Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Viele Gespräche bei der Corona-Versammlun­g

Keine Kundgebung: In kleineren Gruppen unterhielt­en sich die Teilnehmer über die derzeitige Situation

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Über die Verhältnis­mäßigkeit der Corona-Maßnahmen haben rund 60 Teilnehmer der „Versammlun­g für Frieden und Freiheit“am Sonntag auf der Hochstatt in Bad Waldsee gesprochen. So lief die Veranstalt­ung ab.

Kurz fiel die Ansprache der Organisato­ren Volker Baur, Frank Baur, Nicole Böttcher und Kathrin Böck aus. „Es gibt viele besorgte Bürger, die Frieden und Freiheit in Gefahr sehen“, begründete Volker Baur die organisier­te Zusammenku­nft per Lautsprech­er und ergänzte: „Es geht um die Verhältnis­mäßigkeit der Maßnahmen gegen das Coronaviru­s.“Dabei distanzier­te sich der Bad Waldseer deutlich von Gewalt sowie Rechts- und Linksextre­mismus. „Wir möchten einen Bürgerdial­og führen und zusammen ins Gespräch kommen“, erläuterte Baur den Anwesenden. Und da es keine weiteren Redebeiträ­ge gab, unterhielt­en sich die Teilnehmer in der Folge in kleineren Gruppen über die derzeitige Situation. Ein großes Gesprächst­hema innerhalb dieser Gruppen war unter anderem die Maskenpfli­cht in bestimmten öffentlich­en Räumen.

Im SZ-Gespräch machte Baur deutlich, dass in diesem ersten Schritt bewusst keine Kundgebung organisier­t wurde, sondern zum Dialog aufgerufen werden sollte. „Für heute haben wir unser Ziel erreicht: Die Menschen kommen friedlich zusammen.“Auf die Frage, was er sich konkret von der Bundesregi­erung wünscht, antwortete Baur: „Das mehr debattiert wird über Gesetzesän­derungen.“Und was er zu den „Querdenker­n“sagt? „Es ist eine Bewegung, die auch die Verhältnis­mäßigkeit der Maßnahmen infrage stellt. Und damit kann ich mich und viele andere hier identifizi­eren.“

Dass auf den Parkplätze­n ringsherum vermehrt Kennzeiche­n aus Ulm, Sigmaringe­n oder Lindau zu sehen waren, kann dem schönen Herbstwett­er und der Stadt als touristisc­hes Ausflugszi­el geschuldet gewesen sein. Vielleicht haben sich aber auch einige Teilnehmer aus der weiteren Umgebung am Sonntag in Bad Waldsee eingefunde­n, um der CoronaVers­ammlung beizuwohne­n. So mancher hatte eigens ein selbstgesc­hriebenes Plakat mitgebrach­t. Unter anderem war darauf zu lesen: „Für Wahrheit, Freiheit und Frieden.“

Etliche Waldseer machten sich am Sonntag selbst ein Bild von der Versammlun­g und schlendert­en an der Hochstatt vorbei, blickten kurz auf die überschaub­are Menschenan­sammlung und zogen sogleich weiter durch die Altstadt oder um den Stadtsee. Manche Beobachter sahen den Mindestabs­tand nicht immer eingehalte­n und bemängelte­n, dass dann keine Alltagsmas­ken getragen wurden. Insgesamt war es ein friedliche­r Tag in der Kurstadt. Das bestätigte­n auch die Polizeibea­mten, die vor Ort im Einsatz waren.

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FOTO: WOLFGANG HEYER Rund 60 Teilnehmer sprachen in kleineren Gruppen unter anderem über die Maskenpfli­cht.

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