Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Obdachlose: Unterkünfte der Stadt fast voll belegt
Bewohner finden kaum noch eine eigene bezahlbare Wohnung – Menschen bleiben deswegen länger in den städtischen Unterkünften
BAD WALDSEE - Wie fast überall im Land herrscht auch in Bad Waldsee Wohnungsmangel. Besonders das Thema bezahlbarer Wohnraum ist auch in der Kurstadt ein Problem. Das schlägt sich auch auf die Obdachlosenunterkünfte der Stadt nieder.
Wie die Stadt auf SZ-Anfrage mitteilte, sind aktuell „fast alle Wohnungen der städtischen Obdachlosenunterkünfte belegt“. Die Unterbringung von Obdachlosen ist eine Pflichtaufgabe von Städten und Gemeinden. Das wird angesichts eines angespannten Wohnungsmarkts immer schwieriger, denn die Bewohner finden kaum noch eigenen Wohnraum.
„Wir stellen fest, dass es für die Bewohner schwieriger geworden ist, eine eigene, bezahlbare Wohnung zu finden. Sie bleiben deshalb längere Zeit in der Unterkunft, wodurch der Spielraum für neue Unterbringungen immer kleiner wird“, fasst die Stadtverwaltung die aktuelle Situation
zusammen. Aus dem Rathaus heißt es weiter: „Die schwierige Wohnraumsuche betrifft auch Personen und Familien, die beispielsweise durch eine Räumungsklage ihre Wohnung verlieren und dann auf die Unterbringung durch die Stadt angewiesen sind. Die Fluktuation in der Belegung der Unterkünfte hat abgenommen.“
Aktuell leben in der Biberacher Straße 118/1 insgesamt 18 Bewohner, im Hopfenweilerweg 45 insgesamt 49 Bewohner und in einzelnen Wohnungen drei Personen.
Derzeit noch zur Verfügung hat die Stadt lediglich noch eine Wohnung für bis zu sechs Personen und ein Ein-Zimmer-Appartment. Somit sind zwei Wohnungen in den städtischen Unterkünften für die Obdachlosenunterbringung frei.
Der Stadt Bad Waldsee ist es wichtig, stets Wohnungen für den schnellen Bedarf frei zu halten, „falls jemand geräumt wird oder für den Fall, dass eine Wohnung beispielsweise durch Brand nicht mehr bewohnbar ist.“