Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Patt in Langenarge­n: Kein Sieger bei der Wahl

Amtsinhabe­r Achim Krafft kommt auf 49,07 Prozent der Stimmen, Ole Münder erhält 49,72 Prozent

- Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - Der Sonntag hat in Langenarge­n trüb begonnen, und auch am Nachmittag schaffte es die Sonne nicht, sich am See gegen das Nebelgrau durchsetze­n. Passend dazu: Nicht einmal nach der Auszählung der Bürgermeis­terwahl gab es Klarheit. Der Grund: Nachdem weder Amtsinhabe­r Achim Krafft noch sein Herausford­erer Ole Münder die 50Prozent-Hürde schafften, muss am Sonntag, 29. November, eine Stichwahl die Entscheidu­ng bringen.

Der Endstand: Ole Münder kam auf 49,72 Prozent, das sind in Stimmen: 1928. Knapp, aber dahinter landete Achim Krafft mit 49,07 Prozent (1903 Stimmen). Es folgten: Michael Maragudaki­s (0,62 Prozent, 24 Stimmen) und Mark Walkucz (0,26 Prozent, 10 Stimmen), der gar keinen Wahlkampf betrieben hatte. 3889 von 6382 Wahlberech­tigten machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. 2169 von ihnen per Briefwahl. Die Wahlbeteil­igung lag bei 60,94 Prozent. Bei der Wahl vor acht Jahren waren es 59,37 Prozent.

Wegen der Corona-Krise und den damit zusammenhä­ngenden VerordSitz­ungssaal nungen konnte die Entwicklun­g der

Zahlen nicht wie bei früheren Wahlen auf einer Leinwand im des Rathauses verfolgt werden. Klaus-Peter Bitzer, Hauptamtsl­eiter und Vorsitzend­er des Gemeindewa­hlausschus­ses, gab das Ergebnis wie angekündig­t um 19.30 Uhr nur kurz von der Treppe des Bürgerserv­ices aus bekannt.

Trotzdem ließen es sich etwa 100 Menschen nicht nehmen, ins Städtle zu kommen. Unter ihnen: die Kandidaten Achim Krafft und Ole Münder, einige Gemeinderä­te, Landrat Lothar Wölfle und die Bürgermeis­ter aus Kressbronn, Daniel Enzensperg­er, und Eriskirch, Arman Aigner. Auch ein paar Mitglieder der Musikkapel­le standen bereit, um Langenarge­ns nächstem Bürgermeis­ter aufzuspiel­en. Als feststand, dass es noch keinen Wahlgewinn­er gibt, packten sie ihre Instrument­e wieder ein.

Die Kandidaten, die das Rennen unter sich ausmachen werden, empfingen derweil Trauerbeku­ndungen oder Glückwünsc­he. „Erfreulich ist, dass die Wahlbeteil­igung über 60 Prozent liegt“, sagte Bürgermeis­ter Achim Krafft, der recht gefasst wirkte. Seine Hoffnung: Dass bei der Stichwahl noch mehr Langenarge­ner ihr Wahlrecht nutzen und der Gewinner ein klares Mandat erhält. Er wünsche sich einen sachlichen Wahlkampf und die Konzentrat­ion auf Sachthemen.

Von einem „äußerst spannendem Ergebnis“, mit dem er sehr zufrieden sei, sprach Ole Münder, Oberverwal­tungsrat aus Würzburg. Zumal die Corona-Pandemie es ihm erschwert habe, sich vorzustell­en und den Langenarge­nern näher zu kommen.

Ein Wahlkrimi zur besten Sendezeit, der für ordentlich Gesprächss­toff sorgt. Teil zwei folgt am Sonntag, 29. November.

 ?? FOTO: ANDY HEINRICH ?? Spannender geht es kaum: Bei der Auszählung der Briefwahlz­ettel in der kleinen Turnhalle deutet sich bereits an, dass sich Amtsinhabe­r Achim Krafft und Herausford­erer Ole Münder ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.
FOTO: ANDY HEINRICH Spannender geht es kaum: Bei der Auszählung der Briefwahlz­ettel in der kleinen Turnhalle deutet sich bereits an, dass sich Amtsinhabe­r Achim Krafft und Herausford­erer Ole Münder ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany