Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bis die Hände wieder zittern

Levente Farkas nimmt eine Auszeit vom Trainerjob – Ganz ohne Handball geht es nicht

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Die Prioritäte­n bei Levente Farkas haben sich fürs Erste verändert. Statt dem Handball gilt der Fokus dem Nachwuchs. Vier Jahre war Farkas Spieler der Ravensburg Rams, fünf Jahre Trainer. Für ein Jahr hat sich der Ungar nun eine Auszeit vom Handball genommen. So ganz ohne seinen Sport geht es aber nicht. Und eine Rückkehr als Trainer ist schon in Planung.

Schon vor der vergangene­n Saison wollte Farkas eine Pause einlegen. „Der Abstieg aus der Landesliga hat mich emotional sehr mitgenomme­n“, gibt der 30-Jährige zu. Weil der Sportliche Leiter Günter Niederer aber keinen Nachfolger fand, ließ sich Farkas noch einmal für eine Saison überreden. Nach dem abrupten Ende wegen der Corona-Krise war dann aber wirklich Schluss – die volle Konzentrat­ion galt der Familie und dem mittlerwei­le sieben Monate alten Sohn. Nun ja, fast die ganze Konzentrat­ion. Denn ganz ohne Handball geht es bei Levente Farkas nicht. Er ist Jugendleit­er beim TSB Ravensburg und Torwarttra­iner bei den BJuniorinn­en. „Damit bin ich momentan sehr zufrieden“, sagt Farkas.

Ansonsten habe ihm die Pause seit März aber gutgetan. „In der Jugend habe ich jeden Tag trainiert, am Wochenende hatten wir immer zwei Spiele“, erinnert sich Farkas an seine Jugend in Ungarn. „Als ich nach Ravensburg kam und wir nur zweimal pro Woche trainiert haben, war mir das fast schon zu wenig.“Soll heißen: Handball gehört bei Farkas schon immer zum Leben – und wird immer zu seinem Leben gehören. „Es war schön, die Jungs wiederzuse­hen, das Harz und die Halle zu riechen“, meint Farkas zu seiner Rückkehr in die Kuppelnauh­alle.

Seine Jungs, das ist die erste Mannschaft der Ravensburg Rams. Zwei Jahre spielte der TSB unter dem Trainer Levente Farkas in der Landesliga. Nun hat Edi Mack das Kommando – und sein Vorgänger glaubt fest daran, dass sich die Rams auch in der neuen Saison in der Spitzengru­ppe der Bezirkslig­a behaupten können. „Das Potenzial ist auf jeden Fall da“, sagt Farkas. Weil dem 30-Jährigen ohne Handball etwas fehlen würde, hat er auch zwei Testspiele der Rams gesehen. Und auch die Pflichtspi­ele will er sich anschauen. „Wenn ich einer der 50 Zuschauer bin“, sagt Farkas. Mehr lässt das Hygienekon­zept

nur ein Spiel pro Wochenende schauen. „Früher war es oft so, dass manche vormittags kamen und bis zum Abend geblieben sind“, sagt Abteilungs­leiter

für die Kuppelnauh­alle nicht zu (siehe Kasten).

Klar ist: Länger als eine Saison wird Farkas keine Pause machen. „Ab November werden meine Hände wieder zittern“, sagt Farkas und

– denn im Optimalfal­l sollen die Mannschaft­en nach ihren Partien schon aus der Halle draußen sein, ehe die neuen Mannschaft­en kommen. „Wir schauen, dass die Mannschaft­en nicht unnötig lange aufeinande­rtreffen“, sagt Wald. Alle Hygienereg­eln gibt es auch auf der Internetse­ite der Rams. (tk) lacht. „Dann werde ich mir irgendwo einen Platz als Trainer suchen.“Das kann der TSB Ravensburg sein, muss es aber nicht. „Eines ist aber sicher: Ich werde die Arbeit als Trainer weiter brauchen.“

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ARCHIVFOTO: ROLF SCHULTES Levente Farkas nimmt nach fünf Jahren beim TSB Ravensburg eine Auszeit als Handballtr­ainer.

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