Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schulgässle: Stadt und Hotel teilen sich Kosten für Pflaster
27 000 Euro Mehrkosten für Granitpflaster – Ausschuss stimmt den Planungen und Kosten zur Erneuerung zu
AULENDORF - Mit der Erneuerung des Schulgässles in Aulendorf hat sich erneut der Ausschuss für Umwelt und Technik in seiner jüngsten Sitzung im Ratssaal befasst. Das Gremium entschied sich bei der Straßenausbauvariante für Granitpflaster ohne Festverfugung. Im Zusammenspiel mit den angrenzenden privaten Granitpflasterflächen soll dadurch eine platzartige Situation und ein visuell harmonisches Bild entstehen. Die Mehrkosten für diese Variante betragen rund 27 000 Euro, das angrenzende Hotel Arthus beteiligt sich an den Mehrkosten.
Bereits in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik im Juli wurde die Planung zur Sanierung des Schulgässles von der Kreuzung Eckstraße bis zur Kreuzung Mühlweg durch das Ingenieurbüro Kapitel vorgestellt. Die Entwurfsplanung des Ingenieurbüros umfasst die Umlegung der Wasserversorgung, des verdolten Mühlbachs, der Kanalisation, des EnBW-Versorgungsmastes sowie die Straßengestaltung und die Innensanierung der Wasserleitung vom Kreuzungsbereich
Schulgässle/Mühlweg Hauptstraße 56.
Für die anstehende Straßengestaltung hatte das Planungsbüro zwei Ausführungsvarianten erarbeitet: Zum einen eine komplette Asphaltoberfläche und zum anderen eine Asphaltoberfläche in Verbindung mit einer Granitpflasteroberfläche mitsamt einer 50 Zentimeter breiten Pflasterrinne, teilte die Stadt in ihren öffentlichen Sitzungsunterlagen mit. Bei der gewählten zweiten Variante wird die Fahrstraße im Bereich des Hotels Arthus bis zum Kreuzungsbereich Schulgässle und Gumpenweihergässle in Granitpflaster ausgeführt, sodass ein visuell harmonisches Bild entsteht, wie es in den Erläuterungen der Verwaltung heißt.
Die Mehrkosten für diese Variante betragen rund 27 000 Euro. Bei der Ermittlung der Kosten wurde nach weiteren Angaben der Stadt eine Verlegung in einem Splittbett zugrunde gelegt. Aus der Erfahrung beispielsweise „Am alten Rathausplatz“sei bekannt, dass dies zu hohen Unterhaltungsarbeiten im Bereich der Fahrbahn führen werde. Alternativ werde bei dieser Ausführungsvariante seitens der Verwaltung empfohlen, bis zur zum Ausfugen dauerhaften und wasserdurchlässigen modifizierten Fugenmörtel zu verwenden. Die Kosten für diese Variante wurden mit 45 000 bis 50 000 Euro ermittelt. Die privaten Granitpflasterflächen sollen farblich etwas abgesetzt ausgeführt werden.
In der Beratung der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik im Juli wurde die Verwaltung beauftragt, mit dem angrenzenden Hotelbetrieb Gespräche zu führen, ob dieser sich eine Kostenbeteiligung für die Mehrkosten vorstellen kann. Wie Bürgermeister Matthias Burth nun berichtete, habe das Gespräch mit positivem Ergebnis stattgefunden. „Der Hotelbetrieb kann sich eine
Kostenbeteiligung an der Aufpflasterung vorstellen und mittragen“, heißt es dementsprechend in der Sitzungsvorlage. „Eine Beteiligung ist sinnvoll, weil beide Seiten was davon haben, also sowohl Eigentümer als auch die Stadt, deswegen sollte nicht nur eine Seite alleine die Kosten tragen“, fasste Burth zusammen.
Die Verwaltung geht bei den Planungen davon aus, dass eine Aufpflasterung der Fläche eine mittelund langfristige Aufwertung des Bereichs bedeuten werde. „Eine städtebauliche Aufwertung des Bereichs würde auch eine Aufwertung und einen Vorteil für den Hotelbereich bedeuten“, wie die Stadt in den Sitzungsunterlagen deutlich machte.
Die Ausschreibung der Baumaßnahme soll noch im Herbst erfolgen. Zur Erzielung von günstigeren Angeboten könne eine Baubeginnspanne bis Frühjahr 2021 vorgegeben werden.
Das Gremium stimmte der Planung und den Kosten zur Erneuerung des Schulgässles einstimmig zu und befand die gewählte Variante als gut. „Der mittelalterliche Stil passt dahin“, sagte etwa Konrad Zimmermann (CDU). Die Mehrkosten seien angesichts der Beteiligung des Hotelbetriebs in Ordnung. Auch Ralf Michalski (FWV) gefielen die Planungen, er verwies in diesem Zusammenhang aufs Hexeneck.