Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neue Wege gehen
Logisches Ergebnis
Zum Anstieg der Corona-Fallzahlen: Der sprunghafte, fast schon dramatische Anstieg der Corona-Fallzahlen um nahezu fünfzig Prozent innerhalb von vierundzwanzig Stunden ist das logische Ergebnis einer stets zunehmenden Verharmlosung und einer sich Flächenbrand mäßig ausbreitenden Ignoranz in der Bevölkerung. Zwar sind wir von den Zahlen seit Ausbruch der Pandemie im April diesen Jahres noch ein Stück weit entfernt, doch muss der plötzliche durch zu große Sorglosigkeit erfolgte Anstieg der Fallzahlen sehr ernst genommen werden. Zudem müssen die Corona-Leugner, die die Wahrheit gerne verdrehen, realitätsnah aufgeklärt und in die Schranken verwiesen werden.
Dietmar Helmers,
Westerheim
Bösartiges Verhalten
Zu „Brüssel zeigt London die Rote Karte“(2.10.)
Im Artikel steht, dass die EU ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Großbritannien in Gang gesetzt hat. Und das zu einer Zeit, in der die Brexitverhandlung in der kritischen Phase sind und zu scheitern zu drohen. In einem früheren Artikel stand, dass die Fischerei einer der Hauptstreitpunkte der Brexitverhandlungen ist. In diesem Artikel steht, dass für die EU der Zugriff auf die Fischgründe nur symbolischen Charakter hat. Trotzdem provoziert die EU ein Scheitern der Verhandlungen mit enormen wirtschaftlichen Nachteilen für alle und massive Rückschläge in der nordirischen Friedenspolitik. Dieses Verhalten der EU finde ich bösartig.
Ludwig Hahn, Ellwangen
Panik und Hysterie
Zu „Schön und wertschätzend sieht anders aus“(8.10.)
Mit der Entscheidung, die heiligen drei Könige nicht im Ulmer Münster aufstellen zu lassen, zeigt sich wieder einmal, welche Panik und Hysterie in manchen Köpfen herumgeistert, um ja immer alles „korrekt“zu machen. Wegen der Figur des schwarzen Königs, der von einem Künstler vor 100 Jahren geschaffen wurde und somit als Kunst verstanden werden sollte ... auf diese Idee ist noch keiner der Kirchengemeinderäte
gekommen. Wir brauchen nicht noch mehr von diesen endlosen Diskussionen und Debatten um Menschen zu sensibilisieren. Ich traue den Menschen zu, dass sie differenzieren können, wenn sie die Figuren zur Adventszeit betrachten und nicht anschließend gleich in rassistische Klischees verfallen. Etwas mehr Gelassenheit wäre angebracht.
Raimund Oelhaf,
Wilhelmsdorf
Ausweisnummer statt Kontaktdaten
Zu „Wenn Micky Maus am Tresen sitzt“(1.10.)
Seit der Wiedereröffnung der Gaststätten muss man sich ja mit seinen Kontaktdaten registrieren. Oftmals werden diese Daten offensichtlich falsch angegeben. Diese Kontaktdaten können auch missbraucht werden. Weshalb muss die Bedienung wissen, wer ich bin? Weshalb muss ich meine Adresse und womöglich noch die Telefonnummer hinterlassen? Viel besser fände ich es, ich bräuchte nur meine Personalausweisnummer oder eine andere Ausweisnummer hinterlegen. Mit dieser kann im Lokal niemand etwas anfangen. Wenn es notwendig wäre, kann über das Einwohnermeldeamt sehr rasch die Person hinter der Ausweisnummer identifiziert werden. Sicher würde das viel eher akzeptiert werden und die Anzahl der Falschangaben würde reduziert. Ludwig Häberle, Laichingen
Zu „Alarmstufe Gelb im Südwesten“(7. 10.) Bei den Appellen aus Stuttgart an die Bevölkerung, Corona-Regeln angesichts wieder steigender Infektionszahlen noch penibler einzuhalten, stellt sich mir folgende Frage: Wo bitte werden die Appelle zu den Menschen transportiert, die weder Zeitungen (Print oder digital) lesen noch andere Nachrichtenformate (auf Websites oder als Podcasts) aufsuchen? Möglicherweise wird von den Herren Kretschmann und Lucha, deren politisches Vorgehen ich sonst durchaus schätze, als selbstverständlich vorausgesetzt, dass die von ihnen lancierten Informationen und Appelle jeden Bürger von Baden-Württemberg erreichen. Als „notorische“Maskenträgerin – auch im Freien in Ravensburgs belebter Innenstadt – mache ich laufend andere Erfahrungen. Als ich zum Beispiel beim Durchqueren des engen Durchgangs beim Grünen Turm drei jüngere Damen, die sich dort aufhielten, bat, Abstand zu mir zu halten (Social Distancing!), rief mir eine grinsend hinterher: Ich habe kein Corona. Diese Menschen könnte man vielleicht auf einem anderen Weg erreichen und für die Ansteckungsgefahr sensibilisieren als über Appelle, die sie gar nicht lesen. Wäre es nicht möglich, an prominenter Stelle auf dem Marienplatz eine jener digitalen Anzeigetafeln aufzustellen, die bislang Autofahrer zu den Parkhäusern leiten oder eine lange Museums- oder Einkaufsnacht ankündigen, und dort mit allen verfügbaren Videoraffinessen die Corona-Gefahren zu „illustrieren“?
Irmgard Fränkel-Schmitter, Ravensburg
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