Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Bericht über Apfelsorte weckt Erinnerung
SZ-Leser war beim Pflanzen des Klon-Baums in Rottum dabei
AULENDORF (sz/pau) - Der Bericht anlässlich des Tags des Deutschen Apfels („Hier ist der Apfel eine Herzensangelegenheit“, SZ vom 11. Januar) hat bei einem „Schwäbische Zeitung“-Leser Erinnerungen geweckt – insbesondere die Erwähnung von Jakob Fischer, dem Oberschwaben, nach dem vor rund 100 Jahren eine Apfelsorte benannt wurde: „Im Rahmen meiner einjährigen Ausbildung zum Fachwart für Obst- und Gartenbau bei der Bauernschule in Biberach hatte ich die Gelegenheit den Urbaum von Herrn Fischer zu sehen“, schreibt Roland Hinderhofer aus Blönried – und schickt ein Foto mit.
2019 habe der Baum, der in Rottum steht, noch irgendwie gelebt, 2020 sei er dann aber abgestorben. Tatsächlich bestätigte Alexander Ego, Leiter der Obst-und Gartenbauakademie
Biberach, der „Schwäbischen Zeitung“vergangenen September, dass es 2020 die letzte Ernte war und der Tod des Baumes festgestellt wurde. Dass die Geschichte des Baums damit allerdings noch nicht ganz zu Ende ist, davon hat Hinderhofer sich selbst überzeugen können. „Ich durfte im Rahmen meiner Ausbildung dabei sein, den zweiten Klon zu pflanzen“, berichtet er. Nun wächst eine exakte, genetische Kopie des Urbaums nur wenige Meter, ebenfalls in Rottum, entfernt.
Zu verdanken ist das Ego, der sich dem Urbaum schon vor einiger Zeit angenommen hatte. Er fand schließlich das Dresdener Julius-Kühn-Institut. Dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen gelang es 2016 den Rottumer Ur-Jakob zu klonen. Hinderhofer weiß von drei Klonen, die es wohl insgesamt gibt.