Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Endlich Geld für Profis
Oft steckt der Teufel im Detail. Ein solches war lange
Zeit die Frage, wer sich eigentlich um die schöne neue digitale Welt an den Schulen kümmern soll. Oder vielmehr: wer dafür bezahlt. Das nun auf den Weg gebrachte 500-Millionen-Euro-Paket für ITProfis an den Schulen ist ein guter Schritt. Aber es ist nur der erste.
Deutschland hat die Digitalisierung der schulischen Bildung lange verschlafen. Seit den Schulschließungen während der Corona-Pandemie im Frühjahr ist selbst den größten Tafel-Traditionalisten klar: Für gute Bildung braucht es WLAN im Klassenzimmer, mobile Endgeräte und vor allem Pädagogen, die Wissen auch auf digitalen Wegen sinnvoll vermitteln.
Dank des Digitalpakts Schule und weiteren Millionenpaketen, die der Bund mit den Ländern schnürt, geht es nun voran. Aber wer kümmert sich um die Geräte? Das war die Frage, die Schulen und ihre Träger, die Kommunen, gebetsmühlenartig gestellt haben. Schließlich war in keinem der bisherigen Töpfe Geld für IT-Administratoren vorgesehen. Was trivial klingt, ist eine Herkulesaufgabe. Jedes mittelständische Unternehmen hat eine IT-Abteilung. Und in den 4500 Schulen im Land sollen sich weiterhin die technikaffinen Mathe-Lehrer um das Schulnetzwerk und die Endgeräte kümmern?
Es ist ein wichtiges Stückwerk, dass nun gezielt auch Geld für ITProfis an Schulen fließen soll. Klar ist aber: IT-Experten brauchen die Schulen auch dann, wenn dieses erste Geld vom Bund aufgebraucht ist. Um die anschließende Finanzierung muss die Politik sich schon jetzt Gedanken machen.
k.ballarin@schwaebische.de