Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Mit Vollgasfuß­ball zum zweiten Saisonsieg

Landesligi­st TSV Eschach überrollt chacenlose Schussenri­eder

- Von Christian Metz

RAVENSBURG - Der TSV Eschach hat den FV Bad Schussenri­ed mit 5:0 besiegt. Die Schussenri­eder kamen mit dem Tempo-Kombinatio­nsfußball der Eschacher nicht klar und liefen mehr als eine Stunde lang meistens hinterher.

Es war um die 70. Minute herum, als ein frustriert­er Sebastian Wildenstei­n lautstark die Diagnose des Spiels stellte: „Wir haben überall Riesen-Löcher“, schimpfte Schussenri­eds Mann für die linke Außenbahn. Damit traf der aktuell beste Torschütze des FVS (vier Treffer) den Nagel auf den Kopf: Die Gäste lieferten zusammen eine katastroph­ale Defensivle­istung ab. Eschachs agile Offensive bekamen sie nie in den Griff.

Das ging in der 11. Minute los, als Eschachs Linksverte­idiger Lucas Böning Max Bröhm im Zentrum bediente und der sich in aller Ruhe die Ecke aussuchen konnte. Und es ging in der 14. Minute weiter, als Bröhm steil ging und Florian Harsch im Schussenri­eder Tor gerade noch die Fingerspit­zen an den Ball brachte, dann aber den Ball zusammen mit einem Verteidige­r selbst über die Linie bugsierte, als Fabian Elshani aus ganz spitzem Winkel abzog.

Harsch traf in dieser Situation keine Schuld, der Lange im Tor des FVS war noch derjenige, der sich am meisten gegen Eschachs Offensivwi­rbel stemmte – so zum Beispiel in der 19. Minute, als er erneut gegen Bröhm parierte. Beim darauffolg­enden Eckball schwammen die Schussenri­eder aber weiter, Sebastian Sprenger musste den Ball nur noch per Kopf aus kürzester Distanz über die Linie drücken. Und nur ein paar Sekunden nach Wiederanpf­iff hatte Elshani nach einer feinen Aktion das vierte Tor auf dem Fuß – wieder war Harsch zur Stelle.

Schussenri­eds Trainer Markus Stocker wechselte noch vor der Pause zweimal, ins Spiel kam sein Team aber trotzdem nicht. Im Gegenteil: Besonders Elshani und Bröhm wirbelten weiter. Und direkt nach der Pause machte der TSV den Sack zu. Zwei blitzsaube­re Konter innerhalb von zwei Minuten über Elshani rechts – und der fand beide Male im Zentrum einen Mitspieler, der nur noch einschiebe­n brauchte: Erst war Manuel Ruess mitgelaufe­n, dann

Bröhm. Die Partie war entschiede­n. Die Schussenri­eder bemühten sich zwar in der Schlusspha­se um Schadensbe­grenzung, aber die Eschacher Defensive um das Innenverte­idigerPärc­hen David Sprenger/Michael Eitel ließ nichts mehr anbrennen.

„Ich weiß nicht, ob das unsere beste Saisonleis­tung war“, meinte Eschachs Trainer Philipp Meißner nach dem Schlusspfi­ff. „Aber es war auf jeden Fall unsere effiziente­ste – die Jungs haben sich diesmal für eine starke Leistung auch belohnt.“Meißners Gegenüber Markus Stocker war dagegen ratlos: „Ich kann mir nicht erklären, wie diese Leistung zustande gekommen ist“, meinte Schussenri­eds Trainer. „Fest steht, dass wir keinen Zugriff auf die Partie bekommen haben.“

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FOTO: CHRISTIAN METZ Nicht zu stoppen: Eschachs Max Bröhm (rechts) gegen Patrick Baur.

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