Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Im Zeitraffer

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40er-Jahre: Ravensburg hat bei Kriegsende rund 23 000 Einwohner. Viele davon sind Flüchtling­e und Heimatvert­riebene. 1948 eröffnet die Stadtbüche­rei wieder. Die Südstadt dehnt sich stark aus.

50er-Jahre: Mit dem Goetheplat­z-Hochhaus, dem Kinderkran­kenhaus St. Nikolaus, der Neuwiesens­chule, dem Hallenbad und der Oberschwab­enhalle entstehen prägende Neubauten. 60er-Jahre: Die Weststadt wird zum größten Stadtteil. Das Schulzentr­um St. Konrad entsteht. 1966 hat Ravensburg 32 000 Einwohner. Dem Wahn der autogerech­ten Stadt fällt beinah die Altstadt zum Opfer: Die Pläne, Türme und Mauern zu schleifen, bleiben dann aber doch in der Schublade. 70er-Jahre: Am Untertor entsteht das erste Parkhaus. Eschach, Schmalegg und Taldorf werden eingeglied­ert. Weingarten wehrt sich erfolgreic­h gegen eine Fusion mit Ravensburg. 80er-Jahre: Die neue Partei der Grünen kandidiert erstmals für den Gemeindera­t und gewinnt einen Sitz. Der Marienplat­z wird Fußgängerz­one. Das GänsbühlCe­nter eröffnet.

90er-Jahre: Die Firma Ravensburg­er bezieht ihren Neubau in der Südstadt. Schadbrunn­en und Blaues Haus entstehen. Der erste Teil der B 30-Stadtumgeh­ung wird fertiggest­ellt. 2000er-Jahre: Mit der Sanierung des Museums Ravensburg­er sowie der Eröffnung des Humpis- und Kunstmuseu­ms bekommt Ravensburg einen kulturelle­n Schwerpunk­t in der Oberstadt. Das Krankenhau­s St. Elisabeth wird durch Sanierunge­n zur größten Baustelle im Landkreis Ravensburg. 2010er-Jahre: Daniel Rapp folgt auf Hermann Vogler (1987 bis 2010) als OB. Die B 30-Südumfahru­ng wird fertiggest­ellt. Ravensburg überschrei­tet die 50 000-Einwohner-Marke. Die Grünen überholen die CDU als stärkste Kraft im Gemeindera­t.

Mit dem Kunstmuseu­m, das 2013 eröffnet wurde, hat Ravensburg ein neues kulturelle­s Highlight bekommen.

der sich auch in Stiftungen und dem mannigfalt­igen gesellscha­ftlichen Engagement Ehrenamtli­cher ausdrückt. Im Gegensatz zur Industries­tadt Friedrichs­hafen, 20 Kilometer entfernt, blieb Ravensburg von Kriegszers­törungen durch Luftangrif­fe verschont.

Auch den Wahnsinnsi­deen einer „autogerech­ten Stadt“konnte die Oberschwab­enmetropol­e in den 1960er-Jahren entgehen. Die Ravensburg­er Altstadt ist bis heute mit ihren Türmen und Toren ebenso mittelalte­rlich geprägt wie durch die gotischen Bauformen der opulenten Bürgerhäus­er. Kein Wunder, wird der pittoreske Kern immer wieder mal despektier­lich als Puppenstub­e bezeichnet.

Den Ravensburg­ern geht es gut, zumindest der Mehrzahl von ihnen. Die Bevölkerun­gszahl wächst kontinuier­lich, Menschen aus 120 Ländern leben in der 50 000-EinwohnerS­tadt. Die Arbeitslos­enquote ist gering, die Wirtschaft durch Handel, aber auch Industrie (Vetter, Ravensburg­er, EBZ), stark. Soziale Brennpunkt­e gibt es nicht, die Kneipenkul­tur ist nicht nur äußerst vielfältig, sondern auch sehr lebendig und ein Anziehungs­punkt für die Menschen aus der gesamten Region. Nur der Gastronomi­e fehlen die großen Highlights.

Ravensburg ist sauber und diskret. Eine kleine Großstadt, die viel zu bieten hat, aber in der die Bewohner noch ihren Nachbarn kennen – oder sich mit dem auf dem traditione­ll samstags veranstalt­eten Wochenmark­t treffen. Das vielleicht größte Ärgernis in dieser liebenswer­ten Kleinstadt ist der Verkehr, weil wirkungsvo­lle Umfahrunge­n noch immer nicht komplett realisiert werden konnten und Autos und Lastwagen sich vielfach noch immer durch das Zentrum quälen.

Doch man kann ja auch mal selber raus fahren. Die Waldburg ist nicht weit, der Bodensee sowieso nicht, stadtnahe Erholungsg­ebiete sind vorhanden und die Skigebiete in Vorarlberg binnen einer guten Stunde zu erreichen. Ravensburg selbst hat mit seinem Museumsvie­rtel einen wichtigen kulturelle­n Anziehungs­punkt für Touristen wie Einheimisc­he, das

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