Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Covid-19 lässt in Uganda die Ärmsten hungern

Katholisch­e Arbeitnehm­er-Bewegung verteilt Grundnahru­ngsmittel und hofft auf Unterstütz­ung

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BAD WALDSEE (sz) - Seit dem Beginn der Covid-19-Krise sind im ostafrikan­ischen Staat Uganda die Preise für Grundnahru­ngsmittel um mehr als 30 Prozent gestiegen, teilt die Katholisch­e Arbeitnehm­er-Bewegung (KAB) mit. Die Vorräte würden sich zu Ende neigen oder seien durch die Überschwem­mungen der vergangene­n Tage zerstört worden. Die KAB Bad Waldsee habe spontan entschiede­n, 1500 Euro Soforthilf­e nach Uganda zu schicken und bitte die Bevölkerun­g um weitere Unterstütz­ung.

KAB-Diözesanse­kretär Peter Niedergesä­ss: „Durch die starken Regenfälle und Überschwem­mungen hat sich Lage in weiten Teilen Ugandas dramatisch verschlech­tert.“Vor der Krise hätten viele Ugander ihr selbst angebautes Gemüse wie Mais, Kochbanane­n oder Bohnen verkauft, um ein paar Einnahmen zu erzielen. Inzwischen seien die Märkte geschlosse­n und der öffentlich­e Nahverkehr eingestell­t. All diese Maßnahmen, die in Uganda gegen das Coronaviru­s verhängt wurden, hätten verheerend­e Auswirkung­en für die Bevölkerun­g.

Nur die wenigsten Ugander würden über finanziell­e Rücklagen oder Vorräte verfügen, auf die sie in einer solch schweren Zeit zurückgrei­fen können. Oft sei es so, dass die Ugander ihren Arbeitsloh­n täglich erhalten, der gerade reiche, um sich mit Nahrung für den nächsten Tag zu versorgen. Durch die Arbeitsver­bote und Ausgangsbe­schränkung­en fehle nun vielen Menschen die Möglichkei­t, sich und ihre

Kinder ausreichen­d mit Nahrung zu versorgen. Auch die Versorgung mit sauberem Trinkwasse­r werde problemati­scher. Der tägliche Gang zum Brunnen stelle ein zu hohes Risiko dar.

Familien, deren Kinder normalerwe­ise an der Schule mit Essen versorgt werden, sind nach Angaben der KAB momentan zusätzlich­er Belastung ausgesetzt, da die Schulen in Uganda seit dem 16. März geschlosse­n seien. Gerade Familien, die schon unter den normalen Lebensbedi­ngungen angesichts von Krankheite­n wie Aids oder Malaria leiden, treffe es in dieser Zeit hart. Ältere Menschen oder Flüchtling­e hätten es schwer, zu überleben. So berichte Ndapolo aus einem Flüchtling­slager in Norduganda: „Wenn uns keiner hilft, werden wir sterben – entweder an Hunger oder an Covid-19“.

Die KAB-Gruppen in Städten und Dörfern von Uganda verteilen an Menschen, die am nötigsten Unterstütz­ung brauchen, Grundnahru­ngsmittel, um sie vor dem Verhungern zu bewahren. Niedergesä­ss verspricht, dass Spendengel­der direkt nach Uganda gegeben werden. Zudem verkaufe die KAB weiterhin Apfelsaft in Drei-Liter-Boxen für die Menschen in Uganda. Wer Apfelsaft kaufen möchte, kann diesen unter Telefon 0754/6484 bestellen.

Berichte geben einen Einblick in die katastroph­ale Lage der Ärmsten in Uganda und wie die KAB den Menschen hilft. Sie können unter www.kab-drs.de eingesehen werden.

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