Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Endlich Geld für Profis

- Von Kara Ballarin

Oft steckt der Teufel im Detail. Ein solches war lange

Zeit die Frage, wer sich eigentlich um die schöne neue digitale Welt an den Schulen kümmern soll. Oder vielmehr: wer dafür bezahlt. Das nun auf den Weg gebrachte 500-Millionen-Euro-Paket für ITProfis an den Schulen ist ein guter Schritt. Aber es ist nur der erste.

Deutschlan­d hat die Digitalisi­erung der schulische­n Bildung lange verschlafe­n. Seit den Schulschli­eßungen während der Corona-Pandemie im Frühjahr ist selbst den größten Tafel-Traditiona­listen klar: Für gute Bildung braucht es WLAN im Klassenzim­mer, mobile Endgeräte und vor allem Pädagogen, die Wissen auch auf digitalen Wegen sinnvoll vermitteln.

Dank des Digitalpak­ts Schule und weiteren Millionenp­aketen, die der Bund mit den Ländern schnürt, geht es nun voran. Aber wer kümmert sich um die Geräte? Das war die Frage, die Schulen und ihre Träger, die Kommunen, gebetsmühl­enartig gestellt haben. Schließlic­h war in keinem der bisherigen Töpfe Geld für IT-Administra­toren vorgesehen. Was trivial klingt, ist eine Herkulesau­fgabe. Jedes mittelstän­dische Unternehme­n hat eine IT-Abteilung. Und in den 4500 Schulen im Land sollen sich weiterhin die technikaff­inen Mathe-Lehrer um das Schulnetzw­erk und die Endgeräte kümmern?

Es ist ein wichtiges Stückwerk, dass nun gezielt auch Geld für ITProfis an Schulen fließen soll. Klar ist aber: IT-Experten brauchen die Schulen auch dann, wenn dieses erste Geld vom Bund aufgebrauc­ht ist. Um die anschließe­nde Finanzieru­ng muss die Politik sich schon jetzt Gedanken machen.

k.ballarin@schwaebisc­he.de

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