Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Bayerns Plan: Nur nicht jetzt schon auf den BVB blicken
MÜNCHEN (SID/dpa) - Ein lockeres Warmspielen für Dortmund? Mitnichten! Der FC Bayern ist vor dem Duell mit Frankfurt bemüht, den nahenden Ligagipfel in der Bundesliga auszublenden – zumal mit der Eintracht eine Rechnung offen ist. Dazu müssen die Münchener wohl auf einen wichtigen Mittelfeldspieler verzichten.
Hansi Flick nahm einen Schluck aus seinem Wasserglas – und wischte die Frage nach Spiel bei Borussia Dortmund mit Nachdruck beiseite. Der Bundesligaklassiker am Dienstag „spielt keine Rolle, keine“, betonte der Trainer von Bayern München mit festem Blick: „Wir spielen gegen Frankfurt, das ist aktuell der nächste Schritt, den wir machen wollen. Danach können wir uns noch früh genug Gedanken über Dortmund machen.“
Exakt 72 Stunden vor dem mit Spannung erwarteten Topspiel beim Herausforderer BVB empfangen Flicks Bayern am Samstag (18.30 Uhr/Sky) die Hessen. Frankfurt? Da war doch was? In der Tat! Am 2. November waren die Münchener dort 1:5 untergegangen, noch am selben Abend einigten sie sich mit Trainer Niko Kovac auf eine Trennung. Assistent Flick übernahm – und pflanzte den zweifelnden Bayern wieder ihr typisches „Mia san mia“-Selbstbewusstsein ein.
Aus damals vier Punkten Rückstand (auf Borussia Mönchengladbach) sind vier Punkte Vorsprung geworden – auf den BVB. Doch über den schärfsten Konkurrenten verlor Flick am Freitag kein weiteres Wort. Stattdessen redete Flick lieber über Frankfurt. Die Eintracht, in zweieinhalb Wochen auch Halbfinal-Gegner im DFB-Pokal (10. Juni), habe eine Mannschaft „mit sehr viel Herz“, warnte Flick. Darüber dürften auch das 1:3 zum Liga-Restart gegen Gladbach und Platz 13 nicht hinwegtäuschen. Auf Mittelfeldstar Thiago muss Flick möglicherweise verzichten. „Bei Thiago muss man abwarten, da geht es noch nicht ganz so in die Richtung, wie wir uns das vorstellen“, sagte der Trainer.