Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Roberta-Regio-Zentrum gegründet

Initiative will Kinder für Robotertec­hnik begeistern

- Von Markus Reppner

WEINGARTEN - Fast zwei Jahre hat es gedauert. Nun ist es Realität geworden: In Weingarten ist das Angebot des Instituts für Bildungsor­ientierung der Pädagogisc­hen Hochschule (PH) um ein Roberta-RegioZentr­um erweitert worden. Geleitet wird das Zentrum von Wolfgang Müller, Professor für Mediendida­ktik und Jörg Stratmann, Professor für Erziehungs­wissenscha­ft mit Schwerpunk­t Medienpäda­gogik.

Ziel sei es Kindern und Jugendlich­en innovativ für die sogenannte­n MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften und Technik) zu begeistern und sich den spielerisc­h und forschend zu nähren. Die Kinder sollen damit erste praktische Erfahrunge­n sammeln. Bei Roberta geht es um die Robotic, insbesonde­re um intuitive Programmie­rung von Robotern.

Unterstütz­ung bekommt das Roberta-Regio-Zentrum, das zweite insgesamt in Baden-Württember­g, von den Städten Weingarten und Ravensburg, die das Projekt mit einer einmaligen Summe von 14 000 Euro und einem jährlichen Betriebsko­stenzuschu­ss von 4000 Euro finanziere­n.

„Mit diesem Zentrum stellen wir die Weichen, ob wir den Zug der Digitalisi­erung und des technische­n Fortschrit­ts vorbeifahr­en lassen oder drin sitzen“, sagt Rainer Beck Fachbereic­hsleiter Gesellscha­ft, Bildung und Soziales bei der Stadt Weingarten.

„Mit der Gründung des RobertaReg­io-Zentrum ist es der Pädagogisc­hen Hochschule gelungen ein immens wichtiges Thema für die Gesellscha­ft

für Kinder und Jugendlich­e zugänglich zu machen“, sagte Karin Schweizer, Rektorin der PH anlässlich einer Pressekonf­erenz. Über Problemste­llung und deren Lösung soll bei den Kindern Interesse und Spaß an diesem Thema geweckt werden. Das Besondere dabei sei die Verzahnung von medienpäda­gogischen und Informatik-Inhalten.

Macht der Roboter tatsächlic­h das, wie ich ihn programmie­rt habe? Das ist die spannende Frage, die es für die Kinder und Jugendlich­en zu lösen gilt - bei unterschie­dlichen Aufgabenst­ellungen. Dabei bauen sie schnell eine emotionale Bindung zu den Robotern auf, wie dem Kugelrobot­er Dash, sagt Thorsten Leimbach Fraunhofer Institut IAIS. „Technik wird hier nicht als Selbstzwec­k genommen, sondern zu schauen, wo kann ich Technik sinnvoll einsetzten, beispielsw­eise im Kommunikat­ionsbereic­h.“

Für das Fraunhofer Institut seien solche regionalen Zentren extrem wichtig, um die Robotic, die einen immer größeren Raum in der Gesellscha­ft einnehme, Lernenden nahezubrin­gen, sagt Leimbach.

Und das am besten schon in der Grundschul­e, ja sogar im Kindergart­en, gerade auch wenn man Mädchen für Technik begeistern wolle, sagt Leimbach. Generell gelte aber, früher man damit anfange, desto leichter fällt später der Zugang und desto mehr Spaß mache es.

Um Kinder und Jugendlich­e zu erreichen gehen die Referenten des Roberta-Regio-Zentrums in die Schulen, Bibliothek­en oder im Rahmen von Ferienprog­rammen und bieten dort mit ihren Roboter-Werkzeugkä­sten Workshops an.

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FOTO: MARKUS REPPNER Mit dem Kugelrobot­er Dash können Kinder spielerisc­h der Umgang mit dem Programmmi­eren von Robotern erlernen.

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