Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Rätselhafte Corona-Tests: Erneut sind die Ergebnisse negativ
Die betroffenen Patienten des Wangener Krankenhauses sind nicht mehr in Quarantäne – Covid-19-Vorbereitungen bei der OSK laufen
WANGEN - Auch die dritten Screenings bei neun zunächst positiv getesteten Elektivpatienten am Wangener Krankenhaus sind negativ ausgefallen. Oberschwabenklinik (OSK), Gesundheitsamt und das Labor Dr. Gärtner haben nach Absprache untereinander die auffälligen Tests als „nicht verwertbar“eingestuft, wie OSK-Sprecher Winfried Leiprecht am Montag mitteilte.
Seit Sonntag waren dem Krankenhausbetreiber die Resultate der dritten Testreihe bekannt. Sie war nötig geworden, weil die neun Patienten in der vergangenen Woche zunächst allesamt positiv getestet worden waren, kurz darauf aber negativ. Die zweiten Screenings waren nötig geworden, weil die OSK wegen der auffälligen Häufung positiver Ergebnisse stutzig geworden war.
Für die Betroffenen bedeutet die Nichtverwertbarkeit der Reihen: Die ihnen auferlegten Quarantäne-Auflagen
gelten nicht mehr. Gleiches gilt für vorsichtshalber ebenfalls daheim gebliebene Beschäftigte des Westallgäu-Klinikums, die mit den Patienten Kontakt gehabt haben könnten. Da zwei Mitarbeiter in Bayern wohnen, seien die dortigen Behörden ebenfalls informiert worden, so Leiprecht.
Keine neuen Erkenntnisse gibt es hingegen zu den möglichen Ursachen der völlig konträren Ergebnisse der ersten beiden Testreihen. Kreisgesundheitsamtsleiter Michael Föll hatte am Freitag Infektionswerte
im „Graubereich“(so genannter CT-Wert) als Erklärungsansatz genannt. Offen blieb da bereits die Frage, wie es in der ersten Testreihe zu der Häufung gleichlautend positiver Tests bei Menschen aus vielen verschiedenen Wohnorten binnen so kurzer Zeit kommen konnte.
Unterdessen ist das WestallgäuKlinikum wieder in den Normalbetrieb zurückgekehrt. Nach Angaben des OSK-Sprechers gibt es also wieder das komplette Programm von planbaren und Notfallbehandlungen.
Auch Besuche seien im Rahmen der seit Monaten geltender Corona bedingter Einschränkungen möglich.
Zugleich bereitet sich die OSK zunehmend auf die ansteigenden Fallzahlen im Landkreis Ravensburg vor. So soll die Station A 21 des Ravensburger St.-Elisabethenkrankenhauses, wie bereits im Frühjahr, in einen Spezialbereich umgewandelt werden, in dem die OSK Corona- und Verdachtsfälle aufnimmt. Aufgrund der seinerzeitigen Erfahrungswerte könne man jetzt „je nach Bedarf unkompliziert umschwenken“, so Leiprecht. In Wangen werden Corona-Patienten auf der Station 3 A behandelt, Verdachtsfälle auf 3 B.
Stand Montagmorgen liegen momentan acht Covid-19-Infizierte in OSK-Häusern, jeweils vier in Wangen und Ravensburg. Das ist dieselbe Anzahl wie am Freitag – allerdings mit einem Unterschied: Ende vergangener Woche waren am Westallgäu-Klinikum noch drei Betroffene in Intensivbehandlung. Jetzt befinden sich alle acht Patienten auf Normalstationen.