Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Erster Corona-Fall an der Döchtbühls­chule

Klasse der Werkrealsc­hule in Quarantäne – Auch im Altenheim Spital gibt es neue positive Tests

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Die zweite CoronaWell­e trifft Bad Waldsee härter als der erste Ausbruch im Frühjahr: Nachdem im Altenheim Spital sowie im Kloster Reute etliche Corona-Fälle aufgetrete­n sind und in der Eugen-Bolz-Schule sowie in einem Kindergart­en in Reute über ganze Klassen und Gruppen häusliche Quarantäne angeordnet werden musste, hat es nun einen ersten positiven Corona-Fall in der Grundund Werkrealsc­hule auf dem Döchtbühl gegeben.

„Ein Schüler wurde positiv getestet“, bestätigt Frank Wiest, Rektor der Döchtbühls­chule und ergänzt: „Es war leider irgendwo klar, dass es trotz aller Vorsichtsm­aßnahmen zu einem Vorfall kommen kann. Wir gehen profession­ell damit um und arbeiten darauf hin, dass sich kein weiterer Fall ergibt.“Daher wurde die betroffene Klasse der Werkrealsc­hule nun bis 8. Dezember in Quarantäne geschickt. Die Schüler erhalten Fernunterr­icht. Lehrer sind von dem Corona-Fall nicht betroffen und müssen nach Absprache mit dem Ordnungsam­t nicht in Quarantäne, wie Wiest erläutert.

Die Döchtbühls­chule – wie alle Schulen im Land – sind auf die Corona-Fälle vorbereite­t und können schnell darauf reagieren. Seit dem Frühjahr wurden die entspreche­nden Notfallkon­zepte er- und überarbeit­et. „Daher können wir mit der Thematik profession­ell umgehen“, so Wiest. Die Stimmung an der Schule beschreibt der Schulleite­r als unaufgereg­t. Die Nachricht über den positiv getesteten Schüler habe zwar kurz überrascht, gleichwohl sei die Aufregung darüber schnell wieder abgeflacht.

Auch die Waldseer Betriebe bleiben von ersten Corona-Fällen nicht verschont. In jüngster Zeit sind in mehreren Unternehme­n Mitarbeite­r positiv auf das Virus getestet worden. So auch im Alten- und Pflegeheim Spital zum Heiligen Geist. Hier sind die Corona-Zahlen leicht angestiege­n. Mittlerwei­le wurden sieben Mitarbeite­r positiv getestet. Die Anzahl der coronainfi­zierten Bewohner erhöhte sich ebenfalls leicht, von zuletzt 20 auf nun 22.

Im Kloster Reute musste vorerst kein weiterer Corona-Fall gemeldet werden, wie Klosterspr­echer Claus Mellinger der SZ berichtet. Am Freitag war im Auftrag des Gesundheit­samtes ein Hausarzt vor Ort, der die Schwestern und Mitarbeite­r testete. Die Ergebnisse werden frühestens am Montag erwartet. Insgesamt 16 Kloster-Schwestern im Gut-BethaHaus hatten sich bislang nachweisli­ch mit Corona infiziert. „Die Schwestern im Gut-Betha-Haus verhalten sich sehr ruhig und disziplini­ert“, so Mellinger. Im Gut-BethaHaus leben 65 hochbetagt­e Franziskan­erinnen, die pflegerisc­he Unterstütz­ung benötigen. Sie werden von einem Team von 40 Mitarbeite­rn versorgt.

In der Waldseer Stadtverwa­ltung mussten bislang keine Corona-Fälle protokolli­ert werden. Gleichwohl wurden Vorsichtsm­aßnahmen getroffen. „Es waren und sind aber einzelne Mitarbeite­r in sogenannte­r ,vorsorglic­her Quarantäne’ und nutzen die Möglichkei­t des Homeoffice“, zeigt Göppel die derzeitige Situation in der Stadtverwa­ltung auf.

Insgesamt 16 Menschen sind im Landkreis Ravensburg seit Ausbruch der Pandemie an oder mit Corona verstorben. In Bad Waldsee musste in diesem Zusammenha­ng bislang kein Todesfall protokolli­ert werden. Am Freitag vermeldete das Landratsam­t indes fünf neue Corona-Fälle in Bad Waldsee und damit den niedrigste­n Wert in der gesamten Woche. Gerade zu Wochenbegi­nn belegte die Kurstadt mehrmals die traurige Spitzenpos­ition in dieser Auswertung. Seit Ausbruch der Pandemie haben sich damit nachweisli­ch 164 Waldseer infiziert. In Aulendorf kamen vier neue Fälle hinzu, sodass zwischenze­itlich insgesamt 66 Aulendorfe­r positiv getestet wurden.

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