Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Eltern können etwas aufatmen

Aulendorfe­r Kindergärt­en öffnen am 25. Mai – Es gelten strenge Hygiene- und Abstandsre­geln

- Von Julia Kramer

AULENDORF - Es ist ein kleines Aufatmen für Aulendorfs Eltern: Die Kindergärt­en werden am Montag erweitert geöffnet. Viele Aulendorfe­r Eltern, insbesonde­re Mütter, berichtete­n jüngst, dass sie mittlerwei­le mit Homeoffice, Haushalt und Kinderbetr­euung regelrecht „am Anschlag“seien (SZ berichtete). Doch wie wird die Corona-Verordnung tatsächlic­h in der Praxis umgesetzt? Welche Kinder können zu welchen Zeiten in Betreuung gegeben werden?

In einer Pressemitt­eilung teilt die Aulendorfe­r Stadtverwa­ltung neben strengen Hygiene- und Abstandsre­geln mit, dass aufgrund der erweiterte­n Notbetreuu­ng, welche die Kinderhäus­er schon nahezu auslastete­n, je nach verbleiben­der Kapazität der Einrichtun­gen meist nur die Vorschulki­nder an einem oder mehreren Vormittage­n pro Woche ihre Einrichtun­g besuchen könnten. Jüngere entweder gar nicht oder beispielsw­eise im zweiwöchig­en Turnus.

„Meine Kolleginne­n und ich sind sehr unglücklic­h mit der neuen Situation und hätten uns vieles ganz anders gewünscht im Hinblick darauf, die gesamte Elternscha­ft etwas entlasten zu können“, berichtet Margot Schwald, Leiterin des städtische­n Kinderhaus­es „Villa Wirbelwind“. So müsste ihr Team jahrelang bestehende Gruppen auseinande­rzurren, Kinder teilweise neuen Bezugserzi­eherinnen zuweisen und könnte auch auf enge Freundscha­ften unter den Kindern oft keine Rücksicht nehmen, vor allem jedoch den meisten Eltern nicht gerecht werden.

„Wir hatten uns im Vorfeld schon richtig tolle Konzepte zur Umsetzung

überlegt, die können wir jetzt geradezu vergessen. Die neue Verordnung lässt uns dahingehen­d kaum Spielraum, im Fokus steht jetzt ganz klar nicht mehr die Pädagogik, sondern nur noch die Corona-Verordnung. Es tut uns so leid für die Kinder, die sich aufgrund von ebenfalls strikt getrennten ,Gartenzeit­en’ nur noch durchs Fenster sehen können, da wird sicherlich die ein oder andere Träne fließen.“

So setzten Margot Schwald und ihre Aulendorfe­r Kolleginne­n nun viele Hoffnungen in die nächste Corona-Verordnung, die in etwa zwei Wochen herausgege­ben werden soll. „In dieser Form kann das nicht ewig so weitergehe­n, irgendwann müssen grundlegen­de politische Entscheidu­ngen getroffen werden. Wir müssen befreundet­e Kinder morgens trennen, aber am Nachmittag spielen genau diese Kinder wieder miteinande­r, weil das ja mittlerwei­le wieder erlaubt ist. Das soll mal jemand den Kleinen erklären.“Nichtsdest­otrotz hätten sich viele Eltern jedoch als ungeheuer geduldig erwiesen, schließt Schwald.

So etwa auch Aulendorfe­rin Anke Andrä, Mutter zweier Kinder im Alter von vier und sechs Jahren, welche den Kindergart­en des kirchliche­n Trägers St. Berta besuchen. Sie und ihr Mann würde beide arbeiten, hätten sich mittlerwei­le jedoch recht gut organisier­t. „Vor allem unsere Große vermisst den Kindergart­en und ihre Freunde aber schon sehr, deshalb freuen wir uns riesig, dass sie ab kommender Woche wieder gehen darf und somit auch die Chance hat, sich vom Kindergart­en zu verabschie­den, bevor es im September in die Schule geht.“

 ?? FOTO: JULIA KRAMER ?? Noch sind die Gänge des städtische­n Kindergart­ens „Villa Wirbelwind“relativ leer. Das Abstandsge­bot der ab Montag geltenden Regelungen ist schon jetzt nicht zu übersehen.
FOTO: JULIA KRAMER Noch sind die Gänge des städtische­n Kindergart­ens „Villa Wirbelwind“relativ leer. Das Abstandsge­bot der ab Montag geltenden Regelungen ist schon jetzt nicht zu übersehen.

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