Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Roberta-Regio-Zentrum gegründet
Initiative will Kinder für Robotertechnik begeistern
WEINGARTEN - Fast zwei Jahre hat es gedauert. Nun ist es Realität geworden: In Weingarten ist das Angebot des Instituts für Bildungsorientierung der Pädagogischen Hochschule (PH) um ein Roberta-RegioZentrum erweitert worden. Geleitet wird das Zentrum von Wolfgang Müller, Professor für Mediendidaktik und Jörg Stratmann, Professor für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Medienpädagogik.
Ziel sei es Kindern und Jugendlichen innovativ für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern und sich den spielerisch und forschend zu nähren. Die Kinder sollen damit erste praktische Erfahrungen sammeln. Bei Roberta geht es um die Robotic, insbesondere um intuitive Programmierung von Robotern.
Unterstützung bekommt das Roberta-Regio-Zentrum, das zweite insgesamt in Baden-Württemberg, von den Städten Weingarten und Ravensburg, die das Projekt mit einer einmaligen Summe von 14 000 Euro und einem jährlichen Betriebskostenzuschuss von 4000 Euro finanzieren.
„Mit diesem Zentrum stellen wir die Weichen, ob wir den Zug der Digitalisierung und des technischen Fortschritts vorbeifahren lassen oder drin sitzen“, sagt Rainer Beck Fachbereichsleiter Gesellschaft, Bildung und Soziales bei der Stadt Weingarten.
„Mit der Gründung des RobertaRegio-Zentrum ist es der Pädagogischen Hochschule gelungen ein immens wichtiges Thema für die Gesellschaft
für Kinder und Jugendliche zugänglich zu machen“, sagte Karin Schweizer, Rektorin der PH anlässlich einer Pressekonferenz. Über Problemstellung und deren Lösung soll bei den Kindern Interesse und Spaß an diesem Thema geweckt werden. Das Besondere dabei sei die Verzahnung von medienpädagogischen und Informatik-Inhalten.
Macht der Roboter tatsächlich das, wie ich ihn programmiert habe? Das ist die spannende Frage, die es für die Kinder und Jugendlichen zu lösen gilt - bei unterschiedlichen Aufgabenstellungen. Dabei bauen sie schnell eine emotionale Bindung zu den Robotern auf, wie dem Kugelroboter Dash, sagt Thorsten Leimbach Fraunhofer Institut IAIS. „Technik wird hier nicht als Selbstzweck genommen, sondern zu schauen, wo kann ich Technik sinnvoll einsetzten, beispielsweise im Kommunikationsbereich.“
Für das Fraunhofer Institut seien solche regionalen Zentren extrem wichtig, um die Robotic, die einen immer größeren Raum in der Gesellschaft einnehme, Lernenden nahezubringen, sagt Leimbach.
Und das am besten schon in der Grundschule, ja sogar im Kindergarten, gerade auch wenn man Mädchen für Technik begeistern wolle, sagt Leimbach. Generell gelte aber, früher man damit anfange, desto leichter fällt später der Zugang und desto mehr Spaß mache es.
Um Kinder und Jugendliche zu erreichen gehen die Referenten des Roberta-Regio-Zentrums in die Schulen, Bibliotheken oder im Rahmen von Ferienprogrammen und bieten dort mit ihren Roboter-Werkzeugkästen Workshops an.