Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Meckenbeurer Verein hilft dem Dorf Kassery in Guinea
Leser können bei der SZ-Aktion „Helfen bringt Freude“dazu beitragen, dass ein Lehrerwohnhaus gebaut wird
MECKENBEUREN - Zum dritten Male infolge unterstützt die „Schwäbische Zeitung“mit der Weihnachts-Spendenaktion „Helfen bringt Freude“den in Meckenbeuren ansässigen Hilfsverein „Djarama“. Der 2001 von Solomon und Anke Bah gegründete gemeinnützige Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Bewohnern des 1000 Einwohner Dorfes Kassery im westafrikanischen Guinea zu helfen, aus der ländlichen Armut herauszufinden und so gleichzeitig Fluchtursachen und Abwanderung zu bekämpfen.
Da es in der guineischen Region Telimele weder ein funktionierendes Stromnetz noch eine Grundversorgung mit sauberem Trinkwasser gibt, lag der Fokus der vergangenen Jahre vor allen auf dem Bau und Erhalt von Schöpfbrunnen sowie dem Auf- und Ausbau des Bildungssystems. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die aktive Miteinbeziehung der Dorfbewohner gerichtet. So sollen diese ihre Zukunft eigenverantwortlich mitgestalten und weiterentwickeln. Nur so, davon sind die Verantwortlichen um Salomon und Anke Bah überzeugt, kann vor allem den Kindern und Jugendlichen des Dorfes eine nachhaltig positive Zukunftsperspektive in ihrer Heimat gegeben werden.
Zahlreiche Schöpfbrunnen konnten im Zusammenspiel des Hilfsvereins und der Dorfbewohner gebaut werden. Der Erhalt sowie die Reparatur der von Starkregen beschädigten oder gänzlich zerstörten Brunnen stellt den Verein wie die Bewohner von Kassery immer wieder vor enorme Aufgaben. Sauberes Wasser aus den oft weit entfernten Schöpfbrunnen zu holen, ist zumeist die Aufgabe der Kinder und Jugendlichen. Ein dichtes Netz an Brunnen wird so zur
Arbeitsentlastung und verschafft Zeit für Bildung und Schule.
Bereits 2014 konnte mithilfe des Vereins „Djarama“ein neues Schulgebäude für gut 100 Mädchen und Jungen erstellt und in Betrieb genommen werden. Zwei Lehrerwohnungen entstanden zudem direkt bei der Schule. Dennoch gestaltet sich die Anwerbung von weiteren Lehrkräften äußerst schwierig. Dies vor allem, da die Lebensbedingungen in der nur 75 Kilometer entfernten Hauptstadt Conakry ungleich besser sind.
Mit dem Bau eines weiteren Lehrerhauses soll der Anreiz geschaffen werden, dass sich die dringend benötigten Lehrer für Kassery entscheiden und dort niederlassen.
Schwer getroffen wurde das ohnehin verarmte westafrikanische Land durch die Corona-Pandemie. Mitte März war Solomon Bah in seine Heimat gereist, um die anstehenden Projekte und Arbeiten zu koordinieren und beim Bau des neuen Lehrerhauses mit Hand anzulegen. Nach dem Ausbruch von Corona musste er das Land allerdings bereits im April wieder verlassen. Weitaus schlimmer jedoch traf es die Bauleute in Kassery, als die Hauptstadt Conakry infolge der Pandemie abgeriegelt und so die Materialbeschaffung abrupt unterbrochen wurde. Der Bau des Lehrerhauses musste eingestellt werden, ohne dabei die Baustelle ordentlich sichern zu können. Eine durch den Klimawandel mit bedingte extrem starke Regenzeit setzte ein und zog den Rohbau erheblich in Mitleidenschaft.
Zudem zerstörte der Starkregen fast die gesamte Erdnuss- und Reisernte in der Präfektur Telimele. „Corona und die extreme Regenzeit haben das Land sehr mitgenommen“, so Anke und Solomon Bah im Rückblick auf 2020. Dennoch sehen sie keinen
Grund zur Resignation und heben im Pressegespräch die Erfolge, die durch die Spenden aus Deutschland möglich wurden, hervor.
So ist es gelungen, vier Solarmodule zu beschaffen, an denen die Bewohner unter anderem ihre dringend benötigten Taschenlampen aufladen können. Auch konnten notwendig gewordene Ausbau- und Sanierungsarbeiten am und im Schulgebäude getätigt werden. Die Jahresbilanz macht, und dies trotz Pandemie und Klimawandel, Hoffnung. Mit der finanziellen Unterstützung durch die Leser der „Schwäbischen Zeitung“soll 2021 das durch Starkregen beschädigte Lehrerwohnhaus instandgesetzt und die Schultoiletten fertiggestellt werden. Zudem ist ein weiterer Schöpfbrunnen auf dem Schulgelände geplant.
Die Spenden aus Deutschland und das engagierte gemeinsame Anpacken von Vereinsmitgliedern und Einheimischen haben vieles bewirkt und die Lebenssituation der Bewohner von Kassery nachhaltig verbessert. Helfen auch Sie durch eine Spende mit, vor allem den Kindern und Jugendlichen in Kassery eine gute Perspektive für ihre Zukunft in ihrer Heimat zu geben.
Spendenkonto
Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V. Bank für Sozialwirtschaft Stuttgart IBAN: DE90 6012 0500 0001 7088 00, BIC: BFSWDE33STG Stichwort: Helfen bringt Freude schwaebische.de/ weihnachtsspendenaktion
Bei Fragen oder Anregungen zur Aktion freuen wir uns über eine Mail an weihnachtsspendenaktion@schwaebische.de