Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Keine Lösung gegen das Bollwerk

Fußball-Verbandsli­gist TSV Berg kommt gegen Leinfelden nicht über ein 1:1 hinaus

- Von Maximilian Kroh

BERG - „So ein unnötiges Foul auf dem Flügel darf einfach nicht passieren“, ärgerte sich Oliver Ofentausek noch nach dem Schlusspfi­ff über die Szene, die Calcio Leinfelden-Echterding­en in der Partie gegen seinen TSV Berg wahrschein­lich einen Punkt gesichert hatte. Panagiotis Karastergi­os staubte nach dem Freistoß den zweiten Ball ab und die Gäste gingen bereits in der dritten Minute in Führung. Es sollte Calcios einziger Torschuss bleiben. Zwar gelang Berg in der zweiten Halbzeit gegen den Abwehrbloc­k des Gegners noch der Ausgleich, zu mehr als dem 1:1 reichte es für den Fußball-Verbandsli­gisten aber nicht.

Wie erwartet kehrten Dan Constantin­escu und Andreas Frick bei Berg zurück in die Startelf. Allerdings nicht als Innenverte­idiger-Pärchen, denn Frick begann im defensiven Mittelfeld. „Ich habe im Moment keinen anderen Sechser“, erklärte Ofentausek. „Und er hat es auch richtig gut gemacht.“Frick hielt disziplini­ert die Position und gab seiner Mannschaft Stabilität, durch den frühen Rückstand stand Berg aber zu großen Teilen vor ganz anderen Aufgaben. Calcio kam das 1:0 nämlich entgegen, sie beschränkt­en sich fortan auf eine stabile Defensive und ließen wenig zu.

Auf der anderen Seite wollte Berg so schnell wie möglich den Ausgleich, wirkte dadurch im Aufbau zunächst fast überambiti­oniert. Wie immer war eine klare Idee erkennbar, Berg wollte vom Flügel aus übers Zentrum in die Tiefe kombiniere­n und so das Calcio-Bollwerk auseinande­rziehen. Dafür brauchte es ein schnelles und vertikales Passspiel, das im ersten Durchgang aber häufig zu ungenau war. Zudem passte zu oft die Aufgabenve­rteilung der beiden

Stürmer Nils Maurer und Thomas König nicht. Während Maurer oft in die Tiefe geschickt wurde, musste der eigentlich schnellere König die Mitte besetzen.

Zum zweiten Durchgang war Ofentausek gezwungen, personell zu reagieren. Für Niko Maucher ging es in der Innenverte­idigung nicht weiter, Frick ging zurück auf seine Stammposit­ion und Kapitän Moritz Fäßler rückte ins defensive Mittelfeld. Mit dieser Risiko-Variante erhöhte Berg von Beginn an den Druck und die Intensität. Vlad Munteanu scheiterte in der 56. Minute noch an Gästetorhü­ter Bleron Berisha, kurz darauf war es soweit. Dan Constantin­escu chippte den Ball in den Strafraum, diesmal verschätzt­e sich Berisha und Nils Maurer köpfte zum Ausgleich ein. Knapp zehn Minuten später eine ähnliche Situation: Flanke Constantin­escu, Kopfball Maurer, Shaban Ismaili rettete zur Ecke.

Calcio verteidigt­e die Bälle in die Tiefe weiter ordentlich, brachte offensiv aber gar nichts mehr zustande. Die Gäste reagierten auf den hohen Druck der Berger mit einigem Pragmatism­us. „Die standen teilweise mit zwei Fünferreih­en oder einer Sechserket­te am eigenen Strafraum“, sagte Ofentausek. Dass Berg den Druck hochhalten konnte, hing auch mit der deutlich verbessert­en Besetzung des Rückraums zusammen, wodurch Berg viele verteidigt­e Bälle aus dem Strafraum gleich wieder unter Kontrolle brachte. Eine gute Chance hatten die Gastgeber noch, der eingewechs­elte Steffen Friedrich köpfte eine Flanke von Dominik Damjanovic aber zu zentral aufs Tor. „Am Ende hat uns vielleicht auch ein bisschen der letzte Glaube gefehlt“, meinte Ofentausek, der dennoch zufrieden war. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, hätten uns eigentlich nur belohnen müssen.“

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