Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Mehrheit befürchtet verödete Innenstädt­e

Südwesten in Sorge um die Einzelhänd­ler – Branche kritisiert Corona-Hilfen des Bundes

- Von Helena Golz, Jochen Schlosser und unseren Agenturen

RAVENSBURG/STUTTGART - Die Wirtschaft ist der Stolz des Südwestens. Doch angesichts der CoronaPand­emie sind die Bürger in BadenWürtt­emberg in Sorge. Nicht nur die Krise der Unternehme­n und die eigene Situation bewerten viele kritisch, sie befürchten auch eine Verödung der Innenstädt­e, eine Pleitewell­e der Einzelhänd­ler. Im BaWüCheck, der repräsenta­tiven monatliche­n Umfrage der Tageszeitu­ngen in Baden-Württember­g in Zusammenar­beit

mit dem renommiert­en Institut für Demoskopie Allensbach (IfD), äußerten 70 Prozent der Befragten diese Angst. Darunter sind sogar 40 Prozent davon überzeugt, dass die Entwicklun­g in Richtung Onlinehand­el anhält und die Innenstädt­e dauerhaft an Attraktivi­tät verlieren. Lediglich 15 Prozent halten diese Sorge für übertriebe­n, weitere 15 Prozent sind unentschie­den.

Die Stimmung bei den Einzelhänd­lern gibt allen Anlass zu Beunruhigu­ng. Ein großer Teil hat angesichts des anhaltende­n Lockdowns Existenzän­gste. Auch die Hilfsangeb­ote

des Staates seien nicht ausreichen­d. „Die Situation im Handel ist äußerst dramatisch“, sagte Hermann Hutter, der Präsident des Handelsver­bandes

Baden-Württember­g, am Mittwoch. Mehr als die Hälfte der Händler sehe spätestens in der zweiten Jahreshälf­te ihre Geschäftsg­rundlage gefährdet. Einer großen Mehrheit reichten die aktuellen Hilfsmaßna­hmen nicht aus. So sagte der Ravensburg­er Mode- und Sportartik­elhändler Roland Reischmann am Mittwoch: „Die Überbrücku­ngshilfe III ist komplizier­t, sie ist ungerecht und viel zu langsam. Reischmann hatte zuvor mit anderen Betroffene­n die Initiative „Handel steht zusammen“ins Leben gerufen.

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