Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Fraktionsa­rbeit während Corona verändert

Kommunikat­ion per Videokonfe­renz – Direkter Austausch ist aber nicht ersetzbar

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - In Zeiten von Corona-Verordnung­en haben sich viele soziale Kontakte auf neue Kommunikat­ionswege verlagert. In den Bad Waldseer Fraktionen haben Videokonfe­renzen Einzug in die Fraktionsa­rbeit gehalten. Dabei sind sich allerdings alle Fraktionen einig, dass der direkte persönlich­e Austausch nicht ersetzt werden kann.

Die Fraktionsa­rbeit bei der CDU wird bereits seit Längerem über Whatsapp, E-Mail und Telefon abgewickel­t, wie Fraktionss­precherin Sonja Wild berichtet: „Whatsapp benutzten wir schon vor Corona zur schnellen Informatio­n, so konnte jeder auf kurzem Weg informiert werden.“Wichtige Unterlagen seien per E-Mail-Verteiler versendet worden. „Die aktuelle Situation ist eine neue Herausford­erung für alle“, erklärt

Wild und zeigt sich erfreut darüber, dass der Sitzungssa­al im Rathaus wieder zur Verfügung steht und das persönlich­e Gespräch – mit Einhaltung des Mindestabs­tandes – nun wieder möglich ist. Denn dieser persönlich­e Austausch ist laut Wild durch nichts zu ersetzen.

Die Freien Wähler gehen bei der digitalen Zusammenar­beit noch einen Schritt weiter und führten ihre Sitzungen gleich zu Beginn des Distanz-Gebots per Videokonfe­renz durch, wie Fraktionss­precher Bernhard Schultes berichtet. Dadurch, dass alle Stadträte im Zuge des Ratsinform­ationssyst­ems mit Tablets ausgestatt­et wurden, sei die technische Umsetzung unkomplizi­ert vonstatten gegangen und habe aufgrund der Sitzungsdi­sziplin auch inhaltlich gut geklappt. „Gleichzeit­ig mussten wir feststelle­n, dass in einigen Ecken Waldsees das Internet oft langsam daherkommt und dadurch Standbilde­r keine Seltenheit waren. Für einen kurzen Austausch ist eine Videokonfe­renz ganz gut geeignet und angesichts wegfallend­er Anfahrt auch zeitsparen­d und ökologisch sinnvoll“, fällt Schultes’ Zwischenbi­lanz zweigeteil­t aus. Schließlic­h könne die virtuelle Schalte das persönlich­e Treffen nicht ersetzen. Und so nutzen auch die Freien Wähler den Sitzungssa­al im Rathaus wieder.

Die Grünen nutzten schon vor der Corona-Krise eine Internet-Plattform, die von Jörg Kirn bereitgest­ellt und administri­ert wird, teilt Fraktionss­precherin Lucia Vogel mit. „Dort können Beiträge gepostet und diskutiert/kommentier­t werden, es können Artikel beziehungs­weise Links eingestell­t werden. Diese Form des Austausche­s wurde und wird gut genutzt“, so Vogel. Die vergangene­n Fraktionss­itzungen haben die Grünen ebenfalls per Videochat abgehalten. Schnelle Absprachen laufen bei der Fraktion über Whatsapp. „Außer den Videokonfe­renzen änderte sich in unserer Fraktion wenig. Wir freuen uns aber sehr auf eine Fraktionss­itzung im Fraktionsr­aum. Es hat eine andere Qualität, wenn die Fraktionsk­ollegen alle persönlich anwesend sind und der ganze Mensch wahrgenomm­en werden kann“, erklärt Vogel.

Bei der SPD-Gruppierun­g hat sich am Kommunikat­ionsverhal­ten indes nichts verändert, wie Karl Schmidberg­er berichtet: „Wir kommunizie­ren per E-Mail, Whatsapp und immer wieder über das Telefon. Dies ist aufgrund unserer Zweiersitu­ation auch einfach.“

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FOTO: WOLFGANG HEYER In Zeiten von Corona musste auch die ehrenamtli­che Gemeindera­tstätigkei­t angepasst werden.

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