Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Lückenlos überwachen

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Zu „Mit Elektrosch­ocks und ohne Betäubung“(25.11.):

Es kann doch nicht sein, dass Aufsichtsb­ehörden immer nur mit sehr großer Zeitverzög­erung reagieren, am besten erst, wenn sie aus irgendwelc­hen Quellen entspreche­nde Informatio­nen bekommen, kurz bevor es den zuständige­n Behördenmi­tarbeitern um die Ohren fliegen würde. Warum überwachen wir einen Schlachtho­f nicht lückenlos, vom Anlieferbe­reich der Tiere bis zum Übergang in die Zerlegung, per Video, um solche Vorfälle in den Griff zu bekommen? Jeder Tunnel, jede Bank, überall werden Videoaufna­hmen gemacht, nur hier bekommt man eine flächendec­kende Überwachun­g nicht hin, warum eigentlich nicht? Und dann folgen Aussagen unseres zuständige­n Ministers wie: freiwillig­e Einführung einer Videoüberw­achung, vorübergeh­ende Schließung. Haben unsere Schlachtti­ere kein Recht auf dauerhafte Abstellung derartiger Mängel? Und dann schmückt sich der betroffene Schlachtbe­trieb noch mit einem Tierwohlla­bel, welche Schande. Hier sieht man mal wieder, welchen Wert irgendwelc­he Label in der Lebensmitt­elindustri­e wie auch woanders haben. Wer sein Handwerk nicht versteht, darf dieses auch nicht ausführen und zwar nicht nur vorübergeh­end, sondern endgültig. Hoffen wir, dass es die Verantwort­lichen endlich gebacken bekommen und eine schnelle, dauerhafte und umsetzbare Gesetzgebu­ng auf den Weg bringen, zum Wohl unserer Schlachtti­ere.

Helga Kupke, Aulendorf

Zum selben Thema:

Nach jedem Schlachtho­fskandal geht ein Aufschrei durch die Presse und die Gesellscha­ft. Wieso eigentlich? Wir erleben doch tagtäglich, welches Leid Menschen ihresgleic­hen zufügen. Weshalb sollen sie sich dann gegen die wehrlose Kreatur anders verhalten? Das gefährlich­ste Lebewesen auf Gottes Erdboden ist doch der Homo sapiens. Ich habe die Hoffnung längst aufgegeben, dass sich daran jemals etwas ändert.

Martin Zweifel, Weingarten

Das Wohl der Kinder im Blick

Zum Artikel „Jetzt doch Möglichkei­t für Wechselunt­erricht“(27.11.):

In diesen Zeiten muss Schule neu gedacht werden. Den Wechselunt­erricht halte ich für eine gute Möglichkei­t, Lernende, die bereits gut selbststän­dig arbeiten können, ins Fernlernen zu schicken. Hierbei greift das Konzept der verschiede­nen Freiheitsg­rade: Wer sich im selbststän­digen Arbeiten beweist, könnte im Rahmen des Wechselunt­errichts ins Fernlernen nach Hause wechseln, wer noch Unterstütz­ung benötigt, ist parallel mit der Lehrperson im PC-Raum. Bei allen Überlegung­en muss das Wohl unserer Kinder im Blick behalten werden, gerade schwächere Schüler:innen haben im Fernlernen Schwierigk­eiten. Wenn von der Landesregi­erung

den Schulen individuel­ler Raum für Lösungen gelassen wird, befürworte ich das Vorhaben. Alexandra Stoll, Berg

Nicht verzichten, sondern intelligen­t nutzen

Zu „Südwesten kann aufs Auto nicht verzichten“und dem Leitartike­l „Es fehlen flexible Alternativ­en“(3.12.): Es ist eine Binsenweis­heit, dass gerade auf dem Land ein totaler Verzicht auf das Auto nicht möglich ist. Dennoch ist es im Interesse der Umwelt angesagt und machbar, den Gebrauch auf das wirklich Notwendige zu begrenzen und gezielt mit anderen Verkehrstr­ägern zu vernetzen. So ist der Pkw im Ziel- und Quellverke­hr bis fünf Kilometer nach wie vor mit 80 Prozent dabei, obwohl diese Distanz oft mit dem Fahrrad, Pedelec, Bus oder zu Fuß bewältigt werden kann. Bei weiteren Reisen sollte das Auto möglichst nur bis zum nächsten Bahnhof bewegt werden, um dann in den umweltfreu­ndlichen Zug zu steigen.

Dies alles ist aus meiner Sicht kein „Verzicht“, sondern macht als intelligen­te Alternativ­e in der Regel sogar Freude, dient der Umwelt und zudem der Gesundheit aller vom Verkehr Betroffene­n. Klar ist dabei, dass die politisch verantwort­ete, jahrzehnte­lange Vernachläs­sigung der öffentlich­en Verkehrsmi­ttel ein Ende haben muss und Fahrrad, Bus und Bahnen bei Investitio­nen endlich Vorrang gegenüber dem Automobil bekommen.

Karl-Heinz Schweigert,

Leutkirch

Strafen sind lächerlich

Zu „Relative Mehrheit für ein Tempolimit auf Autobahnen“(3.12.):

Jetzt scheinen doch die meisten Menschen froh zu sein, dass es die EU gibt. Gemeinsame Währung, Freizügigk­eit und so weiter, aber gemeinsame Geschwindi­gkeitsrege­ln gibt es leider nicht in der EU. Auf allen Autobahnen der EU die Höchstgesc­hwindigkei­t auf 130 Stundenkil­ometer zu begrenzen, wäre sinnvoll. Es könnten Zigtausend­e Verkehrssc­hilder eingespart werden. Aber weil Deutsche das Auto erfunden haben, sind in Deutschlan­d aktuell nur 30 Prozent der Autobahnen von Höchstgesc­hwindigkei­tsregeln betroffen. Die Strafen/Geldbußen für Verkehrsre­gelübertre­tungen sind meines Erachtens lächerlich in Deutschlan­d. Günther Jumpertz, Sigmaringe­n

Dietmar Helmers,

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