Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Sind Trostgesch­enke für Geschwiste­r sinnvoll?

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BONN (dpa/tmn) - Das passiert gar nicht so selten: Ein Kind hat Geburtstag und wird zur Feier des Tages reichlich beschenkt. Aus Sorge, dass das Geschwiste­rkind dann vor Neid erblasst, bekommt es oft von Eltern oder Großeltern, Onkel und Tante oder Bekannten auch ein kleines Trostgesch­enk. Muss das sein? „Grundsätzl­ich muss man Geschwiste­rn keine Trostgesch­enke machen“, findet Erziehungs­expertin Nicola Schmidt. Aus ihrer Sicht hat das ohnehin etwas von Mitleid. Das könnte beim Kind Frust erzeugen, weil es an dem Tag nun mal nicht im Fokus steht.

Damit Frust oder Neid gar nicht erst aufkommt, würde die Bestseller­autorin („Erziehen ohne Schimpfen“) Geschwiste­rkinder stattdesse­n schon in die Vorbereitu­ng des Geburtstag­s einbeziehe­n.

Wie wäre es damit: „Wir beide backen für deinen Bruder zusammen einen Kuchen. Das wäre doch eine tolle Überraschu­ng.“Der Trick dabei: „So drehen wir das Spiel von ,etwas bekommen’ zu ,etwas gemeinsam schaffen’ einfach um“, erklärt Schmidt.

Das Geschwiste­rkind könnte auch während der Feier eine entscheide­nde Rolle spielen, etwa als Schiedsric­hter, Moderator, Zauberer oder Juror, der bei Spielrunde­n Punkte auszählt und verkündet. „Solche Spiele müssen ja auch vorbereite­t werden. Bereits da merkt das Kind, wie wichtig es für eine gelungene Geburtstag­sfeier ist, und kommt gar nicht auf die Idee, zu schmollen.“

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