Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Petition gegen Kiesabbau: Entscheidung im November
Ausschuss im Landtag stimmt über die Anliegen des Altdorfer-Wald-Vereins ab
Außerdem wehren sich Anwohner gegen noch mehr Schwerlastverkehr auf den kleinen Straßen rund um Vogt durch zusätzliche Kieslaster. Die Gemeinden Baienfurt und Baindt beziehen ihr Trinkwasser aus der Quelle Weißenbronnen, etwa zwei Kilometer von der angedachten Abbaustätte entfernt. Sie fürchten um ihr Trinkwasser und haben bereits ein Gutachten erstellen lassen. Ein weiterer Punkt ist der Export in die Nachbarländer Österreich und Schweiz, wo der Kies deutlich teurer ist als hierzulande. Die Bürger ärgert, dass der Abbau mit dem Bedarf in der Region begründet wird und trotzdem Kies exportiert wird, weil in den Nachbarländern Kiesabbau klein gehalten und mit Naturschutzabgaben belastet wird. Außerdem wird als Argument vorgebracht, dass im bisherigen Regionalplan ein Kiesabbau in Grund ausgeschlossen war.
Auch der Verein möchte das vorgesehene Kiesabbaugebiet verhindern und reichte deshalb die Petition ein. Im Juli dieses Jahres waren Mitglieder des Petitionsausschusses vor Ort in Vogt und anschließend auch im Altdorfer Wald, um sich mit dem umstrittenen Kiesabbau bei Grund zu befassen. Gut dreieinhalb Stunden dauerte der Termin, bei dem auch Behördenvertreter und Vereinsmitglieder dabei waren.
Nun wird das Thema am 5. November im Petitionsausschuss debattiert. Die Wangener Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Petitionsausschusses Petra Krebs (Grüne) wird dazu einen Beschlussvorschlag erstellen. Diesen habe sie noch nicht formuliert, sagte Krebs im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Sie sehe jedoch den geplanten Kiesabbau in der bestehenden Form als fraglich an. „Ich bin aber der Meinung, dass man das nicht so stehen lassen kann“, sagt sie, „da sollte nachgebessert werden“. Auch sehe sie die Gefahr, dass der Regionalplan, sollte er inklusive der umstrittenen Kiesgrube beschlossen werden, anschließend beklagt wird. „Da haben wir ja dann auch nichts davon.“
An der Abstimmung im Ausschuss sind 21 Mitglieder beteiligt.
Der Beschluss geht anschließend an den Landtag. Sollten sich noch zeitliche Engpässe ergeben, könnte es sein, dass die Abstimmung erst im Dezember stattfindet, sagt Petra Krebs.
Zurzeit gibt es zwei Petitionen des Vereins Natur- und Kulturlandschaft Altdorfer Wald. Die erste Petition aus dem Jahr 2019 richtet sich gegen den geplanten Kiesabbau bei Grund. Diese kommt jetzt zur Abstimmung. Die zweite Petition fordert, dass der Altdorfer Wald als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen wird. Indirekt hat auch sie zum Ziel, eine neue Kiesgrube im Wald zu verhindern. Die zweite Petition wurde noch nicht behandelt.
Weitere Berichte zum Thema gibt es unter
www.schwäbische.de/ kiesabbau