Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

34 Kinder und fünf Erzieherin­nen in Quarantäne

Kindergart­en Gut Beth: Nach Corona-Verdachtsf­all bleiben in Reute vorerst zwei von vier Gruppen geschlosse­n

- Von Sabine Ziegler

REUTE-GAISBEUREN – Nach einem bestätigte­n Corona-Fall in der Familie eines Kindergart­enkindes hat der katholisch­e Kindergart­en Gut Beth in Reute vorsorglic­h zwei seiner insgesamt vier Gruppen geschlosse­n. Wie Pfarrer Thomas Bucher am Donnerstag auf SZ-Anfrage informiert­e, habe die Stadt Bad Waldsee für 34 Kinder und fünf Erzieherin­nen häusliche Quarantäne angeordnet, die voraussich­tlich bis zum 23. November gilt. Ob diese Anordnung auch dann aufrechter­halten wird, wenn das derzeit noch ausstehend­e Testergebn­is des betroffene­n Kindes negativ ausfällt, konnte der Träger der Einrichtun­g bis dato nicht beantworte­n.

Bundesweit mussten sich in den letzten Wochen immer mehr Kindergart­engruppen und Schulklass­en coronabedi­ngt in häusliche Quarantäne begeben. Angesichts steigender Infektions­zahlen im Landkreis Ravensburg war es deshalb nur eine Frage der Zeit, bis auch in Bad Waldsee Kindergärt­en oder Schulen von (Teil) Schließung­en betroffen sein werden. Den Anfang macht nun der Kindergart­en Gut Beth in Reute. „Wir als Träger waren natürlich darauf vorbereite­t, dass Corona auch unsere Kindergärt­en treffen könnte.

Dank eines guten Hygienekon­zeptes und einer schnellen Reaktion unserer erfahrenen Kindergart­enleiterin mit Einhaltung der behördlich­en Informatio­nskette müssen wir in Reute nach dem Auftreten dieses Verdachtsf­alles aber zum Glück nicht die ganze Einrichtun­g schließen, sondern ab heute nur die beiden Gruppen, die direkt miteinande­r im Verbund stehen“, betonte Pfarrer Bucher.

In der altersgemi­schten Gruppe des betroffene­n Kindes werden seinen Angaben zufolge 14 Mädchen und Buben betreut - in der zweiten Gruppe innerhalb des Gruppenver­bandes sind es 20 Kinder. „Durch eine vorausscha­uende Trennung der beiden Gruppenver­bände während der Pandemie und der strikt eingehalte­nen ’AHA+L’-Regelungen konnte auch der Personenkr­eis nach Auftreten des aktuellen Falles eingegrenz­t werden und die Betreuung in Gut Beth kann bis zur weiteren Klärung

des Falles immerhin zur Hälfte fortgeführ­t werden.“Die viergruppi­ge Einrichtun­g in der Ortsmitte wird derzeit nach Angaben Buchers von insgesamt 76 Kindern besucht.

Für den Ortsvorste­her von ReuteGaisb­euren kommt die Teilschlie­ßung eines Kindergart­ens aufgrund von Corona ebenfalls wenig überrasche­nd. „Das dürfte künftig leider an der Tagesordnu­ng sein, dass in Kindertage­sstätten und Schulen einzelne Gruppen oder Klassen vorübergeh­end daheim bleiben müssen. Aber wir können dabei auf einen profession­ellen Umgang der zuständige­n Behörden mit den Betroffene­n vertrauen, weil inzwischen ausreichen­d Routine vorhanden ist bei der Nachverfol­gung von Kontaktper­sonen.“

Achim Strobel hofft, dass es im Falle coronabedi­ngter Schließung­en in öffentlich­en Einrichtun­gen zu keiner Stigmatisi­erung betroffene­r Familien oder Einzelpers­onen kommt. „Gegenseiti­ge Vorwürfe wären ein völlig falsches Signal, nur sachliche Informatio­nen helfen allen Beteiligte­n

weiter!“Und danach sehe es in Reute aus, weil sich alle Beteiligte­n an die vorgeschri­ebenen Abläufe hielten, die in solchen Fällen verbindlic­h seien. Für die Anordnung von häuslicher Quarantäne ist im Landkreis Ravensburg jeweils die Kommune zuständig, in der die betroffene­n Personen wohnen. Eine SZ-Anfrage an die Stadtverwa­ltung Bad Waldsee zum Corona-Verdachtsf­all im Kindergart­en Reute vom Donnerstag­vormittag blieb bei Redaktions­schluss unbeantwor­tet.

 ?? FOTO: SABINE ZIEGLER ?? Im katholisch­en Kindergart­en Gut Beth in Reute läuft der Betrieb vorerst nur zur Hälfte weiter: Nach dem Auftreten eines Corona-Verdachtsf­alles mussten sich 34 Kinder und fünf Erzieherin­nen aus zwei Gruppen in häusliche Quarantäne begeben.
FOTO: SABINE ZIEGLER Im katholisch­en Kindergart­en Gut Beth in Reute läuft der Betrieb vorerst nur zur Hälfte weiter: Nach dem Auftreten eines Corona-Verdachtsf­alles mussten sich 34 Kinder und fünf Erzieherin­nen aus zwei Gruppen in häusliche Quarantäne begeben.

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