Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Ein vernünftiger Sprint
In Oberhof nur zwei Norweger vor Peiffer und Lesser
OBERHOF (SID) - Arnd Peiffer und Erik Lesser umarmten sich im Zielraum innig. Starker Dritter und Vierter im Sprint über zehn Kilometer – den Routiniers fiel nach den Enttäuschungen in der ersten Woche des Heim-Weltcups in Oberhof ein Stein vom Herzen. Vier Wochen vor der Biathlon-Weltmeisterschaft sorgten sie nach fehlerfreien Schießleistungen für Wiedergutmachung und das erhoffte Ausrufezeichen. „Wir freuen uns sehr, dass es geklappt hat. Wir haben gezeigt, dass wir es besser können, nachdem das letzte Woche in die Hose gegangen ist“, sagte Peiffer nach seinem furiosen Lauf bei widrigen Verhältnissen am Rennsteig.
„Wir haben es jetzt mal geschafft, einen vernünftigen Sprint über die Bühne zu bekommen. Schade, dass kein Verfolger nachkommt. Aber das ist schon ein bisschen Genugtuung“, sagte auch Lesser zufrieden. Mit der Niederlage im teaminternen Duell haderte er aber doch ein bisschen. „Dass Arnd mich geschlagen hat, tut weh“, sagte der 32-Jährige mit einem schelmischen Grinsen. Peiffer stichelte bestens gelaunt, es tue ihm schon „sehr gut“, sich auf der letzten Runde gegen seinen guten Freund behauptet zu haben. Doch noch lieber hätte er „mit Erik zusammen“auf dem Podest gestanden, so der Olympiasieger.
Allerdings, das fügte Lesser nachdenklich an: „Ausruhen können wir uns nicht. Die anderen sind trotzdem besser als wir.“Dennoch: „Das tut richtig gut“, meinte auch Benedikt Doll, der als Elfter das starke Ergebnis für den Deutschen Skiverband abrundete. Das Maß der Dinge bleiben aber die Norweger. Der Sieg ging bei böigem Wind an Johannes Thingnes Bö, der ohne Schießfehler in 24:43,6 Minuten triumphierte und sich seinen 51. Weltcup-Erfolg sicherte. Bö gewann vor seinem Landsmann Sturla Holm Lägreid (0/12,4 Sekunden zurück). Peiffer lag 27,9 Sekunden zurück, Lesser 30,6. Johannes Kühn, Philipp Horn und Roman Rees enttäuschten dagegen als 40., 46. und 50.