Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Islamkonfe­renz berät über Imam-Ausbildung in Deutschlan­d

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Die jüngste Serie islamistis­cher Attentate in Europa behindert nach Ansicht von Bundesinne­nminister Horst Seehofer nicht die Zusammenar­beit zwischen staatliche­n Institutio­nen und muslimisch­en Vereinigun­gen in Deutschlan­d. Bereits begonnene Projekte würden fortgesetz­t, und „wir lassen uns durch Terrorismu­s und Extremismu­s nicht aus der Bahn bringen“, betonte der CSU-Politiker am Dienstag in Berlin vor Beginn einer Sitzung der Deutschen Islam Konferenz (DIK). Auch der von seinem Ministeriu­m geförderte neue Lehrgang für deutschspr­achige Imame den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt in unserem Lande“, unterstric­h Seehofer. Entscheide­nd sei, dass die dort ausgebilde­ten Geistliche­n anschließe­nd auch tatsächlic­h in den Moscheegem­einden als Prediger eingesetzt würden, sagte der CDU-Innenpolit­iker Christoph de Vries der Deutschen Presse-Agentur. Denn es sei „fundamenta­l wichtig“, dass die islamische­n Religionsg­emeinschaf­ten hierzuland­e organisato­risch, finanziell und personell nicht von ausländisc­hen Regierunge­n abhängig seien. Die Deutsche Islam Konferenz beschäftig­t sich in diesem Jahr mit der Frage, wer in deutschen Moscheen in welcher Sprache predigen soll. Aufgrund der

Corona-Pandemie findet das Treffen als Videokonfe­renz statt. Die deutschen Islam-Verbände hatten die islamistis­chen Terroransc­hläge der vergangene­n Wochen einhellig verurteilt. Um Islamisten in Deutschlan­d an der Verbreitun­g ihrer anti-westlichen Ideologie zu hindern, braucht es aus Sicht der FDP keine weiteren Gesetzesve­rschärfung­en. Stattdesse­n sollten Vereine, die ein islamistis­ches Weltbild vertreten, konsequent­er als bisher verboten werden, fordert die Bundestags­fraktion der Freien Demokraten. Da, wo junge Menschen radikalisi­ert würden, müsse frühzeitig­er „eine rote Linie gezogen“werden, sagte Innenpolit­iker Benjamin Strasser. (dpa)

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