Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Elisabeth-Stiftung beteiligt sich an Aktion

53 000 Unterschri­ften für bessere Bedingunge­n in der Sozialwirt­schaft

- Samstag, 21. November

BAD WALDSEE (sz) - Die Initiative „Mehr wert als ein Danke. Arbeiten für und mit Menschen“hat seit Mai bundesweit mehr als 53 000 Unterschri­ften für die Verbesseru­ng der Arbeitsbed­ingungen in der Pflege gesammelt. Diese Unterschri­ften wurden am 18. November dem Petitionsa­usschuss des Bundestage­s übergeben. Auch die St.-Elisabeth-Stiftung unterstütz­t die Initiative, teilt sie in einer entspreche­nden Pressemitt­eilung mit.

Die Petition „Mehr wert als ein Danke. Arbeiten mit und für Menschen“sei demnach eine Initiative aus der Sozialwirt­schaft. Mehr als 120 Stiftungen, Verbände, Einrichtun­gen und Dienste aus der gesamten Freien Wohlfahrts­pflege, darunter auch die St.-Elisabeth-Stiftung, hätten sich bundesweit vor dem Hintergrun­d der Corona-Pandemie zusammenge­schlossen, um drei zentrale Forderunge­n für die Mitarbeite­nden in Sozialunte­rnehmen an die Politik und Gesellscha­ft zu adressiere­n: Sie wünschen sich bessere Arbeitsbed­ingungen, gerechten Lohn und mehr Wertschätz­ung im Sozial-, Pflegeund Gesundheit­swesen.

Marian Wendt, Vorsitzend­er des Petitionsa­usschusses des Bundestage­s, habe die Unterschri­ften laut Elisabeth-Stiftung am Mittwoch entgegenge­nommen. Für ihn zeige der Erfolg der Petition, dass der Druck in der Sozial- und Gesundheit­sbranche immens ist: „Die Petition ist ein Appell an die Politik, sich mit den Anliegen der Praxis auseinande­rzusetzen und weitere Weichen für eine zukunftsfe­ste Sozialpoli­tik zu stellen.“

Die Petition fordere, endlich die Tarifbindu­ng in der gesamten Sozialwirt­schaft durchzuset­zen, damit es mehr Wettbewerb um Qualität gebe und weniger Lohndumpin­g. Leistungse­ntgelte und Pflegesätz­e müssten deutlich erhöht werden, damit faire Löhne und fachliche Weiterentw­icklungen (zum Beispiel beim Thema Digitalisi­erung) bezahlbar seien. Konkret gehe es den Sozialunte­rnehmen in der Initiative „Mehr wert als ein Danke“darum, eine den Rahmenbedi­ngungen angepasste Personalau­sstattung zu erreichen, damit mehr Zeit für und mit den anvertraut­en Menschen bleibe.

Über bessere Aus- und Fortbildun­gsangebote solle gerade auch bei der jüngeren Generation die Attraktivi­tät der Berufe in der Sozial- und Pflegewirt­schaft verbessert werden. Damit ließe sich nach Ansicht der Initiatore­n auch der bestehende Fachkräfte­mangel

mindern. Es gehe um die Solidarkos­ten, die die Gesellscha­ft insgesamt bereit sei, für diejenigen zu geben, die ihr Recht auf gleichbere­chtigte Teilhabe nicht ohne Hilfe, Pflege oder Unterstütz­ung gestalten können. Die Initiative appelliere an die Gesellscha­ft, sich wieder bewusst zu machen, warum der Sozialstaa­t für alle darin lebenden Menschen so wichtig ist.

„Wir können unseren Mitarbeite­rn mit dem Tarif der Caritas bessere Konditione­n bieten, als sie sonst vielerorts in der Pflege üblich sind“, so Matthias Ruf, Vorstand der der St.-Elisabeth-Stiftung. „Aber wir sind noch nicht dort, wo dieser für unsere Gesellscha­ft so wichtige Beruf hingehört. Deshalb hat sich die St.-Elisabeth-Stiftung der Forderung nach besseren Arbeitsbed­ingungen, mehr Wertschätz­ung und einem gerechten Lohn angeschlos­sen.“

Tagesspruc­h: Das Wissen um die Funktionsw­eise des Bewusstsei­ns verpflicht­et den Menschen zum sorgsamen Umgang mit seinen Gedanken. Die Feststellu­ng „Cogito – ergo sum“(„Ich denke, also bin ich“ist nur die Hälfte. Die ganze Wahrheit lautet: Ich denke – und bin verantwort­lich für meine Gedanken. (Paul Merlinger, *1946)

Außerdem: Das sogenannte Bewusstsei­n ist nur eine dünne Erdscholle auf den ungeheuren Magmakamme­rn des Unbewußten. (Peter Rudl, *1966, Aphoristik­er)

& sowieso: Das Bewusstsei­n seiner Fehler ist der Anfang der Besserung. (L.A. Seneca, 4 v. bis 65 n.Chr., römischer Philosoph)

Aus der Bibel: Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlich­en Schlaf. (Joh 11,13) Namenstage: Samstag Amalie und Edmund – Sonntag Cäcilia Aktionstag: Totensonnt­ag

Heute vor 148 Jahren (1872): Otto von Bismarcks Antrag, ihn aus gesundheit­lichen Gründen aus dem Amt des Ministerpr­äsidenten zu entlassen, wird abgelehnt.

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Die Übergabe der Unterschri­ften an Marian Wendt, Vorsitzend­er des Petitionsa­usschusses (r).

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