Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kreistag stellt weitere Weichen für neue Sporthalle in Wangen
Wie die Details bei Raumprogramm, Nutzung, Außenanlagen und Zeitplan sind
WANGEN - Der Ravensburger Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung weitere Weichen Richtung neuer Sporthalle in Wangen gestellt. Ohne größere Diskussion und einstimmig gingen das Raumprogramm und damit auch der damit verbundene Kostenrahmen von rund 13,5 Millionen Euro für die anstehende Planung durch. Bei den Freianlagen soll sich die Stadt Wangen finanziell zur Hälfte beteiligen.
Wie berichtet, ging das Stuttgarter Büro Steimle als Sieger aus dem Architektenwettbewerb hervor. Architekt Peter W. Schmidt, Vorsitzender der Bewertungskommission, stellte den Entwurf, der sich freilich auch noch im nachfolgenden Verhandlungsverfahren bewähren muss, dem Kreisrat vor. Die neue Sporthalle am Standort des alten, maroden Hallenprovisoriums ist demnach als Dreifeldhalle geplant, der Entwurf zeigt ebenerdig in Richtung Argeninsel große Fenster, die auch als Rettungswege dienen sollen. Nach Norden zu liegen die Cafeteria
und das Foyer, sowie im Obergeschoss die beiden Gymnastikräume, eine Zuschauergalerie und diverse Nebenräume. Als Baumaterial diene weitgehend Holz, nur die Bodenplatte
und eventuell das Treppenhaus werde aus Beton gefertigt, erläuterte Schmidt.
Der Entwurf sei auch bezüglich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit kaum zu überbieten, so der Architekt. Es sei kein Keller geplant, die Sporthalle sei ebenerdig angelegt, das Baumaterial bestehe aus günstigen Rohstoffen. Außerdem habe man in der Planung Grundfläche und Kubatur so gering wie möglich gehalten und den Raum maximal ausgenutzt. Die Halle werde in mindestens drei Jahreszeiten natürlich belüftet, das Tageslicht werde durch die Anordnung der Fenster maximal ausgenutzt, das viele Holz als Baumaterial sei CO2-neutral. „Es geht nicht mehr viel nachhaltiger“, schloss Schmidt.
Das Raumprogramm und der Bedarf, die wenige Tage zuvor im Kreisausschuss für Bildung und Kultur vorberaten und ebenfalls durchgewunken worden waren, sieht eine
Nutzung durch den Schulsport und durch Sportvereine vor. Laut Sitzungsvorlage rechnet der Landkreis als Bauherr mit etwa zehn schulischen Veranstaltungen pro Jahr, dazu zählten Abschlussfeiern, Theateraufführungen, Bildungsmessen, Prüfungen oder Einschulungsfeiern. Auch außerschulische Sportveranstaltungen sollen möglich sein. Die Caféteria für die Schüler der umliegenden Schulen ist innen räumlich flexibel mit dem Foyer kombinierbar und bietet auch draußen Sitzgelegenheiten – als Bestandteil des geplanten Schulcampus zwischen Stadthalle sowie Nordgebäude und Südtrakt des Beruflichen Schulzentrums (BSW).
In diesem Bereich soll ein Platz mit „hoher Aufenthaltsqualität“entstehen, in dem die westlich der alten Turnhalle stehenden Baumreihen integriert sein sollen. Die geschätzten Kosten in Höhe von zwei bis 2,5 Millionen Euro für die Herstellung der Freianlagen um die Neue Halle will sich der Landkreis mit der Stadt Wangen teilen. Weil zudem die Flächen auf der Eingangsseite des BSWNord-Gebäudes angepasst werden müssen, rechnet der Kreis mit weiteren Kosten bis zu 200 000 Euro. Für die Sporthalle selbst werden 13,5 Millionen Euro veranschlagt. Für den Hallenbau auf städtischem Grund will der Landkreis mit der Stadt Wangen einen Erbbaurechtsvertrag abschließen.
Der Zeitplan ist sportlich: Mitte 2021 soll der Kreistag den Baubeschluss für die Sporthalle mit schulischer Mehrfachnutzung fassen. Anfang 2022 ist geplant, die 70 Jahre alte städtische Sporthalle abzureißen, der Start des Neubaus ist im darauf folgenden Frühjahr vorgesehen und die Inbetriebnahme dann Ende 2023. Zwischen Mitte 2023 und Anfang 2024 sollen die Außenanlagen entstehen und damit zur Landesgartenschau fertig sein.