Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Erste Impfungen in Bad Wurzach
Bewohner und Mitarbeitende des Heilig-Geist-Stifts erhalten die erste Dosis gegen Corona
BAD WURZACH - Im Heilig-GeistStift in Bad Wurzach haben sich am Mittwoch erstmals Bewohner und Pflegekräfte gegen das Coronavirus impfen lassen können. Die Einrichtung war damit die zweite im Landkreis Ravensburg, an der ein mobiles Impfteam des Zentralen Impfzentrums in Ulm tätig war.
Das Seniorenheim ist bislang vom Coronavirus verschont geblieben. Das teilt Christoph Möhle von der Pressestelle mit. „Für den HeiligGeist-Stift in Bad Wurzach liegt uns momentan kein positiver Befund vor, weder von einer Bewohnerin oder einem Bewohner noch von Mitarbeitenden.“Lediglich im vergangenen November sei eine Mitarbeiterin positiv getestet worden. Andere Heime im Landkreis – etwa in Bad Waldsee, Argenbühl und Kißlegg – waren dagegen bislang schon zumeist schwer von Infektionen betroffen.
Die Mitarbeitenden werden nach Möhles Auskunft zweimal pro Woche per Schnelltest getestet. Bei einem positiven Befund erfolgt ein genauerer PCR-Test. „Nach unserem aktuellen Kenntnisstand wird die Landesverordnung diesbezüglich im
Hinblick auf eine ausgeweitete Testfrequenz gerade nochmal überdacht“, so Möhle dazu weiter.
Um zu verhindern, dass das Virus von außen in das Heim getragen wird, wurden vom Stift strenge Zugangsregelungen erlassen. Besucher müssen einen negativen Test vorweisen und eine FFP2-Maske tragen sowie natürlich auch die sonstigen Hygieneregeln einhalten. In Einrichtungen, wo aufgrund der Infektionslage Stockwerke oder Abteilungen gesperrt werden müssen, werde alles möglich gemacht, damit Angehörige im Sterben liegende enge Verwandte besuchen können, betont Möhle: „In Bad Wurzach gibt es aber derzeit kein Infektionsgeschehen, daher sind solche Ausnahmeregelungen hier auch bislang nicht nötig.“
Im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen dürfen die Heimbewohnerinnen und -bewohner das Haus verlassen. „Allerdings weisen wir alle, auch die Begleitpersonen, sehr eindringlich darauf hin, Maske zu tragen, Abstand zu halten und alle anderen Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten“, betont Möhle.
An der Impfaktion am Mittwoch haben sich, wie der Pressesprecher mitteilt, 45 Bewohnerinnen und Bewohner
beteiligt. 58 Personen wohnen im Stift. Von den 60 Mitarbeitenden hatten sich 26, also fast die Hälfte, zur Impfung bereiterklärt. Die Stiftung wünsche sich eine höhere Quote, räumt Möhle ein. „Der HeiligGeist-Stift in Bad Wurzach ist unsere fünfte Einrichtung, in der geimpft wird. Daher ist ein repräsentatives Gesamtbild der Impfbereitschaft noch nicht möglich. Bisher liegt die Impfquote der Mitarbeitenden in unseren Häusern der Pflege unter 50 Prozent.“Der Pressesprecher kündigt daher eine interne Impfkampagne für die kommenden Tage und Wochen an.
Der Impftag im Stift verlief dabei optimal, wie Einrichtungsleiterin Marlies Mennig erfreut mitteilte. „Es ging zügig, alle waren sehr freundlich und haben alle Fragen geduldig beantwortet.“Auch hätten alle die Impfung gut vertragen.
Der Heilig-Geist-Stift in Bad Wurzach gehört zu den Einrichtungen der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist. Diese befindet sich in einem Stiftungsverbund mit der Stiftung Liebenau.
Am Dienstag war erstmals ein mobiles Impfteam des Zentralen Impfzentrums in Ulm in den Kreis
Ravensburg gekommen, um Bewohner und Mitarbeiter von Seniorenund Pflegeheimen zu impfen. Den Beginn machte es im Ravensburger „Haus der Pflege St. Meinrad“der Stiftung Liebenau (SZ berichtete). Im Landkreis gibt es 47 Heime, in denen insgesamt gut 2300 Menschen leben.
Die nächsten Termine sind am Donnerstag im Matthäus-Ratzeberger-Stift in Wangen, am Donnerstag und Freitag in zwei Waldseer Einrichtungen (Zieglersche-Seniorenzentrum und Spital) sowie am Freitag in Isny (Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth) – alles unter dem Vorbehalt, dass bis dahin in den Häusern keine Infektion festgestellt wird.
Das zentrale Kreisimpfzentrums für den Landkreis Ravensburg in der Oberschwabenhalle nimmt seine Arbeit am 22. Januar auf, erste Termine können nicht vor dem 19. Januar vereinbart werden. Von dort werden dann auch zwei mobile Impfteams in die Region fahren.
Eingesetzt wird bislang der Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer, der in drei Wochen eine zweite Impfung erfordert. In Bad Wurzach wird dies voraussichtlich am 3. Februar der Fall sein.