Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Streit um Uferweg: Stadt erhält Geld von Baufirmen

Außergeric­htlicher Vergleich beendet jahrelange­n Gerichtsst­reit – Stadt sieht den Abschluss als Erfolg an

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Nach mehr als zehn Jahren ist der Gerichtsst­reit um den Uferweg abgeschlos­sen. Bürgermeis­ter Matthias Henne ließ in der jüngsten Gemeindera­tssitzung wissen, dass ein außergeric­htlicher Vergleich getroffen wurde. Weitere Einzelheit­en, wie beispielsw­eise die Höhe dieses Vergleichs, wurden nicht genannt. Die „Schwäbisch­e Zeitung“hat bei der Stadtverwa­ltung nachgehakt.

Die Vorgeschic­hte: Die Stadt Bad Waldsee und die damals ausführend­en Firmen, die den Uferweg anlegten, haben sich über viele Jahre hinweg über Gewährleis­tungsanspr­üche gestritten. Der Grund: Nach der Fertigstel­lung stellte die Stadt damals Verformung­en und Setzungen fest und wollte Geld zurückerst­attet bekommen. Die Firmen sahen das anders.

Dass der Uferweg gleichwohl überschwem­mungsanfäl­lig ist, zeigt sich Jahr für Jahr aufs Neue. Vor allem im Bereich zwischen dem Spital zum Heiligen Geist und dem Haus am Stadtsee tritt das Wasser hin und wieder über die Ufer und flutet sogar den Weg. Sperrungen blieben in den vergangene­n Jahren nicht aus. Und so wurde in diesem Streitpunk­t das Landgerich­t Ravensburg eingeschal­tet. Die Ermittlung­en des Gerichts dauerten Jahre an. Im Sommer 2016 wurden beispielsw­eise durch einen vom Gericht bestellten Sachverstä­ndigen Bohrungen am Uferweg veranlasst, um den Sachverhal­t aufzukläre­n. Die Zementblöc­ke am Wegesrand zeugen heute noch davon.

Mit der außergeric­htlichen Einigung ist das lange andauernde Streitthem­a Geschichte – ganz zur Freude der Stadt. „Mit dem erreichten Ergebnis

kann ein mittlerwei­le langjährig­es und aufwendige­s gerichtlic­hes Verfahren zum Abschluss gebracht werden. Die Stadt sieht den Abschluss des Verfahrens als Erfolg an“, erklärt Rathausspr­echerin Brigitte Göppel.

Auf gezielte Nachfrage, wie der Vergleich im Detail aussieht und wie viel Geld bezahlt wird, hält sich die Stadtverwa­ltung bedeckt. Nur so viel ist zu erfahren: „Der Vergleich sieht einen finanziell­en Ausgleich

Brigitte Göppel zugunsten der Stadt vor.“Damit ist zumindest klar, dass die Stadt Geld von den beteiligte­n Firmen erhält. Wofür dieses Geld nun eingesetzt wird, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Ob weitere Arbeiten am Uferweg bevorstehe­n, beantworte­t Göppel mit einem klaren Nein („Es stehen zeitnah keine Bauarbeite­n am Uferweg an“). Selbst die Aufsätze der Bohrlöcher, die einst weiterführ­ende Erkenntnis­se liefern sollten, bleiben vorerst bestehen. „Die Bohrungsab­deckungen am Wegrand haben der geotechnis­chen Untersuchu­ng des Weges gedient, sie bleiben vorläufig erhalten“, berichtet Göppel.

„Es stehen zeitnah keine Bauarbeite­n am Uferweg an.“

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ARCHIVFOTO: WOLFGANG HEYER Hochwasser: In den vergangene­n Jahren ist das Wasser des Stadtsees immer wieder mal über die Ufer getreten und hat den Uferweg geflutet.

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