Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
TV Weingarten muss ohne Zuschauer starten
WEINGARTEN (sz) - Die Handballsaison beginnt für den TV Weingarten in doppelter Hinsicht bitter. Wegen der Corona-Krise müssen die Vereine sowieso schon mit strikten Hygienekonzepten arbeiten. Der TVW muss zudem bis auf Weiteres auf seine gewohnte Heimspielstätte auskommen. Die Großsporthalle kann wegen eines Wasserschadens derzeit nur sehr eingeschränkt genutzt werden – die Heimspiele der TVW-Mannschaft müssen in die Talschulhalle verlegt werden. Und dort sind keine Zuschauer erlaubt.
Die Talschulsporthalle hat keine Tribüne, nur einen Eingang und enge Korridore – „wegen den zusätzlichen Auflagen des einschränkenden Hygienekonzepts können wir keine Zuschauer in die Halle lassen“, teilt der TVW-Vorstand Andreas Glatzer mit. Den Start hatten sich die Weingartener natürlich anders vorgestellt. „Wir versuchen nun, das Beste daraus zu machen, um überhaupt Handball spielen zu können“, sagt Glatzer. Bis die Mannschaften wieder in der Großsporthalle spielen können, wollen die Weingartener Alternativen anbieten. Ideen sind laut TVW Liveticker, vielleicht sogar Livestreams der Partien – „um unseren Zuschauern und Fans wenigstens ein bisschen Handballflair zurückzubringen“, meint Glatzer.
Die beiden sportlichen Aushängeschilder im aktiven Bereich sind die jeweils ersten Mannschaften bei den Frauen und Männern. Die Handballerinnen haben in der vergangenen Saison den Sprung in die neue Verbandsliga geschafft. Los geht es für die TVW-Spielerinnen aber erst in einer Woche. An diesem Wochenende hat Weingarten spielfrei, am Sonntag, 18. Oktober (17.30 Uhr) fahren die Weingartener zum VfL Pfullingen. Die TVW-Männer beginnen ihre Saison in der Bezirksklasse an diesem Samstag (18 Uhr) beim TSV Blaustein II. Eine Woche später geht es zum TSV Lindau, ehe am Samstag, 24. Oktober (20.30 Uhr) das erste Heimspiel gegen die TSG Leutkirch ansteht.
Apropos Spielplan: Den zu erstellen war für Vereine wie den TV Weingarten eine Herausforderung. Die Corona-Vorgaben zwangen den Verband, die Bezirke und die Vereine zu einigen Kompromissen und neuen Wegen beim Spielbetrieb. Eine der größten Änderungen sind die längeren Pausen zwischen den Begegnungen, weshalb etwa die Weingartener Männer erst um 20.30 Uhr beginnen können. Zwischen den Partien müssen die Hallen durchgelüftet werden. Die größten Auswirkungen gab es allerdings für die jüngsten Spielerinnen und Spieler. Der Minispielbetrieb der ganz Kleinen wurde bereits komplett abgesagt, die Spieltage der F- und E-Jugend reduzieren sich auf jeweils einen Gegner. Der TVW ist trotz aller Einschränkungen und Auflagen stolz, im Bezirk die meisten Jugendteams zu stellen.