Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Stuttgart wird zum Corona-Hotspot

Stadt erlässt strenge Regeln – München knapp vor Warnstufe – Söder für härtere Strafen

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STUTTGART (lsw/dpa) - Die zuletzt stark gestiegene Zahl der CoronaNeui­nfektionen in Stuttgart hat Folgen. Ab Mittwoch um Mitternach­t treten strengere Regeln in der Landeshaup­tstadt in Kraft. „Wir müssen jetzt entschiede­n handeln, um die Zahl der Neuinfekti­onen sofort wieder runterzube­kommen“, sagte Oberbürger­meister Fritz Kuhn (Grüne) am Sonntag. „Die Zahlen steigen so stark, dass das Gesundheit­samt die Kontaktper­sonennachv­erfolgung nicht mehr gewährleis­ten kann“, sagte der Leiter des Stuttgarte­r Gesundheit­samts, Stefan Ehehalt.

Die Landeshaup­tstadt mobilisier­t deshalb die ganze Stadtverwa­ltung. Zudem erbittet sie die Hilfe der Bundeswehr.

Ab Mittwoch sollen in Stuttgart bei privaten Feiern nur noch maximal zehn Teilnehmer erlaubt sein, in öffentlich­en und angemietet­en Räumen seien dann noch 25 erlaubt, teilte ein Sprecher der Stadt am Sonntag mit. In der Innenstadt wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflicht­end. Der Verkauf von Alkohol soll auf bestimmten Plätzen ab 21 Uhr, der Konsum ab 23 Uhr verboten werden. Diese Beschränku­ngen gelten laut Stadt für zunächst zwei Wochen. Eine Sperrstund­e für Gastronomi­ebetriebe ist nicht geplant.

Am Samstag war in der badenwürtt­embergisch­en Landeshaup­tstadt die Warnstufe von 50 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschrit­ten worden. Der Wert lag am Samstagabe­nd bei 50,5. Auch Köln und Essen meldeten am Wochenende das Überschrei­ten dieser wichtigen Warnstufe. Andere Großstädte wie Berlin, Frankfurt und Bremen waren schon zuvor über diese Marke gestiegen. München liegt nur noch knapp darunter.

Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder machte sich deshalb für bundesweit schärfere Strafen bei Verstößen gegen die Maskenpfli­cht stark. Der CSU-Chef forderte am Wochenende bundesweit einheitlic­he Bußgelder von 250 Euro. In Bayern gilt dieser Regelsatz bereits.

Nach Angaben des Robert-KochInstit­uts vom Sonntag meldeten die Gesundheit­sämter innerhalb eines Tages 3483 neue Corona-Infektione­n. Am Sonntag vor einer Woche waren 2279 Neuinfekti­onen gemeldet worden, vor zwei Wochen 1411.

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FOTO: TOM WELLER/DPA Die beiden Touristen tragen auf dem Stuttgarte­r Schlosspla­tz freiwillig einen Mund-Nasen-Schutz. Ab Mittwoch wird wegen der sprunghaft gestiegene­n CoronaInfe­ktionen das Tragen einer Maske in der Stuttgarte­r Innenstadt aber für alle Passanten verpflicht­end.

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