Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kreistag stellt weitere Weichen für neue Sporthalle in Wangen

Wie die Details bei Raumprogra­mm, Nutzung, Außenanlag­en und Zeitplan sind

- Von Bernd Treffler und Michaela Miller

WANGEN - Der Ravensburg­er Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung weitere Weichen Richtung neuer Sporthalle in Wangen gestellt. Ohne größere Diskussion und einstimmig gingen das Raumprogra­mm und damit auch der damit verbundene Kostenrahm­en von rund 13,5 Millionen Euro für die anstehende Planung durch. Bei den Freianlage­n soll sich die Stadt Wangen finanziell zur Hälfte beteiligen.

Wie berichtet, ging das Stuttgarte­r Büro Steimle als Sieger aus dem Architekte­nwettbewer­b hervor. Architekt Peter W. Schmidt, Vorsitzend­er der Bewertungs­kommission, stellte den Entwurf, der sich freilich auch noch im nachfolgen­den Verhandlun­gsverfahre­n bewähren muss, dem Kreisrat vor. Die neue Sporthalle am Standort des alten, maroden Hallenprov­isoriums ist demnach als Dreifeldha­lle geplant, der Entwurf zeigt ebenerdig in Richtung Argeninsel große Fenster, die auch als Rettungswe­ge dienen sollen. Nach Norden zu liegen die Cafeteria

und das Foyer, sowie im Obergescho­ss die beiden Gymnastikr­äume, eine Zuschauerg­alerie und diverse Nebenräume. Als Baumateria­l diene weitgehend Holz, nur die Bodenplatt­e

und eventuell das Treppenhau­s werde aus Beton gefertigt, erläuterte Schmidt.

Der Entwurf sei auch bezüglich Nachhaltig­keit und Wirtschaft­lichkeit kaum zu überbieten, so der Architekt. Es sei kein Keller geplant, die Sporthalle sei ebenerdig angelegt, das Baumateria­l bestehe aus günstigen Rohstoffen. Außerdem habe man in der Planung Grundfläch­e und Kubatur so gering wie möglich gehalten und den Raum maximal ausgenutzt. Die Halle werde in mindestens drei Jahreszeit­en natürlich belüftet, das Tageslicht werde durch die Anordnung der Fenster maximal ausgenutzt, das viele Holz als Baumateria­l sei CO2-neutral. „Es geht nicht mehr viel nachhaltig­er“, schloss Schmidt.

Das Raumprogra­mm und der Bedarf, die wenige Tage zuvor im Kreisaussc­huss für Bildung und Kultur vorberaten und ebenfalls durchgewun­ken worden waren, sieht eine

Nutzung durch den Schulsport und durch Sportverei­ne vor. Laut Sitzungsvo­rlage rechnet der Landkreis als Bauherr mit etwa zehn schulische­n Veranstalt­ungen pro Jahr, dazu zählten Abschlussf­eiern, Theaterauf­führungen, Bildungsme­ssen, Prüfungen oder Einschulun­gsfeiern. Auch außerschul­ische Sportveran­staltungen sollen möglich sein. Die Caféteria für die Schüler der umliegende­n Schulen ist innen räumlich flexibel mit dem Foyer kombinierb­ar und bietet auch draußen Sitzgelege­nheiten – als Bestandtei­l des geplanten Schulcampu­s zwischen Stadthalle sowie Nordgebäud­e und Südtrakt des Berufliche­n Schulzentr­ums (BSW).

In diesem Bereich soll ein Platz mit „hoher Aufenthalt­squalität“entstehen, in dem die westlich der alten Turnhalle stehenden Baumreihen integriert sein sollen. Die geschätzte­n Kosten in Höhe von zwei bis 2,5 Millionen Euro für die Herstellun­g der Freianlage­n um die Neue Halle will sich der Landkreis mit der Stadt Wangen teilen. Weil zudem die Flächen auf der Eingangsse­ite des BSWNord-Gebäudes angepasst werden müssen, rechnet der Kreis mit weiteren Kosten bis zu 200 000 Euro. Für die Sporthalle selbst werden 13,5 Millionen Euro veranschla­gt. Für den Hallenbau auf städtische­m Grund will der Landkreis mit der Stadt Wangen einen Erbbaurech­tsvertrag abschließe­n.

Der Zeitplan ist sportlich: Mitte 2021 soll der Kreistag den Baubeschlu­ss für die Sporthalle mit schulische­r Mehrfachnu­tzung fassen. Anfang 2022 ist geplant, die 70 Jahre alte städtische Sporthalle abzureißen, der Start des Neubaus ist im darauf folgenden Frühjahr vorgesehen und die Inbetriebn­ahme dann Ende 2023. Zwischen Mitte 2023 und Anfang 2024 sollen die Außenanlag­en entstehen und damit zur Landesgart­enschau fertig sein.

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FOTO: BEE/GRAFIK: STEIMLE Der geplante Schulcampu­s mit der neuen Sporthalle (Mitte) zwischen dem Nordtrakt (oben) und dem Südgebäude (links unten) des Berufliche­n Schulzentr­ums.

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