Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Erster Corona-Fall an der Döchtbühlschule
Klasse der Werkrealschule in Quarantäne – Auch im Altenheim Spital gibt es neue positive Tests
BAD WALDSEE - Die zweite CoronaWelle trifft Bad Waldsee härter als der erste Ausbruch im Frühjahr: Nachdem im Altenheim Spital sowie im Kloster Reute etliche Corona-Fälle aufgetreten sind und in der Eugen-Bolz-Schule sowie in einem Kindergarten in Reute über ganze Klassen und Gruppen häusliche Quarantäne angeordnet werden musste, hat es nun einen ersten positiven Corona-Fall in der Grundund Werkrealschule auf dem Döchtbühl gegeben.
„Ein Schüler wurde positiv getestet“, bestätigt Frank Wiest, Rektor der Döchtbühlschule und ergänzt: „Es war leider irgendwo klar, dass es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Vorfall kommen kann. Wir gehen professionell damit um und arbeiten darauf hin, dass sich kein weiterer Fall ergibt.“Daher wurde die betroffene Klasse der Werkrealschule nun bis 8. Dezember in Quarantäne geschickt. Die Schüler erhalten Fernunterricht. Lehrer sind von dem Corona-Fall nicht betroffen und müssen nach Absprache mit dem Ordnungsamt nicht in Quarantäne, wie Wiest erläutert.
Die Döchtbühlschule – wie alle Schulen im Land – sind auf die Corona-Fälle vorbereitet und können schnell darauf reagieren. Seit dem Frühjahr wurden die entsprechenden Notfallkonzepte er- und überarbeitet. „Daher können wir mit der Thematik professionell umgehen“, so Wiest. Die Stimmung an der Schule beschreibt der Schulleiter als unaufgeregt. Die Nachricht über den positiv getesteten Schüler habe zwar kurz überrascht, gleichwohl sei die Aufregung darüber schnell wieder abgeflacht.
Auch die Waldseer Betriebe bleiben von ersten Corona-Fällen nicht verschont. In jüngster Zeit sind in mehreren Unternehmen Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. So auch im Alten- und Pflegeheim Spital zum Heiligen Geist. Hier sind die Corona-Zahlen leicht angestiegen. Mittlerweile wurden sieben Mitarbeiter positiv getestet. Die Anzahl der coronainfizierten Bewohner erhöhte sich ebenfalls leicht, von zuletzt 20 auf nun 22.
Im Kloster Reute musste vorerst kein weiterer Corona-Fall gemeldet werden, wie Klostersprecher Claus Mellinger der SZ berichtet. Am Freitag war im Auftrag des Gesundheitsamtes ein Hausarzt vor Ort, der die Schwestern und Mitarbeiter testete. Die Ergebnisse werden frühestens am Montag erwartet. Insgesamt 16 Kloster-Schwestern im Gut-BethaHaus hatten sich bislang nachweislich mit Corona infiziert. „Die Schwestern im Gut-Betha-Haus verhalten sich sehr ruhig und diszipliniert“, so Mellinger. Im Gut-BethaHaus leben 65 hochbetagte Franziskanerinnen, die pflegerische Unterstützung benötigen. Sie werden von einem Team von 40 Mitarbeitern versorgt.
In der Waldseer Stadtverwaltung mussten bislang keine Corona-Fälle protokolliert werden. Gleichwohl wurden Vorsichtsmaßnahmen getroffen. „Es waren und sind aber einzelne Mitarbeiter in sogenannter ,vorsorglicher Quarantäne’ und nutzen die Möglichkeit des Homeoffice“, zeigt Göppel die derzeitige Situation in der Stadtverwaltung auf.
Insgesamt 16 Menschen sind im Landkreis Ravensburg seit Ausbruch der Pandemie an oder mit Corona verstorben. In Bad Waldsee musste in diesem Zusammenhang bislang kein Todesfall protokolliert werden. Am Freitag vermeldete das Landratsamt indes fünf neue Corona-Fälle in Bad Waldsee und damit den niedrigsten Wert in der gesamten Woche. Gerade zu Wochenbeginn belegte die Kurstadt mehrmals die traurige Spitzenposition in dieser Auswertung. Seit Ausbruch der Pandemie haben sich damit nachweislich 164 Waldseer infiziert. In Aulendorf kamen vier neue Fälle hinzu, sodass zwischenzeitlich insgesamt 66 Aulendorfer positiv getestet wurden.