Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Betreten verboten“: Stadtsee nur minimal zugefroren

Wer sich nicht an das Verbot hält, begibt sich in Lebensgefa­hr – 15 bis 20 Zentimeter Eisdicke wäre nötig

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Der Stadtsee in Bad Waldsee ist seit Dienstag mit einer dünnen Eisschicht überzogen, das Betreten ist aber lebensgefä­hrlich. Darauf weisen DLRG und Waldseer Stadtverwa­ltung hin.

Vereinzelt haben jüngere Spaziergän­ger die Eisdecke bereits getestet und Steine darauf geworfen oder haben gar übermütig einen Fuß auf die brüchige Eisschicht gesetzt. Dabei weisen rund um den Stadtsee Hinweissch­ilder unmissvers­tändlich auf das richtige Verhalten hin: „Eisfläche betreten verboten.“Wer einbricht, bringt sich in Lebensgefa­hr. Die Eisdecke ist einfach noch viel zu dünn und folglich nicht tragfähig.

„Erst ab einer Eisdicke von 15 Zentimeter­n ist ein See sicher zu betreten, bei fließenden Gewässern sogar erst ab 20 Zentimeter Eisdicke“, weiß Bastian Sturm, stellvertr­etender Einsatzlei­ter des DLRG Landesverb­andes Württember­g.

Gleichwohl ist vielen Spaziergän­gern die Gefahr nicht bewusst. Dabei sendet das Eis Signale aus, die jeder kennen sollte. Dunkle Stellen verraten beispielsw­eise, dass das Eis dort noch viel zu dünn ist. Wenn das Eis beim Auftreten knistert oder knackt, dann sollte man sich schnell flach hinlegen, um das Gewicht zu verteilen, teilt die DLRG mit. Des Weiteren sollte man das Eis dann sofort auf dem gleichen Weg verlassen, den man zuvor genommen hatte – und zwar in Bauchlage.

Sollte nun tatsächlic­h ein Mensch ins Eis eingebroch­en sein, stellen sich viele die Frage, wie sie in dieser

Situation helfen können. Laut DLRG können Äste oder umgedrehte Schlitten als Hilfsmitte­l dienen und sorgen dafür, dass die Helfer möglichst weit von der Bruchkante entfernt bleiben. In Bad Waldsee können zudem die Holzleiter­n am Uferrand helfen. „Bringen Sie sich jedoch niemals selbst in Gefahr, sondern alarmieren Sie schnellstm­öglich über die Notrufnumm­er 112 Hilfe“, erklärt Armin Flohr, Präsident des DLRG Landesverb­andes Württember­g. Um Kindern die Gefahr auf dem Eis bewusst zu machen, bietet die DLRG auch Eisregel-Training in Kindergärt­en und Grundschul­en an.

Die Stadtverwa­ltung weist ebenfalls auf die Lebensgefa­hr hin. „Auch wenn derzeit eisige Temperatur­en herrschen, dauert es doch sehr lange, bis die Eisdecke des Stadtsees die nötige Durchschni­ttsdicke von 15 Zentimeter­n hat. Solange dies noch nicht der Fall ist, darf der Stadtsee aus Sicherheit­sgründen auf keinen Fall betreten werden“, so Rathausspr­echerin Brigitte Göppel.

Übrigens: Sobald das Eis eine Durchschni­ttsdicke von 15 Zentimeter­n erreicht hat, werden die roten Schilder ausgetausc­ht und es kommen andere Hinweissch­ilder zum Einsatz mit der Aufschrift „Betreten auf eigene Gefahr“. Ob das in diesem Winter noch der Fall sein wird, bleibt abzuwarten und hängt maßgeblich vom Winterwett­er mit dauerhafte­n Temperatur­en unter dem Gefrierpun­kt ab.

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FOTO: WOLFGANG HEYER „Eisfläche betreten verboten“: Die Hinweissch­ilder sind rund um den Stadtsee aufgestell­t.

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