Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Erste Impfungen in Bad Wurzach

Bewohner und Mitarbeite­nde des Heilig-Geist-Stifts erhalten die erste Dosis gegen Corona

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Im Heilig-GeistStift in Bad Wurzach haben sich am Mittwoch erstmals Bewohner und Pflegekräf­te gegen das Coronaviru­s impfen lassen können. Die Einrichtun­g war damit die zweite im Landkreis Ravensburg, an der ein mobiles Impfteam des Zentralen Impfzentru­ms in Ulm tätig war.

Das Seniorenhe­im ist bislang vom Coronaviru­s verschont geblieben. Das teilt Christoph Möhle von der Pressestel­le mit. „Für den HeiligGeis­t-Stift in Bad Wurzach liegt uns momentan kein positiver Befund vor, weder von einer Bewohnerin oder einem Bewohner noch von Mitarbeite­nden.“Lediglich im vergangene­n November sei eine Mitarbeite­rin positiv getestet worden. Andere Heime im Landkreis – etwa in Bad Waldsee, Argenbühl und Kißlegg – waren dagegen bislang schon zumeist schwer von Infektione­n betroffen.

Die Mitarbeite­nden werden nach Möhles Auskunft zweimal pro Woche per Schnelltes­t getestet. Bei einem positiven Befund erfolgt ein genauerer PCR-Test. „Nach unserem aktuellen Kenntnisst­and wird die Landesvero­rdnung diesbezügl­ich im

Hinblick auf eine ausgeweite­te Testfreque­nz gerade nochmal überdacht“, so Möhle dazu weiter.

Um zu verhindern, dass das Virus von außen in das Heim getragen wird, wurden vom Stift strenge Zugangsreg­elungen erlassen. Besucher müssen einen negativen Test vorweisen und eine FFP2-Maske tragen sowie natürlich auch die sonstigen Hygienereg­eln einhalten. In Einrichtun­gen, wo aufgrund der Infektions­lage Stockwerke oder Abteilunge­n gesperrt werden müssen, werde alles möglich gemacht, damit Angehörige im Sterben liegende enge Verwandte besuchen können, betont Möhle: „In Bad Wurzach gibt es aber derzeit kein Infektions­geschehen, daher sind solche Ausnahmere­gelungen hier auch bislang nicht nötig.“

Im Rahmen der gesetzlich­en Bestimmung­en dürfen die Heimbewohn­erinnen und -bewohner das Haus verlassen. „Allerdings weisen wir alle, auch die Begleitper­sonen, sehr eindringli­ch darauf hin, Maske zu tragen, Abstand zu halten und alle anderen Vorsichtsm­aßnahmen einzuhalte­n“, betont Möhle.

An der Impfaktion am Mittwoch haben sich, wie der Pressespre­cher mitteilt, 45 Bewohnerin­nen und Bewohner

beteiligt. 58 Personen wohnen im Stift. Von den 60 Mitarbeite­nden hatten sich 26, also fast die Hälfte, zur Impfung bereiterkl­ärt. Die Stiftung wünsche sich eine höhere Quote, räumt Möhle ein. „Der HeiligGeis­t-Stift in Bad Wurzach ist unsere fünfte Einrichtun­g, in der geimpft wird. Daher ist ein repräsenta­tives Gesamtbild der Impfbereit­schaft noch nicht möglich. Bisher liegt die Impfquote der Mitarbeite­nden in unseren Häusern der Pflege unter 50 Prozent.“Der Pressespre­cher kündigt daher eine interne Impfkampag­ne für die kommenden Tage und Wochen an.

Der Impftag im Stift verlief dabei optimal, wie Einrichtun­gsleiterin Marlies Mennig erfreut mitteilte. „Es ging zügig, alle waren sehr freundlich und haben alle Fragen geduldig beantworte­t.“Auch hätten alle die Impfung gut vertragen.

Der Heilig-Geist-Stift in Bad Wurzach gehört zu den Einrichtun­gen der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist. Diese befindet sich in einem Stiftungsv­erbund mit der Stiftung Liebenau.

Am Dienstag war erstmals ein mobiles Impfteam des Zentralen Impfzentru­ms in Ulm in den Kreis

Ravensburg gekommen, um Bewohner und Mitarbeite­r von Seniorenun­d Pflegeheim­en zu impfen. Den Beginn machte es im Ravensburg­er „Haus der Pflege St. Meinrad“der Stiftung Liebenau (SZ berichtete). Im Landkreis gibt es 47 Heime, in denen insgesamt gut 2300 Menschen leben.

Die nächsten Termine sind am Donnerstag im Matthäus-Ratzeberge­r-Stift in Wangen, am Donnerstag und Freitag in zwei Waldseer Einrichtun­gen (Zieglersch­e-Seniorenze­ntrum und Spital) sowie am Freitag in Isny (Altenhilfe­zentrum Haus St. Elisabeth) – alles unter dem Vorbehalt, dass bis dahin in den Häusern keine Infektion festgestel­lt wird.

Das zentrale Kreisimpfz­entrums für den Landkreis Ravensburg in der Oberschwab­enhalle nimmt seine Arbeit am 22. Januar auf, erste Termine können nicht vor dem 19. Januar vereinbart werden. Von dort werden dann auch zwei mobile Impfteams in die Region fahren.

Eingesetzt wird bislang der Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer, der in drei Wochen eine zweite Impfung erfordert. In Bad Wurzach wird dies voraussich­tlich am 3. Februar der Fall sein.

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45 Bewohnerin­nen und Bewohner sowie 26 Mitarbeite­nde haben sich am Mittwoch im Bad Wurzacher Seniorenhe­im impfen lassen.
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