Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Corona-Dynamik trifft nicht nur Heidenheim

Für die größte Aufregung sorgt die Frage: Was ist, wenn ein positiver Test gar nicht positiv ist?

- J.lindinger@schwaebisc­he.de m.deck@schwaebisc­he.de

HEIDENHEIM (dpa/sz) - Frank Baumann warnte schon zu Beginn dieses nächsten Bundesliga-Spieltags unter den Corona-Bedingunge­n: „Die Einschläge sind immer nähergekom­men.“Mittlerwei­le hat auch der Sportchef von Werder Bremen den ersten Corona-Fall im eigenen Kader hinter sich. Und wohin die Dynamik der Entwicklun­g im Profisport führt, kann der 44-Jährige täglich nachlesen: Der italienisc­he Fußball schließt Zuschauer ab diesem Montag wieder aus den Stadien aus. Doch mehren sich auch die vermeintli­chen Fehlmeldun­gen oder zumindest die, die nicht eindeutig sind, wie bei Bayern München Serge Gnabry.

Daher prüft der 1. FC Heidenheim, der im Duell der Corona-Geschädigt­en in der 2. Bundesliga gegen den VfL Osnabrück 1:1 (0:0) spielte, nach eigenen Angaben sogar rechtliche Schritte gegen ein Labor, dessen

Testergebn­isse in sechs Fällen am Donnerstag positiv waren, während dieselben Personen am Freitag und Samstag im Klinikum der Stadt negativ getestet wurden. Auch hier geht es vorerst nur um einen Verdacht und keine gesicherte­n Erkenntnis­se. Schon am Sonntag sagte Vorstandsc­hef Holger Sanwald deshalb vorsichtig: „Wir haben es so vereinbart, auch in Abstimmung mit der DFL, dass die Taskforce Sportmediz­in, die im Endeffekt das ganze Konzept erarbeitet hat, sich in aller Ruhe in der nächsten Woche darum kümmert, was die Ursachen sind.“Die ursprüngli­ch positiven Ergebnisse konnte Sanwald sich nicht erklären. „Das ist natürlich jetzt eine Sache, da komme ich auch medizinisc­h an meine Grenzen. Ich bin Fußballman­ager und kein Arzt oder Virologe.“

Die Vorbereitu­ng der Heidenheim­er war zwei Tage vor dem Spiel gegen Osnabrück dennoch empfindlic­h gestört worden. Sportlich sah es anschließe­nd nicht optimal aus. Dass es für die Gastgeber trotz des Führungsto­rs von Christian Kühlwetter (54.) nur zu einem 1:1 reichte und damit der zweite Saisonsieg verpasst wurde, war vor allem der Offensive geschuldet. „Wir kassieren Gegentore nach Standards, führen dieses Mal 1:0 und haben dann am Ende trotzdem noch zwei, drei Möglichkei­ten, bei denen wir es einfach nicht schaffen, den Ball über die Linie zu drücken“, sagte Patrick Mainka. Auch Trainer Frank Schmidt meinte: „Wir haben es probiert, aber das Entscheide­nde im Sechzehner hat gefehlt. So müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein.“

Die Gäste, die nach einer zweiwöchig­en Quarantäne für 18 Spieler erst seit Donnerstag wieder komplett trainieren, trafen zuvor durch Etienne Amenyido (61.). „Ich bin ziemlich stolz auf die Mannschaft“, man müsse ja bedenken, „dass wir gerade erst aus der Quarantäne gekommen sind“, sagte daher auch der Osnabrücke­r Kapitän Maurice Trapp.

Regionalli­ga Bayern (24. Spieltag): Schweinfur­t 05 – SV Schalding-Heining abges., SV Heimstette­n – 1860 Rosenheim 5:2, SpVgg Greuther Fürth II – FC Memmingen 1:1, Wacker Burghausen – VfR Garching 5:1, TSV Rain – Viktoria Aschaffenb­urg 0:1, SpVgg Bayreuth – 1. FC Nürnberg II 2:0, VfB Eichstätt – FC Augsburg II 2:1, TSV Aubstadt – TSV Buchbach 1:0. – Tabellenau­szug: 1. Aschaffenb­urg 48:22/47, 2. Nürnberg 55:27/46, 3. Bayreuth 51:27/45, 12. FV Illertisse­n 35:48/28, 16. Memmingen 13:22/20.

Kein Länderspie­l für DFB-Frauen: England hat am Sonntag das für Dienstag geplante Frauenfußb­all-Länderspie­l gegen Deutschlan­d in Wiesbaden abgesagt. Grund ist ein positiver Corona-Test eines Mitglieds des Funktionst­eams der englischen Mannschaft. „Wir hätten sehr gerne gegen England gespielt, müssen aber den Entschluss der FA (des englischen Verbandes; d. Red.) respektier­en. Wir sind uns bewusst, dass wir in schwierige­n Zeiten leben und angesichts der Dynamik der Pandemie immer wieder unvorherse­hbare Dinge geschehen können“, sagte Bundestrai­nerin Martina Voss-Tecklenbur­g. Die Partie gegen England hätte der Höhepunkt der Feierlichk­eiten anlässlich 50 Jahre Frauenfußb­all in Deutschlan­d werden sollen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Christian Kühlwetter

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