Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schmutzwassergebühr in Bad Waldsee sinkt etwas
Im nächsten Jahr soll die Gebühr bei 2,36 Euro liegen – Niederschlagswassergebühr soll 78 Cent betragen
BAD WALDSEE - In den nächsten beiden Jahren sollen die Bad Waldseer für Schmutzwasser 2,36 Euro pro Kubikmeter und 0,78 Euro pro Quadratmeter an Niederschlagswassergebühr bezahlen. Diesem Vorschlag der Stadtverwaltung ist der Ausschuss für Umwelt und Technik am Montagabend einstimmig gefolgt. Der Gemeinderat entscheidet in seiner öffentlichen Sitzung am 23. November abschließend über die Gebühren.
Eigentlich hätte die Gebühr für Schmutzwasser bei 2,60 Euro und beim Regenwasser bei 0,82 Euro gelegen. Weil allerdings in vorhergehenden Jahren in diesen Bereichen Gewinne erzielt wurden, werden diese nun auf die Gebühren angerechnet und fallen dementsprechend niedriger aus. Wie Ute Hofmann von der Kommunalberatungsfirma Allevo
während der Sitzung erklärte, wurde im Schmutzwasserbereich in den Jahren 2016 und 2017 rund 530 000 Euro mehr eingenommen als veranschlagt. Beim Niederschlagswasser betrug die Überdeckung rund 100 000 Euro. Die Gebührenüberschüsse wurden durch Einsparungen bei der Unterhaltung und Überprüfung der Abwasseranlagen erzielt, ist in der Sitzungsvorlage zu lesen. Diese Gewinne reduzieren also die Gebührensätze, weil sie dem Gebührenzahler innerhalb von fünf Jahren quasi rückerstattet werden müssen. Zum Vergleich: aktuell bezahlen die Waldseer 2,44 Euro Schmutzwassergebühr und 0,68 Niederschlagswassergebühr.
Markus Leser (Grüne) erfragte Vergleichszahlen für die Gebühren. Wie Hofmann erläuterte, seien Durchschnittswerte nur bedingt aussagekräftig, da jeder Abwasserbetrieb individuellen Besonderheiten unterliege. Topografie und Untergrund würden sich entsprechend auswirken. Im Landesschnitt liege die Gebühr für Schmutzwasser bei 1,95 Euro und beim Niederschlagswasser bei 0,48 Euro.
Karl Schmidberger (SPD) wollte wissen, ob die bevorstehenden Investitionen in die Kläranlage in Millionenhöhe bei den Gebühren berücksichtigt wurden. Das bejahte Hofmann: „Über Abschreibung und Verzinsung fließt das in die Gebührenkalkulation mit rein. Das wurde aber ein Stück weit über die Überdeckungen abgefedert.“
Übrigens: In den vergangenen Jahren ist die Abwassermenge tendenziell eher gestiegen. Das liegt hauptsächlich an den neuen Baugebieten und den diversen Nachveranlagungen der einzelnen Jahre, steht in der Sitzungsunterlage geschrieben. Für das nächste Jahr geht die Stadt von einer geschätzten Schmutzwassermenge von rund 1,1 Millionen Kubikmeter aus.
Für das Jahr 2021 ergebe sich außerdem eine Versiegelungsfläche in Höhe von 1,4 Millionen Quadratmetern.