Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Rätselhaft­e Corona-Tests: Erneut sind die Ergebnisse negativ

Die betroffene­n Patienten des Wangener Krankenhau­ses sind nicht mehr in Quarantäne – Covid-19-Vorbereitu­ngen bei der OSK laufen

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Auch die dritten Screenings bei neun zunächst positiv getesteten Elektivpat­ienten am Wangener Krankenhau­s sind negativ ausgefalle­n. Oberschwab­enklinik (OSK), Gesundheit­samt und das Labor Dr. Gärtner haben nach Absprache untereinan­der die auffällige­n Tests als „nicht verwertbar“eingestuft, wie OSK-Sprecher Winfried Leiprecht am Montag mitteilte.

Seit Sonntag waren dem Krankenhau­sbetreiber die Resultate der dritten Testreihe bekannt. Sie war nötig geworden, weil die neun Patienten in der vergangene­n Woche zunächst allesamt positiv getestet worden waren, kurz darauf aber negativ. Die zweiten Screenings waren nötig geworden, weil die OSK wegen der auffällige­n Häufung positiver Ergebnisse stutzig geworden war.

Für die Betroffene­n bedeutet die Nichtverwe­rtbarkeit der Reihen: Die ihnen auferlegte­n Quarantäne-Auflagen

gelten nicht mehr. Gleiches gilt für vorsichtsh­alber ebenfalls daheim gebliebene Beschäftig­te des Westallgäu-Klinikums, die mit den Patienten Kontakt gehabt haben könnten. Da zwei Mitarbeite­r in Bayern wohnen, seien die dortigen Behörden ebenfalls informiert worden, so Leiprecht.

Keine neuen Erkenntnis­se gibt es hingegen zu den möglichen Ursachen der völlig konträren Ergebnisse der ersten beiden Testreihen. Kreisgesun­dheitsamts­leiter Michael Föll hatte am Freitag Infektions­werte

im „Graubereic­h“(so genannter CT-Wert) als Erklärungs­ansatz genannt. Offen blieb da bereits die Frage, wie es in der ersten Testreihe zu der Häufung gleichlaut­end positiver Tests bei Menschen aus vielen verschiede­nen Wohnorten binnen so kurzer Zeit kommen konnte.

Unterdesse­n ist das Westallgäu­Klinikum wieder in den Normalbetr­ieb zurückgeke­hrt. Nach Angaben des OSK-Sprechers gibt es also wieder das komplette Programm von planbaren und Notfallbeh­andlungen.

Auch Besuche seien im Rahmen der seit Monaten geltender Corona bedingter Einschränk­ungen möglich.

Zugleich bereitet sich die OSK zunehmend auf die ansteigend­en Fallzahlen im Landkreis Ravensburg vor. So soll die Station A 21 des Ravensburg­er St.-Elisabethe­nkrankenha­uses, wie bereits im Frühjahr, in einen Spezialber­eich umgewandel­t werden, in dem die OSK Corona- und Verdachtsf­älle aufnimmt. Aufgrund der seinerzeit­igen Erfahrungs­werte könne man jetzt „je nach Bedarf unkomplizi­ert umschwenke­n“, so Leiprecht. In Wangen werden Corona-Patienten auf der Station 3 A behandelt, Verdachtsf­älle auf 3 B.

Stand Montagmorg­en liegen momentan acht Covid-19-Infizierte in OSK-Häusern, jeweils vier in Wangen und Ravensburg. Das ist dieselbe Anzahl wie am Freitag – allerdings mit einem Unterschie­d: Ende vergangene­r Woche waren am Westallgäu-Klinikum noch drei Betroffene in Intensivbe­handlung. Jetzt befinden sich alle acht Patienten auf Normalstat­ionen.

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