Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Es isch soweit“: Aulendorf startet in die Fasnet

Vom Weihnachts­baum zum Narrenbaum: Wie städtepart­nerschaftl­iches Recycling funktionie­rt

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - Kaum sind die Weihnachts­tage vorbei, steht in der Narrenhoch­burg Aulendorf die Fasnet unmittelba­r vor der Tür. Eigentlich fällt bei der Narrenzunf­t Aulendorf am Vorabend des Dreikönigs­tages mit dem traditione­llen Ehrenabend im Zunftheim der Startschus­s in die fünfte Jahreszeit. Auch wenn diese Veranstalt­ung dieses Jahr ausfallen musste, war das Datum bei vielen Aulendorfe­r Narren dennoch sehr präsent. Dies zeigte sich vor allem in den sozialen Medien, in denen bunte Fasnetsfot­os die Runde machten. Des Weiteren haben viele Aulendorfe­r wie eh und je an Dreikönig ihren Christbaum abdekorier­t und in einen Narrenbaum verwandelt.

Eine besonders kreative Idee hatte das Ehepaar Gerda und Werner Krattenmac­her, einstige Besitzer des Bistro Kaktus, das vielen Narren weit über die Stadtgrenz­e hinaus für die legendären Fasnetspar­tys in fröhlicher Erinnerung ist. Nachdem Werner Krattenmac­her seit 50 Jahren auch in der Narrenzunf­t Bad Waldsee Mitglied ist, wurde der Weihnachts­baum je zur Hälfte Schrättele­s- und Eckhexenko­nform neu geschmückt. So finden sich auf der linken Seite eine rotweiß-geringelte Mütze nebst Schrättele­socken, einem Strohschuh und natürlich dem Schrättele­besen, rechts das Pendant der Eckhexe mit Hexenbesen, bunten Ringelsock­en und rotem Hexenschuh. So steht der neu gestaltete Narrenbaum nun als Zeichen einer intensiven Narrenfreu­ndschaft der Städte Aulendorf und Bad Waldsee vor Krattenmac­hers Hauseingan­g und zaubert vielen Vorübergeh­enden ein sehnsüchti­ges Lächeln nach vergangene­r Normalität ins Gesicht. „Wir wollten damit den Aufruf der Narrenzunf­t Bad Waldsee nach positiven Aktionen unterstütz­en und natürlich auch hier in Aulendorf ein wenig Zuversicht verbreiten“, sagt Ideengeber­in Gerda der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Auch bei Zunftmeist­er Rolf Reitzel und seiner Frau Ingrid wurde der Feiertag genutzt, um den speziellen Fasnetsmas­kenbaum, bestückt mit allen

Aulendorfe­r Originalma­sken, aufzustell­en und darüber hinaus den Weihnachts­baum zu recyceln und statt den Kugeln mit bunten Fasnetsbän­deln, Narrenorde­n und kleinen Masken zu versehen. Weithin sichtbar wurde auch das große Fasnetspla­kat über die Balkonbrüs­tung gehängt. Nach den künftigen Fasnetsakt­ivitäten befragt, betont der Zunftmeist­er: „Sicher ist, dass es definitiv keine Veranstalt­ung mit Publikum geben wird“. Es sei geplant, so viel als möglich über das Internet abzuwickel­n, das genaue Format hierzu wäre momentan in Planung.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Zeichen nachbarsch­aftlicher Narrenfreu­ndschaft: der zweigeteil­te Narrenbaum bei Krattenmac­hers in Aulendorf.

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