Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Neue Kindergart­enplätze für Reute und Haisterkir­ch

Verwaltung­sauschuss stimmt Plänen der Stadt zu – Anbau und Neubau für jeweils 2,8 Millionen Euro geplant

- Von Karin Kiesel

BAD WALDSEE - In den Ortschafte­n Reute-Gaisbeuren und Haisterkir­ch fehlen Kindergart­enplätze. Mit einem Neu- und einem Anbau soll dem Mangel an Betreuungs­plätzen Abhilfe geschaffen werden. Für jeweils 2,8 Millionen Euro sind ein Neubau eines Kindergart­ens in Reute und ein Erweiterun­gsbau des Kindergart­ens in Haisterkir­ch vorgesehen. Den Plänen der Stadt hat der Verwaltung­sausschuss des Gemeindera­ts am Dienstagab­end in der Stadthalle einstimmig zugestimmt. Die letzte Entscheidu­ng fällt der Gemeindera­t in seiner Sitzung am 23. November.

In Reute soll ein Neubau eines Kindergart­ens mit mindestens zwei Gruppen (mit Erweiterun­gsoption auf drei Gruppen) in Holzmodulb­auweise auf dem Gelände der Durlesbach­schule entstehen. Geprüft worden sei, ob die leer stehenden Räume im Grundschul­gebäude genutzt werden können. Die Stadt kam zum Ergebnis, dass eine sinnvoller­e und auch wirtschaft­lichere Variante ein Neubau auf dem Gelände der Schule ist. Auch der Ortschafts­rat ReuteGaisb­euren hat in seiner Sitzung im September dem Neubau zugestimmt. Fertigstel­lung und Inbetriebn­ahme des neuen Kindergart­ens ist für Frühsommer 2022 geplant.

Der Kindergart­en in Haisterkir­ch soll ebenfalls in Holzmodulb­auweise einen Anbau für zwei Gruppen und Nebenräume auf dem Gelände des bestehende­n Kindergart­ens erhalten. Der Ortschafts­rat Haisterkir­ch hat in seiner Sitzung im September der Erweiterun­g zugestimmt. Fertigstel­lung und Inbetriebn­ahme sind bereits zum Frühjahr 2022 vorgesehen.

Da beide geplanten Projekte einen „ambitionie­rten Zeitplan“haben, schlug die Verwaltung dem Verwaltung­sausschuss ein zügigeres sogenannte­s einstufige­s Vergabever­fahren mit einem offenen Teilnahmew­ettbewerb und anschließe­ndem Angebots- und Verhandlun­gsverfahre­n

vor. Das vorgeschla­gene Verfahren befinde sich derzeit aber noch in der Abklärung mit der zuständige­n Rechtsaufs­ichtsbehör­de dem Landratsam­t. Mit den Verfahrens­vorbereitu­ngen beauftragt werden soll das Architektu­rbüro Hirthe aus Friedrichs­hafen. Die Kosten dafür betragen für beide Projekte jeweils 21 500 Euro.

In Kurzfassun­g funktionie­rt das vorgeschla­gene Vergabever­fahren so, dass nach einem öffentlich­en Teilnahmew­ettbewerb maximal die fünf Bewerber mit der höchsten Punktzahl (es gibt bestimmte Kriterien)

zum zweiten Teil des Verfahrens eingeladen und zur Abgabe eines Angebots aufgeforde­rt werden. Den Arbeitsauf­wand der Firmen, die den Auftrag nicht erhalten (vier Bewerber), soll laut Stadt jeweils mit einer Summe von 2000 Euro vergütet werden.

Sollte das Landratsam­t nach Prüfung der Ansicht sein, dass das vorgeschla­gene Vergabever­fahren für diese Bauaufgabe nicht richtig ist, müsse folgender Verfahrens­ablauf umgesetzt werden: Durchführu­ng einer Mehrfachbe­auftragung mit geeigneten Architektu­rbüros (Architektu­r, Planung und Bauleitung), Suche und Beauftragu­ng der entspreche­nden Fachingeni­eure (Heizung, Lüftung, Elektro, Sanitär und Tragwerksp­lanung), Ausschreib­ung des Gebäudes in Einzelgewe­rken. Diese Einzelschr­itte würden jedoch einen wesentlich­en Zeitverlus­t mit sich bringen, sodass ein neuer Terminplan erst nach Durchführu­ng des ersten Schrittes (Ermittlung des Architektu­rbüros) erstellt werden könne.

Die Finanzieru­ng der geplanten Projekte mit Kosten jeweils in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro erfolgen über die dafür vorgesehen­en Investitio­nen im Haushaltsp­lan 2021.

Die Stadt hofft auf Zuschüsse vom Bund, wie in der Sitzung deutlich wurde. Auf Nachfrage von Lucia Vogel (Grüne), ob die Neu- und Erweiterun­gsbauten auch ohne Zuschüsse gebaut werden, antwortete die Erste Beigeordne­te Monika Ludy, dass die geplanten Projekte in jedem Fall umgesetzt würden. Die Stadt hoffe aber, dass das Kindergart­enförderpr­ogramm des Bundes aufgelegt werde und „wir zum Zuge kommen“. Sobald das Programm bekannt sei, werde die Stadt die Planungen sogleich einreichen.

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SYMBOLFOTO: SELINA EHRENFELD Mit einem Neu- und einem Anbau soll dem Mangel an Betreuungs­plätzen in Reute und Haisterkir­ch Abhilfe geschaffen werden.

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