Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Noch nicht bereit
Ravensburg Towerstars verlieren auch gegen die Bietigheim Steelers – Langmann muss verletzt runter
RAVENSBURG - Für die Ravensburg Towerstars hat es im vierten Spiel des Get-Ready-Cups die dritte Niederlage gesetzt. Gegen die Bietigheim Steelers verlor die Mannschaft von Coach Rich Chernomaz vor 614 Zuschauern verdient mit 1:5 (1:3, 0:2, 0:0). Towerstars-Goalie Jonas Langmann musste nach einer halben Stunde verletzt vom Eis begleitet werden.
Get ready! Übersetzt: Mach dich bereit! So lautet der Cup, den die Towerstars gerade mit den drei DEL2Konkurrenten Heilbronner Falken, ESV Kaufbeuren und Bietigheim Steelers als Vorbereitung auf die am 6. November beginnende Saison spielen – und nach vier von sechs Partien lässt sich sagen: Die Towerstars sind noch nicht bereit. Einen Sieg und eine Niederlage hatte es vor einer Woche gegen die Heilbronner Falken gegeben, diesem gemischten ersten Eindruck schloss sich ein doppelt negativer an. Dem 3:5 am Freitag in Kaufbeuren folgte am Sonntag eine klare Niederlage gegen Bietigheim.
„Wir waren taktisch undiszipliniert und haben viele individuelle Fehler gemacht“, kritisierte Chernomaz nach dem Spiel. Sein Gegenüber, Daniel Naud, war hingegen zufrieden mit dem Auftritt seiner Steelers: „Wir haben als Einheit gespielt.“
Schon das erste Drittel lief fast komplett schief. Zwar hatte John Henrion die erste Chance für Ravensburg, scheiterte aber am SteelersGoalie Jimmy Hertel. Kurz darauf kassierte Sören Sturm die erste Strafe – und der erste Schwung war dahin. Alex Preibischs Schuss an den Pfosten und der Nachschuss hatten zur Folge, das die Schiedsrichter erstmals zum Videostudium abbogen. Doch der Puck hatte die Linie nicht überschritten, Goalie Jonas Langmann war rechtzeitig mit dem Handschuh da gewesen. In der siebten Minute war der Nachschuss dann aber drin, als Brett Breitkreuz mit der Rückhand zum 1:0 für Bietigheim verwandelte. Bei der nächsten zweifelhaften Szene am Ravensburger Tor schauten sich die Schiedsrichter wieder das Video dazu an – und entschieden dieses Mal auf Tor: Bietigheim führte durch Tim Schüle mit 2:0 (12.).
Kurz darauf saß Sturm zum zweiten Mal in der Kühlbox, dieses Mal nutzten die Steelers die Überzahl zum 3:0 durch Breitkreuz (15.). Immerhin zeigten die Towerstars nun eine Reaktion und verkürzten in ihrem ersten Powerplay durch Kapitän Vincenz Mayer (16.), der einen perfekten Querpass von David Zucker verwertete. Mehr positive Elemente gab es allerdings nicht.
Doch wer gedacht hatte, dass ein Drittel nicht schlechter laufen kann, sah sich nach den zweiten 20 Minuten getäuscht. Das lag vor allem an einer Aktion genau zur Mitte des Spiels. Dass Breitkreuz durch seinen dritten Treffer des Abends das 4:1 besorgte, war nicht schön, dass sich dabei aber Goalie Langmann schwerer verletzte umso mehr. Als Breitkreuz den Ravensburger Schlussmann umkurvte und einschob, machte dieser eine Bewegung, die ihn in die Knie gehen ließ. Vielmehr stand Langmann vor seinem Tor zunächst nicht mehr auf, bis zwei herbeigerufene Sanitäter ihm aufhalfen und ihn hinausbegleiteten. Das linke Bein belastete der von den Nürnberg Ice Tigers zur neuen Saison wieder zurückgekehrte Meistergoalie nicht. Das sah alles andere als gut aus und ließ für die in zwei Wochen beginnende DEL2-Saison nichts Gutes erahnen. Eine erste kleine Entwarnung gab es von Towerstars-Geschäftsführer Rainer Schan in der zweiten Drittelpause. Es sehe nach einer Muskelverletzung aus, die womöglich nicht ganz so schwerwiegend sei. „Es ist wahrscheinlich nicht so schlimm, wie es ausgesehen hat“, sagte auch Coach Chernomaz.
Für Langmann fuhr Olafr Schmidt zwischen die Pfosten – und musste nach drei Minuten das 1:5 durch Norman Hauner hinnehmen.
Im Schlussdrittel war beiden Mannschaften anzumerken, dass in der Vorbereitung die Beine auch gerne mal schwer sind. Richtig viele aufregende Torszenen gab es nicht mehr – auch in diversen Powerplays nicht. So blieb am Ende die Erkenntnis, dass die Towerstars noch ein bisschen was zu tun haben, um am 6. November bereit zu sein.