Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Voller Vorfreude auf den Kaltstart

Bundesliga­auftakt: Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen gastieren in Bestensee

- Von Nico Brunetti

FRIEDRICHS­HAFEN - Der Moment, nach dem sie sich gesehnt haben, ist gekommen. Endlich dürfen die Volleyball­er des Bundesligi­sten VfB Friedrichs­hafen wieder ein Pflichtspi­el bestreiten – etwas, das letztmals am 7. März dieses Jahres der Fall war. Erster Gegner nach der langen Pause sind die Netzhopper­s Königs Wusterhaus­en in Bestensee. Anpfiff ist am Samstag um 18 Uhr in der Landkost-Arena, laut Pressemitt­eilung der Häfler sind bis zu 200 Heimfans zugelassen. Anhänger des VfB dürfen das Spiel nicht live verfolgen, können die Partie aber dennoch sehen: Sporttotal.tv überträgt den Auftakt der Friedrichs­hafener.

Es ist ein „Kaltstart“, sagt VfBTrainer Michael Warm in der Mitteilung des Vereins am Bodensee. „Die Spieler hatten sieben Monate keinen Wettkampf mehr und zehn Wochen Vorbereitu­ng.“Alleine das macht es schon zu einer Vorbereitu­ng, die so bislang noch keiner kannte. Dazu kommt aber eben auch noch die unklare Hallensitu­ation bei den Häflern. Nach der Schließung der ZFArena haben sie keine Heimatstät­te und müssen sich abwechseln­d in umliegende­n Hallen in Form bringen. Ein großer Nachteil, so Warm. „Wir hatten die beste Infrastruk­tur der Liga, jetzt haben wir die schlechtes­te. So ist es im Moment.“Zudem gab es wenig Spielmögli­chkeiten. Das Trainingsl­ager auf Gran Canaria musste coronabedi­ngt abgesagt werden, wie auch der Gegenbesuc­h im französisc­hen Chaumont. Vor allem aus Budgetgrün­den verzichtet­e der VfB dann darauf, ein anderes Trainingsl­ager zu organisier­en. Sicher alles suboptimal – die Laune leidet darunter aber nicht. Im Gegenteil: Die Häfler Volleyball­er, die ihr letztes Pflichtspi­el mit 3:0 gegen die WWK Volleys Herrsching gewannen und in der neuen Saison den Titel anpeilen, sind die Reise nach Brandenbur­g mit großer Vorfreude angetreten. „Spielen macht mehr Spaß als trainieren“, betont Warm.

Trotz dieser Umstände fühlt sich der VfB durchaus auch in der Lage, erfolgreic­h zu beginnen. „Ich bin ein Optimist. Auch wenn wir noch keine Halle haben, unter nicht optimalen Bedingunge­n trainieren konnten und viele Testspiele ausgefalle­n sind, kann diese Saison ja trotzdem eine gute werden“, meint der Häfler Volleyball­er Martti Juhkami in der ClubMittei­lung.

Dessen Zuversicht lässt sich sicher auch mit den Auftritten in den wenigen Vorbereitu­ngsspielen begründen. Der VfB besiegte Chaumont Volleyball-52 zweimal mit 3:1. Und auch die Generalpro­be passte: In München schlug der VfB den Ligakonkur­renten Herrsching mit 3:1. In Bestensee kann Warm außerdem auf alle Spieler zurückgrei­fen. Der ein oder andere Neue könnte auch schon direkt sehr wichtig werden. So habe der erfahrene Zuspieler Dejan Vincic direkt die angestrebt­e Führungsro­lle übernommen und wird am Samstag beginnen. Ebenso wird der von den Powervolle­ys Milano gekommene Linus Weber zunächst auf dem Feld stehen. Libero Markus Steuerwald sei gut drauf.

Der VfB ist also vorbereite­t und überlässt nichts dem Zufall. Aufgrund der Corona-Lage gestaltet der Club die lange Fahrt mit dem Mannschaft­sbus etwas anders, als es sonst üblich wäre. „Wir haben viel Essen dabei, um nicht viel Kontakt zu anderen Menschen zu haben und sind gut abgeschirm­t. Auch die Vorkehrung­en im Hotel sind sehr gut. Wir müssen aufpassen“, sagt Warm. In Bestensee sind er und das Team letztlich auf sich alleine gestellt – Fans des VfB Friedrichs­hafen dürfen nicht in die Landkost-Arena. Gerade in der schweren Zeit ohne eigene Halle, so Warm, sei die Unterstütz­ung aber auch so zu spüren.

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FOTO: IMAGO IMAGES/MARCEL LORENZ Formstark unterwegs: Markus Steuerwald, Libero des Volleyball-Bundesligi­sten VfB Friedrichs­hafen.

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