können, wird das Maximilianbad vorerst deshalb nur mit 160 Patienten belegt anstatt mit 180 wie früher.
Auch die Waldsee-Therme fehlt noch als Garant für den Aufenthalt von Wellnessurlaubern am Ort. „Hier warten wir sehnsüchtig auf Freigaben und Erleichterungen seitens der Politik. Wir sind startklar, stellen uns aber auf einen eingeschränkten Thermen- und Saunabetrieb mit geringerer Besucherzahl und Abstandsregeln ein“, blickt Blank voraus auf den „Tag X“der Wiedereröffnung.
Die Tourist-Information im Haus am Stadtsee (Telefon 07524/941342) ist wie folgt geöffnet: Montag, 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 17.30 Uhr; Dienstag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr und13.30 Uhr bis 17 Uhr; Samstag, 10 bis 12 Uhr. Weitere Infos rund um Reha und Tourismus unter www.bad-waldsee.de.