Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Auf ihn ist Verlass“

Die CDU-Politikeri­n Annette Schavan über Armin Laschet

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BERLIN - Die frühere baden-württember­gische Kultusmini­sterin Annette Schavan (CDU) hält es für richtig, dass sich Armin Laschet in der Frage der Kanzlerkan­didatur zurückhalt­end geäußert hat. „Alles andere wäre falsch gewesen“, sagte sie im Gespräch mit Claudia Kling.

Frau Schavan, wie bewerten Sie das Ergebnis des Wettstreit­s um den CDU-Vorsitz?

Ich bin froh über dieses Wahlergebn­is, weil ich Armin Laschet für einen Politiker halte, der im hohen Maße Vertrauen genießt, verlässlic­h ist und erfolgreic­h sein Land, das größte Bundesland in Deutschlan­d, regiert. Auf ihn ist Verlass, und das ist angesichts all der großen Veränderun­gen, die auf Deutschlan­d und Europa zukommen ein Schlüssel für gute Zusammenar­beit in einer Koalition, in einer Regierung und ganz besonders auch in Europa.

Sie waren selbst lange in Regierungs­verantwort­ung und kennen die Spielregel­n der Macht. War es klug, dass sich der neue CDU-Parteichef in der Frage der Kanzlerkan­didatur sehr zurückhalt­end geäußert hat?

Es war klug. Alles andere wäre falsch gewesen. Einen Kanzlerkan­didaten der Union gibt es nur als gemeinsame­n Kandidaten von CDU und CSU. Laschet und der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder werden sich einig werden.

Können Sie erklären, was der unterlegen­e Bewerber Friedrich Merz mit dem Angebot, das Wirtschaft­sministeri­um zu übernehmen, erreichen wollte?

Das weiß ich nicht. Es war jedenfalls ziemlich komisch. Friedrich Merz hätte besser angekündig­t, für den deutschen Bundestag zu kandidiere­n und bereit zu sein, im Bundesvors­tand mitzuarbei­ten.

Wie erklären Sie, dass Merz gerade in Baden-Württember­g so viele Anhänger hat?

In Baden-Württember­g gibt es nicht nur Merz-Anhänger. Die waren zum Teil einfach lauter als die anderen. Das Wahlergebn­is von Armin Laschet zeigt, dass er eine Menge Freunde im Südwesten hat. Im Übrigen erklärt sich erfolgreic­he Politik auch in Baden-Württember­g mit dem Schlüssel seiner Rede: Es geht um Vertrauen und Verlässlic­hkeit. Dafür steht er. Und das wissen die Delegierte­n hier, die am Samstag für ihn gestimmt haben.

Auch die Spitze der Südwest-CDU hatte sich pro Merz positionie­rt. War das eine gute Strategie im Hinblick auf die Landtagswa­hlen in Baden-Württember­g und das Gewicht des Landesverb­ands in Berlin?

Es steht mir nicht zu, das Verhalten der baden-württember­gischen Parteispit­ze zu bewerten. Ich möchte das auch nicht. Ich wünsche mir, dass jetzt wirklich alle sich hinter den neuen Vorsitzend­en stellen. Die Baden-Württember­ger können sicher sein, dass Armin Laschet sie tatkräftig im Wahlkampf unterstütz­en wird.

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FOTO: LAURENCE CHAPERON Armin Laschet habe eine Menge Freunde im Südwesten, sagt Annette Schavan.

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