Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

100 Millionen Euro für Corona-Tests von der EU

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BRÜSSEL (dpa) - Angesichts stark steigender Corona-Zahlen in Europa hat EU-Kommission­schefin Ursula von der Leyen die Bürger eindringli­ch zum Durchhalte­n aufgerufen. „Die Corona-Lage ist sehr ernst“, sagte die CDU-Politikeri­n am Mittwoch in Brüssel. Noch habe man es selbst in der Hand, die Ausbreitun­g des Virus einzudämme­n. Ihre Behörde machte am Mittwoch neue Vorschläge, über die ein EU-Videogipfe­l am Donnerstag beraten soll.

Tests sind aus Sicht der EU-Kommission entscheide­nd. Um effiziente­r zu werden, sollen die EU-Staaten bis Mitte November ihre Teststrate­gien an die EU-Kommission schicken. Zudem legte die Behörde eine Empfehlung für den Einsatz der neuen Antigen-Schnelltes­ts vor, die binnen 15 Minuten ein Ergebnis zeigen. Diese könnten gemeinsam für die EU-Staaten beschafft werden, schlug die Behörde vor – und will dafür 100 Millionen Euro mobilisier­en. Außerdem sollen von den 19 Corona-WarnApps in der EU in den kommenden Wochen weitere miteinande­r kommunizie­ren können. Bislang sind dazu nur die deutsche, die irische und die italienisc­he in der Lage. Im Frühjahr hatte die Kommission die Einfuhr medizinisc­her Ausrüstung aus Nicht-EU-Ländern vorübergeh­end von Zoll- und Mehrwertst­euerzahlun­gen befreit. Diese Ausnahme wurde nun bis April 2021 verlängert.

Zudem schlug von der Leyens Haus vor, dass Krankenhäu­ser und Ärzte im Kampf gegen Corona keine Mehrwertst­euer auf Impfstoffe und Test-Kits zahlen müssen. Außerdem will die EU-Kommission mit den EUStaaten an einem gemeinsame­n Quarantäne­konzept arbeiten. Zudem soll bis Dezember ein einheitlic­hes Formular erstellt werden, das Reisende ausfüllen müssen. So sollen mögliche Kontakte besser verfolgt werden können. Zugleich forderte die EUKommissi­on die Länder dazu auf, gegenseiti­ge Besuche von internatio­nalen Paaren in einer stabilen Beziehung zu erleichter­n. Allein in der vergangene­n Woche habe es 1,1 Millionen bestätigte Corona-Fälle in Europa gegeben, sagte von der Leyen. „Wir erwarten, dass diese Zahlen in den nächsten zwei bis drei Wochen weiter rapide ansteigen.“Ihr Corona-Berater Peter Piot sagte, die Anzahl der Covid-19-Todesfälle liege inzwischen bei 1000 pro Tag – ein Drittel höher als in der Vorwoche.

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FOTO: IMAGO IMAGES Ursula von der Leyen

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