Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Zum Jahresauft­akt zurück an die Spitze

Häfler Volleyball­er besiegen Herrsching mit 3:1 in der Bundesliga – Am Samstag kommt Düren zum Topspiel

- Von Nico Brunetti

FRIEDRICHS­HAFEN - Neues Jahr, aber altes Ziel: Der VfB Friedrichs­hafen will Meister der Volleyball-Bundesliga werden. In der Hinrunde im Jahr 2020 haben sich die Häfler dafür in eine gute Position gebracht und auf dieser wollten sie gleich zum Jahresauft­akt aufbauen. Schließlic­h hatten sie am Mittwoch die Möglichkei­t, mit einem Sieg im elften Saisonspie­l an die Tabellensp­itze zu springen. Zu Gast in Friedrichs­hafen war der selbsterna­nnte „geilste Club der Welt“: Die WWK Volleys Herrsching, die ihre beste Hinrunde der Vereinsges­chichte gespielt haben und auf Platz fünf stehen. Aber wie schon im Hinspiel gab es für sie auch diesmal gegen den VfB nichts zu holen. Mit einem 3:1 (25:19, 22:25, 25:18, 25:22) in der heimischen Zeppelin Cat Halle A1 jubelte der VfB also auch über die Zurückerob­erung der Tabellenfü­hrung. „Es war ganz wichtig, nach der Pause wieder in den Rhythmus zu kommen. Wir haben jedes Spiel Druck und sind in der Rolle des Gejagten. Damit gehen wir gut um. Es war wieder eins der Spiele, die wir gewonnen haben, weil wir es kompakt gut spielen“, freute sich VfB-Trainer Michael Warm über den gelungenen Jahresauft­akt.

In der ersten Begegnung nach der kurzen Wintervorb­ereitung schenkte Warm zunächst Dejan Vincic, Linus Weber, David Fiel, Nicolas Maréchal, Rares Balean und Markus Steuerwald das Vertrauen. Auch Mittelbloc­ker Nehemiah Mote bekam von Beginn an ordentlich Einsatzzei­t. Den ersten Abschnitt im ersten Satz des neuen Jahres gestaltete­n die Friedrichs­hafener auch erfolgreic­h: Zur ersten technische­n Auszeit stand es 8:7 für die Gastgeber. Doch die Gäste mit den bayerische­n blau-weißen Hosen waren voll im Spiel und unterstric­hen das mit ihrer zwischenze­itlichen 14:13-Führung. Ein Rückstand, der die Häfler aber scheinbar anspornte. Denn von da an fingen sie an, den ersten Satz zu dominieren und ihn in die eigene Richtung zu lenken. Immer wieder gelang es dem Warm-Team, mit schnellen Spielzügen durch die Mitte zum Erfolg

zu kommen. Die Herrsching­er hatten auf diese Pässe von Vincic und die Angriffssc­hläge von Fiel und Mote keine Antwort, sodass der VfB auch dank eines Trainingss­chwerpunkt­es davonzog. „Wir haben den Schnellang­riff intensiv trainiert“, so Warm. Mit guten Blocks gegen die Bälle von Herrsching­s Außenangre­ifer David Wieczorek und zwei Punkten von Balean entschied der VfB den ersten Satz mit 25:19 für sich.

Einen lockerleic­hten Spaziergan­g am Mittwoch sollte es aber nicht geben. Herrsching rappelte sich wieder auf und kämpfte gegen die Dominanz des Favoriten an – und das erfolgreic­h. Im zweiten Satz begegneten sich beide Teams bis zum Schluss auf

Augenhöhe. Dabei gab es zu Beginn auch eine Diskussion zwischen den Häflern um Vincic und dem Hauptschie­dsrichter Daniel Apanowicz. Der Unparteiis­che blieb aber bei seiner Entscheidu­ng: Er gab den Punkt zum 4:3 dem Team von Trainer Max Hauser, aus seiner Sicht berührte Weber das Netz. Damit geriet der VfB ins Hintertref­fen – und kam in diesem Satz nicht mehr zurück. 5:6, 6:9, 10:12, 15:16 und 21:23 lauteten weitere Spielständ­e. „Es ist schwer gegen Herrsching. Sie haben ein gutes Team, das sich sehr gut kennt“, meinte Mote. Vor allem Wieczorek, der im ersten Satz des Abends noch unglücklic­h agierte, befand sich nun in starker Verfassung. Ein Punkt von ihm zum 24:22 und ein Punkt vom anderen Außenangre­ifer, Tim Peter, machten den überrasche­nden 25:22Satzgewi­nn perfekt. Das konnte auch der wieder genesene Lukas Maase bei seinem Comeback und seinem ersten Einsatz seit seinem Muskelfase­rriss Ende November nicht verhindern. Dennoch war es eine erfreulich­e Nachricht, dass er erstmals – wenn auch nur kurz – wieder mitwirkte.

Mit dem 1:1-Ausgleich von Herrsching riss eine bemerkensw­erte Serie. Nach sechs 3:0-Erfolgen in Folge musste der VfB mal wieder eine Satznieder­lage verkraften. Und das gelingt einfacher, wenn nicht auch das gesamte Spiel verloren geht. Eine Befürchtun­g,

die im dritten Satz aber niemand haben musste. Hier hatte Herrsching zu keiner Zeit eine Chance auf einen weiteren Satzsieg. Mote über das Netz, Jori Mantha kann nicht klären: 25:19 und 2:1 für den VfB.

Im vierten dann wieder engen Satz behielt am Ende auch der VfB die Oberhand. Mit dem 25:22 gewannen die Häfler ein teilweise komplizier­tes Spiel schlussend­lich mit 3:1 und fuhren damit die drei Punkte ein. „Phasenweis­e haben wir fantastisc­h gespielt. Es gibt auch einige Sachen, an denen wir arbeiten müssen“, meinte Mote. Viel Zeit bleibt nicht. Am Samstag (19.30 Uhr) kommen die Powervolle­ys Düren zum Spitzenspi­el nach Friedrichs­hafen.

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FOTO: GÜNTER KRAM Stark im Angriff und im Block: David Fiel (beim Schlag) überzeugte beim 3:1-Sieg des VfB Friedrichs­hafen über die WWK Volleys Herrsching.

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